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WAS MACHT EIGENTLICH...

Linda de Mol
Foto: picture alliance / dpa

… Linda de Mol?

In ihrer niederländischen Heimat ist Linda de Mol immer noch ein Star, wurde 2011 sogar zur mächtigsten Medienfrau des Landes gewählt: Im Fernsehen hat die 53-Jährige eine eigene Talkshow, schon Dutzende große TV-Samstagabendshows moderiert, die Hauptrolle in einer Komödie gespielt und eine Frauenserie entwickelt, aus der auch ein Kinofilm entstanden ist. Außerdem ist sie weiterhin als Drehbuchautorin tätig. So etwa für „Divorce", eine aktuelle Komödien-Serie über drei in Trennung lebende Männer, die als Vorbild diente für die RTL-Serie „Männer – Alles auf Anfang". Hier habe sie etliche Anekdoten und Erfahrungen aus ihrer eigenen Scheidung einarbeiten können. „Ich mag es, wenn Humor aus Drama entsteht." Außerdem ist Linda de Mol Chefredakteurin einer eigenen Frauenzeitschrift. Ihr Magazin „Linda" ist seit etwa 15 Jahren auf dem Markt und heute mit einer Auflage von 237.000 das zweitgrößte niederländische Medium dieser Art. Alle ihre Projekte laufen sehr erfolgreich. „Der Nachteil ist, dass es dann wenig Möglichkeiten gibt, etwas Neues auszuprobieren", lässt de Mol durchblicken. Sie ist immer auf der Suche nach neuen Formaten. Zugute kommt ihr dabei sicher, dass ihr Bruder John de Mol mit seiner Firma Endemol der weltweit zweitgrößte TV-Produzent ist und seiner Schwester schon so manchen Job verschafft oder ihre Ideen umgesetzt hat. Mit ihren vielseitigen Aktivitäten hat sich Linda de Mol geschätzte 34 Millionen Euro Vermögen erarbeitet. Etliches hat sie in Immobilien investiert. Sie besitzt unter anderem eine Villa in Huizen, außerdem ein luxuriöses Appartement und seit 2017 noch eine Millionen-Wohnung in Nassaukade. In der Liste der 1.000 reichsten Niederländer steht sie derzeit auf Platz 773.

Erfolg auch als Schauspielerin

„Alles, was sie anfasst, gelingt", schreibt ein niederländisches Magazin über Linda de Mol. Und mit viel Geschäftssinn erkennt sie auch Chancen und nutzt sie. Als ihr Frauenmagazin „Linda" zum Renner wurde, baute sie das Produkt konsequent aus. Heute ist „Linda" mehr als eine Wohlfühl-Zeitschrift, denn es werden auch ernste Themen aufgegriffen. Dazu gibt es inzwischen noch die Ableger „Linda.Wohnen", „Linda.Moden" und sogar ein „Linda.Festival", bei dem Künstler auftreten und sonstige Unterhaltung für die vielen Besucher geboten wird. Auch als Schauspielerin hat Linda de Mol reüssiert, gesteht aber, dass sie das mehr herausfordere als das Moderieren: „Mit der Schauspielerei habe ich erst mit 32 angefangen, weil ich mich am Anfang nicht getraut habe, mich bei einer Schule zu bewerben." Inzwischen habe sie aber gemerkt, wie schön es ist, in die Haut einer anderen zu schlüpfen. „Man hat viel mehr Möglichkeiten, sich selbst einzubringen, als im Fernsehen. Wenn man eine Szene probt, muss man auch über sich selbst nachdenken. Das ist ein Luxus, den ich normalerweise nicht habe."

Ein Erfolg ist auch Linda de Mols Talkshow, die jeweils im Sommer beim niederländischen Sender RTL 4 läuft: Unter dem Titel „Lindas Zomerweek" spricht sie dort mit prominenten Gästen. Die Reihe soll auch in diesem Jahr fortgesetzt werden: „Es gibt noch so viele Gäste, mit denen ich gern sprechen will, beispielsweise mit Ministerpräsident Mark Rutte", hofft Linda de Mol auf weitere zugkräftige Gesprächspartner.

Auch mit Preisen wurde Linda de Mol im Laufe ihrer langen Karriere überhäuft: Beste Moderatorin und Beste Show 1994, Goldene Kamera 1992, Bayerischer Fernsehpreis 1993, Bambi 1999, TV Babes Award fürs Lebenswerk 2001, Goldener Televizer-Ring 2009, Silberner Televizer-Stern 2011 und viele andere mehr.

Erpressung im Jahr 2014

Linda de Mol, die 2013 ihren Vater und Ende 2016 ihre Mutter verloren hat, beklagte zuletzt öffentlich ihre Gewichtsprobleme. „Ich bin zu dick. Ein paar Kilo müssen weg nach einem langen, köstlichen Winter", bekennt sie auf ihrer Homepage. Linda de Mol möchte gern mit Ernährungsumstellung und Sport abspecken und hat ihre Fans jetzt eingeladen, ihr auf einem Diät-Videoblog dabei zuzusehen. Einen Dämpfer erhielt die Erfolgsgeschichte der TV-Moderatorin durch einen Erpressungsfall, der sie und ihren milliardenschweren Bruder John 2014 über ein Jahr lang in Atem hielt. „Er hat uns unsere Freiheit genommen", klagt Linda de Mol und erzählt, dass ihre beiden Kinder monatelang nicht mehr ohne Angst auf die Straße gehen konnten. „Das alles hat unsere Familie sehr stark zusammengeschweißt", kommentierte Linda de Mol, nachdem die Angelegenheit dann vor drei Jahren mit der Verurteilung des dementen Täters überstanden war: „Ich bin ganz erleichtert, dass unser Leben inzwischen wieder normal läuft." Der Familie zuliebe bemüht sich de Mol, trotz vollem Terminkalender möglichst viel zu Hause zu sein, vor allem an den Wochenenden und in den Schulferien, weil sie in der Familie am besten auftanken könne: „Außerhalb der Familie habe ich kaum ein soziales Leben, sehe meine Freundinnen viel zu selten, gehe kaum ins Kino oder Theater. Aber das nehme ich gern in Kauf."

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