Der 1. FC Union Berlin hat es verpasst, nach dem Sieg gegen Spitzenreiter Düsseldorf nachzulegen und bis auf drei Punkte an den dritten Tabellenplatz heranzurücken. Die schwach spielenden Eisernen unterlagen am Sonntag in der 2. Fußball-Bundesliga bei Eintracht Braunschweig mit 0:1 (0:1) und warten nun schon seit dem 4. November 2011 auf einen Sieg bei der Eintracht. Ken Reichel sorgte vor 21.150 Zuschauern im Eintracht-Stadion an der Hamburger Straße für den entscheidenden Treffer des Spiels (16.). Die Berliner rutschten mit 31 Punkten auf Platz zehn ab. Nach verhaltenem Beginn sorgte Braunschweigs Kapitän Reichel mit seinem strammen Distanzschuss aus 17 Metern zum 1:0 für den ersten Knalleffekt der Partie (16.).
Union hatte trotz mehr Ballbesitz große Probleme, für Torgefahr zu sorgen. Der gelbgesperrte Kapitän Felix Kroos fehlte als Ideengeber im Mittelfeld. Die Braunschweiger brachten die Gäste mit ihren steilen Anspielen in die Spitze immer wieder in Bedrängnis. Berlins Torwart Daniel Mesenhöler verhinderte gegen Angreifer Domi Kumbela den 0:2-Rückstand (28.). Union hatte erst in der 38. Minute die beste Szene durch Steven Skrzybski, als die Braunschweiger seinen Abschluss noch abblocken konnten. Die Partie nahm gegen Ende der ersten Hälfte an Qualität zu, wobei die Hausherren die besseren Möglichkeiten besaßen und durch ihre Kompaktheit zu gefallen wussten. In der 45. Minute waren die Niedersachsen dann doch einmal unaufmerksam in der Deckung, doch Sebastian Polter nutzte dies nicht aus. Union erhöhte im zweiten Abschnitt den Druck, was Braunschweig mehr Räume zum Kontern bot. Doch die Gastgeber vergaben fahrlässig erneut durch Kumbela und zweimal durch Suleiman Abdullahi gute Möglichkeiten, die Führung auszubauen (57./58./81.). Den Berlinern fehlten weiterhin die spielerischen Mittel, die aufmerksam verteidigenden Braunschweiger in Verlegenheit zu bringen. Erst eine Minute vor Ende der regulären Spielzeit hatte Stürmer Polter bei seiner ersten guten Szene Pech. Eintracht-Keeper Jasmin Fejzic entschärfte dessen Schuss aus der Drehung nach gelungener Ballannahme (89.).
Damit verpasst es Union, den Abstand auf den Relegationsplatz drei zu verkürzen. Steven Skrzybski erklärte gegenüber der „B.Z.“ enttäuscht: „Wir waren zu schwach heute, haben uns nur wenige Chancen erspielt. Insgesamt hat es kraftlos gewirkt. Wir haben schleppend angefangen und sind aus dem Trott nicht rausgekommen.“ Auch Trainer Andre Hofschneider war bedient: „Der Sieg für Braunschweig ist völlig verdient. Sie haben uns gerade in den Anfangsminuten den Schneid abgekauft. Der eine oder andere Spieler muss sich hinterfragen.“