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WAS MACHT EIGENTLICH...

Ryan O’Neal stand zuletzt 2017 in „Filmworker“ vor der Kamera.
Foto: imago/The Photo Access

… Ryan O’Neal?

Mit seiner Rolle in „Love Story" wurde der heute 76-Jährige 1970 zum Hollywoodstar. Nach einem Karriere-Knick in den 80ern spielte er bis 2002 noch in TV-Filmen und -Serien mit. Ab 2015 ging er trotz Prostata-Krebs auf Theater-Tournee und stand 2017 in „Filmworker" vor der Kamera.

Ryan O’Neal hatte in den vergangenen Jahren einige schwere Schicksalsschläge wegzustecken: 2001 erkrankte er an chronischer Leukämie, 2003 verlor er seine Mutter und im Jahr 2009, kurz vor der geplanten Hochzeit, seine langjährige Lebensgefährtin Farrah Fawcett. Schließlich musste er selbst 2012 mit der Diagnose Prostatakrebs fertig werden.

Zudem ist das Verhältnis zu seiner ersten Tochter Tatum, die als Kind in „Papermoon" an seiner Seite gespielt hatte, seit Langem schwierig. Sie hatte ihn 2005 in ihrer Autobiografie als üblen Vater bezeichnet, der sie und ihren Bruder in den Drogenkonsum getrieben habe. Erst in jüngster Zeit soll sich das Vater-Tochter-Verhältnis wieder etwas verbessert haben.

Mehrere Haftstrafen seiner Söhne Griffin und Redmond machten das Leben O’Neals auch nicht gerade einfacher. Bei einer Prügelei hatte er seinem Sohn Griffin 2007 zwei Zähne ausgeschlagen, ihn mit einer Pistole bedroht und dessen Verlobte mit einem Schürhaken traktiert. Dafür musste O’Neal kurz ins Gefängnis, konnte dann den Vorfall aber als Notwehr darstellen. Da Griffin seinen Vater öffentlich bezichtigt hatte, er wolle Fawcett nur wegen ihres Vermögens heiraten, verweigerte Ryan seinem Sohn 2009 die Teilnahme am Beerdigungs-Gottesdienst seiner Lebensgefährtin. Sohn Redmond, der aus der Beziehung mit Fawcett stammt, war wegen Drogendelikten 2015 zu einer dreijährigen Haftstrafe verurteilt worden, durfte kürzlich aber vorzeitig das Gefängnis verlassen. Die Familie O’Neal bot also in der jüngeren Vergangenheit sehr häufig Anlass zu negativen Schlagzeilen und versorgt die amerikanische Klatschpresse weiterhin reichlich mit Stoff.

Boxen ist seine Leidenschaft

Positiv gewertet wurde dagegen Ryan O’Neals Fürsorge für seine seit 2006 krebskranke Partnerin Farrah Fawcett, die er nach 17 gemeinsamen Jahren 2009 am Sterbebett in den Tod begleitet hatte. Seine eigene, 2001 diagnostizierte, chronische Leukämie hatte er mit Medikamenten in den Griff bekommen. Seit fünf Jahren kämpft er nun gegen Prostatakrebs an. Die Heilungschancen bewertet er aber als gut, da die Krankheit frühzeitig erkannt worden sei.

Ryan O’Neal hatte zuletzt noch weitere gesundheitliche Probleme und musste sich im vergangenen Sommer einer Rückenoperation unterziehen. Danach versuchte sich der viele Jahre auch als Sportler erfolgreiche Star mit Spaziergängen am Malibu-Beach wieder fit zu machen. In der Anfangszeit seiner Schauspielkarriere hatte O’Neal regelmäßig als Boxer im Ring gestanden und kann auf eine beeindruckende Amateur-Bilanz verweisen: 18 Siege mit 13 Knock-outs stehen nur vier Niederlagen gegenüber. Dafür war er im Oktober 2017 in die Hall of Fame des amerikanischen Westküsten-Boxverbandes aufgenommen worden. 2016 stand er sogar nochmal gegen seinen alten Freund John Scully im Ring: „Ich habe mit dem Boxen nie aufgehört. Ich bin verrückt nach diesem Sport. Die Produzenten wollten mich zwar nie im Ring sehen, weil sie die Dreharbeiten nicht wegen einer Verletzung von mir unterbrechen wollten. Aber ich brauche mein Training, um meine Figur zu halten", verriet O’Neal im Vorjahr der Presse. Seine derzeitige Lebensgefährtin Ali McGraw kann sich jedoch bisher nicht mit diesem verletzungsträchtigen Kampfsport anfreunden. Dennoch ließ sie sich dann aber doch überreden, O’Neal in seinem Drei-Runden-Kampf gegen Scully zu unterstützen.

Möchte nicht nur Großvater sein

Wegen seiner Rücken-Operation musste der Schauspieler im Juli 2017 seine Broadway-Rolle unterbrechen: Seit 2015, 45 Jahre nach dem gemeinsamen „Love-Story"-Erfolg, stand er an der Seite von Ali McGraw mit dem Stück „Love Letters" auf der Theater-Bühne und tourte durch die USA. Dabei kam sich das Paar näher, verlobte sich und wollte eigentlich 2015 heiraten. Irgendwie scheint das aber bisher noch nicht geklappt zu haben. Das gemeinsame Theaterspielen haben die „Love-Story"-Stars aber genossen, auch weil das Stück „Love Letters" so gut auf ihre derzeitige Beziehung passe: Ein altes Ehepaar liest sich gegenseitig die Briefe vor, die beide sich während 50 Jahren geschrieben hatten. „Es ist für mich ein großes Geschenk, dabei zu sein", bekennt McGraw. Und O’Neal ergänzt: „Unsere gemeinsame Geschichte und die stimmende Chemie helfen uns, so engagiert zu spielen. Es ist so kraftvoll."

Es ist ungewiss, ob der gesundheitlich angeschlagene Ryan O’Neal seine Karriere noch mal dauerhaft wiederbeleben kann. Er selbst zeigte sich kürzlich eher skeptisch: „Es gibt für mich nichts mehr zu tun. Ich will nicht mehr nur irgendjemandes Großvater sein. Also warte ich mal ab und träume …" Aber ganz ohne Job ist O’Neal ja nicht: Zwischen 2006 und 2017 war er in bisher 25 Folgen der TV-Serie „Bones – Die Knochenjägerin" in einer Vaterrolle zu sehen. Und in der 2017 entstandenen Doku „Filmworker" über Leon Vitali, den engsten Mitarbeiter von Star-Regisseur Stanley Kubrick, stand er auch mal wieder vor einer Filmkamera.

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