Der 1. FC Saarbrücken hat sich zumindest vorläufig für den Standort Völklingen entschieden. Sollten während des Lizenzierungsverfahrens keine unvorhergesehenen Dinge passieren, wird er im Falle eins Drittliga-Aufstiegs dort auch spielen. Schaut man sich die Alternativen an, versteht man, wieso. Da wurde das Neunkircher Ellenfeldstadion ins Spiel gebracht. „Machbar", lautete zwar die Einschätzung nach einer Begehung. Die Herrschaften des Deutschen Fußball-Bundes hatten allerdings erhebliche Einwände, was die bauliche Struktur der Tribünen, aber vor allem der Funktionsräumlichkeiten anbetrifft. Hinzu kam eine kaum zu lösende Parkplatzproblematik.
Um die vom Verband vorgesehenen Parkflächen zu erschließen, hätte man erst Grundstücke von Privatleuten kaufen müssen. Alles in Allem hätten sich die Maßnahmen in Neunkirchen auf mehr als sechs Millionen Euro belaufen, zudem war ungeklärt, ob der Eigentümer – die Stadt Neunkirchen – überhaupt mitspielen würde. Das anlaufende Lizenzierungsverfahren mag für viele Fans des FCS nervig sein, aber es fördert auch erhellende Erkenntnisse ans Tageslicht. Als der FCS nach Völklingen zog, betrieben die Verantwortlichen der SV Elversberg geschickte Lobbyarbeit und lancierten in der Öffentlichkeit die Meldung, der FCS habe auf einen Mietvertrag in ihrem drittligatauglichen Stadion verzichtet. Dabei hatte SVE-Präsident Dominik Holzer seinem Saarbrücker Amtskollegen Hartmut Ostermann bereits im Herbst 2015 schriftlich mitgeteilt, dass eine Weitervermietung aufgrund der nicht erfüllten Brandschutzauflagen nicht möglich sei. Daran hat sich bis heute nichts geändert. Zudem kommen an der Kaiserlinde Kapazitätsprobleme hinzu. Es wäre aberwitzig, würde der FCS Maßnahmen in einem Stadion finanzieren, das er später nicht nutzen kann. Denn: in Völklingen ist der FCS bereits Mieter, und es laufen Gespräche, wie der Verein die neu zu schaffende Infrastruktur perspektivisch nutzen kann. Als Heimspielstätte für die Frauen-Mannschaft ist sie ebenso ein Thema wie als mögliches Stadion für die Jugendmannschaften, sollten diese irgendwann wieder in die Bundesliga aufsteigen. So sind die Investitionen, die der Verein im Aufstiegsfall in Völklingen investiert, solche, von denen er langfristig auch noch profitieren kann.