Kaschmir zählt neben Seide zu den empfindlichsten Stoffen überhaupt. Die zarten Fasern sind sehr sensibel und brauchen eine besonders schonende Behandlung. Aus diesem Grund ist es empfehlenswert, Kleidung aus Kaschmir immer nur einen Tag zu tragen und danach mindestens 24 Stunden durchlüften zu lassen. Das schont die Oberfläche. Gerade bei Pullovern ist es außerdem ratsam diesen nicht direkt auf der Haut zu tragen, sondern ein T-Shirt oder Unterhemd darunter zu ziehen, um den Schweiß aufzufangen. Der empfindliche Stoff verträgt das Waschen nämlich nicht so gut. Sollten sich dennoch Verschmutzungen zeigen und die Oberfläche eher grau wirken, so lässt sich die Reinigung nicht vermeiden, allerdings sollte man hierbei sehr vorsichtig ans Werk gehen. Am leichtesten gelingt dies per Handwäsche. Dazu etwas Shampoo und Wollwaschmittel in eine Schüssel mit warmem Wasser (höchstens 30 Grad) geben und die Kleidung darin leicht einweichen. Bei starker Verunreinigung oder Flecken sollte die Einwirkzeit etwas länger ausfallen. Die betreffenden Stellen dazu einfach mit einer großzügigen Menge Shampoo bedecken. Dieses aber keinesfalls einrubbeln oder reiben, damit die Fasern nicht beschädigt werden.
Nach dem Einwirken das Shampoo mit klarem, kaltem Wasser ausspülen. Danach das Kleidungsstück auf ein Handtuch legen und damit leicht abtupfen. Auswringen oder trocken rubbeln kann die Faser beschädigen und dadurch Verfilzungen hervorrufen. Das würde den Stoff ruinieren. Auch in der Waschmaschine lässt sich Kaschmir- und Wollkleidung reinigen, dann allerdings ausschließlich im Wollprogramm. Das erhitzt das Wasser ebenfalls nicht wärmer als 30 Grad und schwenkt die Kleidung nur leicht. Um die Wäsche anschließend trockener zu bekommen, ist ein Schleudergang vorgesehen. Der erreicht allerdings lediglich 600 Umdrehungen in der Minute, um möglichst schonend das Wasser aus der Kleidung zu drücken und damit die Trockenzeit zu verkürzen.
Das anschließende Trocknen sollte hier aber den gleichen Kriterien entsprechen wie bei der Handwäsche. Die Kleidung am besten in einem Handtuch sanft auspressen, anschließend liegend fertig trocknen lassen. Pullover und Schals keinesfalls aufhängen, denn dann ziehen sich die Fasern in die Länge und die Wäschestücke geraten aus der Form. Ist die Kleidung trocken, sollte sie einen Ehrenplatz im Schrank erhalten. Ordentlich zusammengelegt benötigt Kaschmir- und Wollkleidung eine Ablagefläche ganz oben auf dem Wäschestapel. Nur so bleiben die Fasern aufrecht und werden nicht von anderen Kleidungsstücken zerdrückt. Auch im trockenen Zustand sollte jegliche Art von Wolle nicht auf einen Kleiderbügel aufgehängt werden, denn selbst im trockenen Zustand kann sie sich noch aushängen und ihre Form verlieren.
Normalerweise reicht es vollkommen, das Kleidungsstück zu trocknen und zusammenzulegen. In seltenen Fällen entstehen allerdings, trotz aller Vorsicht, Knitterfalten auf der Kleidung. Dann hilft nur das Bügeleisen. Das sollte auf Seidenstufe eingestellt sein. Zwischen Wolle und Bügeleisen hilft ein Baumwolltuch zusätzlich dabei, die starke Hitze vom Stoff fernzuhalten. Nach dem Bügeln darf die Kleidung dann noch einmal auskühlen, damit sie sich von der Wärme erholen kann. Wer sich den kompletten Aufwand sparen will, der kann seine Wollkleidung natürlich auch den Experten anvertrauen und sie in die Reinigung geben.
Trotz aller Vorsicht kann es natürlich trotzdem passieren, dass sich durch Waschen und Tragen kleine Knötchen bilden. Dieser Vorgang wird Pilling genannt. Der Handel bietet hier spezielle Pilling-Kämme oder Rasierer an. Mit deren Hilfe lassen sich die Knötchen problemlos entfernen. So bleiben die Lieblingsstücke viele Jahre schön und fast wie neu.