Kaum lassen die ersten Sonnenstrahlen die tristen Wintertage verschwinden, braucht der Kleiderschrank ein Update. Die warme Winterkleidung verschwindet in Kisten, leichtere Teile erobern sich die Kleiderbügel zurück. Dabei lässt sich vieles aus dem Winter auch im Sommer problemlos weitertragen.
Hell, luftig und kurz sind typische Attribute, wenn es um Sommerbekleidung geht. Hauptsache, es kommt viel Sonne an nackte Haut und niemand gerät ins Schwitzen. Spannend eigentlich, dass gerade in den sehr heißen Gebieten dieser Erde die Menschen vorzugsweise lange Kleidung tragen, und das aus gutem Grund. Baumwolle, Seide, Viskose und Leinen kühlen die Haut, sind atmungsaktiv und nehmen Schweiß auf. Dadurch lassen sich Blusen, Hemden und Hosen problemlos auch im Sommer tragen. Nomadenvölker leben dies vor. Sie bevorzugen bodenlange Gewänder, die empfindliche Haut vor zu viel Sonne schützen.
Neben hellen Farben kommen auch dunkel gefärbte Stoffe ins Spiel. Es ist nämlich ein weit verbreiteter Irrglaube, dass dunkle Kleidung die Sonne anzieht und man so mehr schwitzt. Tatsächlich schützt dunkle Kleidung sehr viel besser vor Sonnenbrand, weil sie die schädlichen UV-Strahlen besser abschirmt. Deshalb dürfen auch Schwarz, Blau und dunkles Grau aus dem Winter mit in den Sommer. Wem das zu trist erscheint, für den bietet es sich an, die Grundtöne mit satten Farben zu mischen. Zur schwarzen Baumwollhose passte eine Seidenbluse in zartem Pastell, zum blau-karierten Etuikleid eine dünne Windjacke in Creme, je mehr typische Sommerfarben mitmischen, desto fröhlicher und frischer wirkt es. Wo dunkle Farben und lange Ärmel kein Hindernis darstellen, gehen echte Fashion Victims noch viel weiter. Bereits im Sommer 2016 machten auf der Fashion Week in New York erstmals Promis wie Rihanna, Lady Gaga und Kylie Jenner von sich reden, da sie es sich auch bei 35 Grad nicht nehmen lassen wollten, Pelzmäntel und Daunenjacken zu tragen. Laut Modeexperten damals keine versehentliche modische Entgleisung, sondern ein klares Statement für mehr individuellen Style. Im Sommer 2017 war dieses Statement ebenfalls überall zu beobachten, und auch 2018 kommt wohl niemand an Sommerstrickpullovern vorbei. Hier kommt allerdings eher dünnes Garn zum Einsatz gepaart mit großen Maschen, damit noch genug Luft an den Körper kommt. Was dazu passt, entspricht dem Zwiebelprinzip. Unter dem Strickpullover im XXL-Format tragen Modekenner luftige Minikleider, Hot Pants oder Leggins. Kurze Strickpullover sehen überdies zu Longblusen und Röcken schick aus. Um den Strick noch luftiger zu gestalten, sind schulterfreie Varianten und große Rückenausschnitte beliebt wie nie.
Auch Leder wärmt, kann aber auch kühlen und ist damit einfach immer eine gute Wahl. Da bleiben nur wenige Stücke, die jetzt wirklich weichen müssen und sich eine Auszeit gönnen dürfen. Dazu gehören gefütterte Stiefel, Daunenmantel, Parka und Wollsocken. Alles andere darf aber gerne bleiben. Durch die lockere Verbindung von Sommer- und Winterkleidung bleibt der Kleiderschrank in jeder Saison gut gefüllt, und es muss viel weniger Garderobe neu angeschafft werden.