Mit 21 Grand Prix in dieser Saison werden so viele Rennen wie 2016 in der Königsklasse bestritten – und damit ein WM-Lauf mehr als 2017.
Allen Grund zur Freude haben die deutschen Fans. Nach einem Jahr Pause kehrt das Rennen in Hockenheim als elfter Saisonlauf wie geplant wieder zurück. Einst teilten sich der Nürburgring und Hockenheim die Austragung des Deutschland-Grand-Prix im Zweijahresturnus. Am 22. Juli 2018 könnte allerdings der letzte Grand Prix in Deutschland für eine lange Zeit stattfinden. Der Vertrag zwischen der Formel 1 und Hockenheim läuft danach aus.
Ein Comeback feiert der Große Preis von Frankreich. 58 Mal war die Formel-1-Gemeinde bei der Grande Nation zu Gast, zuletzt 2008 in Magny-Cours (Sieger: Felipe Massa), wo im Nirgendwo 18 Grand Prixs von Frankreich ausgefahren wurden. Am 24. Juni kehrt das traditionsreiche Rennen aber nach Le Castellet auf den Circuit Paul Ricard zurück, auf dem schon 14 Grand Prix stattfanden, der erste 1971 (Sieger: Jackie Stewart), der letzte 1990 (Sieger: Alain Prost). Raus dagegen ist der Große Preis von Malaysia. 19 Mal von 1999 (Sieger: Eddie Irvine) bis einschließlich 2017 (Sieger: Max Verstappen) drehten die Formel-1-Piloten ihre Runden in Sepang auf dem International Circuit, etwa 75 Kilometer von der Hauptstadt Kuala Lumpur entfernt inmitten von tropischen Wäldern. Dort mussten die Teams mit hohen Temperaturen und sehr hoher Luftfeuchtigkeit bis zu 90 Prozent rechnen. 2009 wurde das Rennen wegen zu starken Regens nach 32 Runden (Sieger: Jenson Button) abgebrochen.
Anfangs fanden die Rennen noch im Herbst statt, 2000 war der Malaysia-Grand-Prix das finale Rennen im Kalender. Von 2001 bis 2015 wurden die Rennen im Frühling ausgefahren, ab der Saison 2016 wieder im Herbst. Rekordsieger ist Sebastian Vettel mit vier gewonnenen Rennen (2010, 2011, 2013, 2015). Das Land in Südostasien war der erste Exot, das Bernie Ecclestone in den Formel-1-Kalender drückte. Außerhalb von Europa war zuvor nur an Traditions-Standorten wie Brasilien, Japan, Australien oder in den USA gefahren worden. Der Geldscheffler Bernie Ecclestone hatte ein neues Geschäft entdeckt. Er brachte seine Formel 1 in der Folge immer häufiger in Länder, die mit Motorsport nicht viel zu tun hatten, die dem Zampano für weltweite Werbewirkung eines Grand Prixs aber hohe Summen zahlten. Die Veranstalter standen bei „Mister E.“ Schlange. Auf Malaysia folgten die Strecken in China, Bahrain, der Türkei, Singapur, Indien, Abu Dhabi, Südkorea, Russland und Aserbaidschan. Alle neuen Schauplätze wurden von dem Aachener Architekten Hermann Tilke entworfen. Einige verschwanden wieder schnell.
Comeback für Frankreich
Die Türkei (Istanbul) war siebenmal (2005 bis 2011) Austragungsland eines Grand Prix, Südkorea (Yeongam) viermal (2010 bis 2013) und Indien (Greater Noida) dreimal (2011 bis 2013, Sieger jeweils Vettel). Bis auf Indien wurden die anderen Grand Prix staatlich finanziert. Im vorigen Jahr hat sich dann Malaysia von der Bühne verabschiedet. Es war ein Abschied ohne Wehmut und Emotionen. „Ich weiß nicht, ob dieses Rennen uns fehlen wird“, reagierte Kimi Räikkönen. Der schmallippige Ferrari-Pilot erläutert sogar seine Reaktion: „Man sieht hier den Flughafen, das Hotel neben dem Flughafen und die Strecke. Was sollen wir da vermissen?“ Die gleiche Frage stellten sich auch die anderen Fahrer und ihre Teams. Die Formel-1-Gemeinde war sich ausnahmsweise mal einig, dass sie auf den 20. Jubiläums-Grand-Prix in Malaysia verzichten kann.