Die Modedesignerin Julia aus München steht 2014 vor ihrem Durchbruch, als eines Tages Vincent an ihrer Tür klingelt und behauptet, er sei ihr Großvater. Völlig überrascht und misstrauisch fährt sie dennoch Hals über Kopf nach Italien und begibt sich auf die Suche nach den Wurzeln ihrer Familie, denn Julias Mutter Tanja hat über das Schicksal ihres Vaters stets geschwiegen und ihn für tot erklärt.
Der junge Vincent wird 1954 als junger Ingenieur von seiner Firma nach Italien geschickt und verliebt sich dort in die Sekretärin und Dolmetscherin Giulietta. Doch die Liebe auf den ersten Blick wird enttäuscht, denn Giulietta ist einem anderen Mann versprochen.
Sie heiratet ihren Verlobten Enzo, und Vincent kehrt desillusioniert nach München zurück. Enzo spürt, dass Vincenzo nicht sein leiblicher Sohn sein kann. Giulietta fasst sich ein Herz, verlässt Enzo und zieht mit ihrem Sohn Vincenzo zu ihrem Bruder Giovanni nach München um ihrer ersten großen Liebe wegen. Doch der bei BMW inzwischen erfolgreiche Vincent hat eine eigene Familie gegründet. Hin- und her gerissen zwischen Deutschland und Italien gerät der junge Vincenzo auf die schiefe Bahn. Er begegnet der deutschen Tanja, schwängert und verlässt sie. Tanja zieht ihre Tochter Julia alleine auf, bis sie eben von Vincent erfährt, dass ihr Vater lebt.
Es ist eine dramatische deutsch-italienische Familiengeschichte über drei Generationen, spannend und unterhaltsam erzählt. Daniel Speck versteht es, das deutsche Wirtschaftswunder und den Wunsch der italienischen Auswanderer nach wirtschaftlichem Wohlstand in die verzwickte Familiengeschichte einzubinden. Das wirtschaftlich erfolgreiche, aber kalte und verhasste Deutschland auf der einen Seite, das rückständige, traditionelle, aber lebensfrohe Italien auf der anderen Seite. Es ist ein lesenswertes Stück deutsch-italienischer Zeitgeschichte über unerfüllte Erwartungen, Enttäuschungen, Familientradition und die Liebe mit einem überraschenden Ende.