Das Viertelfinale um den diesjährigen Saarlandpokal wird nicht zu den Ruhmesblättern der saarländischen Fußballgeschichte gehören. Das ist schade, weil die Begegnungen durchaus spannend waren. Hochklassig auf dem Feld war das Kräftemessen zwischen dem in der Liga noch ungeschlagenen Oberligisten FC Homburg und dem souveränen Regionalliga-Tabellenführer 1. FC Saarbrücken. Eher Kreisliga-Niveau hatte das Verhalten einiger Gruppierungen aus dem Ultra-Umfeld. Ihre durchaus gelungene Choreographie konterkarierten sie mit einer absolut misslungenen Pyroshow. Über Sinn und Zweck gewisser Regularien lässt sich trefflich streiten, es gibt sicherlich gute Argumente dafür, dass Feuerwerk in einem gewissen Rahmen eine Attraktion darstellen könnte.
Dies muss dann aber so geschehen, dass weder Unbeteiligte gefährdet noch Spielbetrieb und Sicherheiten der Mannschaften beeinträchtigt werden. Kanonenschläge und Leutspur-Raketen haben allerdings weder auf den Rängen noch auf dem Spielfeld etwas zu suchen. Es wird interessant sein, wie der Verband in einer Zeit, in der Kollektivstrafen abgeschafft werden sollen, reagieren wird. So sinnvoll die neue Linie des DFB auch sein mag, darf sie kein Freifahrtschein für jegliches Fehlverhalten sein. Die Vereine stoßen dabei an ihre Grenzen. Ein Gastverein kann bei einem Auswärtsspiel schlecht kontrollieren, wer ihn begleitet. Andererseits sind die Gruppierungen und ihre Anführer namentlich bekannt. Hier wird der Verein nicht umhinkommen, sich eindeutig zu positionieren. Positionieren müssen sich auch die Verantwortlichen der SF Köllerbach und der SG Noswendel-Wadern. Ein Spielabbruch, nachdem Vertreter beider Vereine aufeinander losgegangen sind, ist eine Peinlichkeit, die ihres Sondergleichen sucht. Vor einigen Wochen habe ich an dieser Stelle vom Problem der „Mini-Nagelsmänner" gesprochen.
Amateur-Trainer führen sich auf, als würden sie den Fußball neu erfinden. Täglich. Benehmen und Respekt bleiben dabei zunehmend auf der Strecke. Dass dann auch noch Vereinsoffizielle ausflippen, ist erbärmlich. Amateur bedeutet übersetzt übrigens Liebhaber. Aber wer dem Sport derart schadet, liebt ihn nicht.