Sektkorken knallten am vergangenen Wochenende in Völklingen keine. Der 1. FC Saarbrücken ist Meister der Regionalliga Südwest. Aber es ist ein Titel ohne Wert. Am 24. und 27. Mai stehen die Aufstiegsspiele zur Dritten Liga an. Erst danach wird man wissen, ob es eine tolle Saison mit dem Aufstieg gekrönt wurde.
Wesentlich wichtiger als der Titel ohne Wert war ein ohnehin ein Ereignis, dass die breite Öffentlichkeit eher weniger mitbekommen hat. Am Montag vergangener Woche waren Herren des Deutschen Fußball-Bundes zu Gast. Es ging um das geplante Nachwuchsleistungszentrum. Während sich die FCS-Verantwortlichen vorsichtig optimistisch äußerten, hört man beim DFB, dass sich der FCS modern, professionell und äußerst positiv verkauft habe. Vor allem die mittlerweile deutlich aufgefrischte Infrastruktur am FC-Sportfeld hat wohl Eindruck hinterlassen. Die Zulassung des NLZ steht kurz vor der Tür, allerspätestens zum 1. Januar 2019 sollte es so weit sein. Für das Selbstverständnis des Clubs ist dieser Schritt elementar. Dass man die Zulassung zuerst schlampig betrieben und am Ende den Antrag zurückgezogen hat, hat dem FCS über Jahre schwer geschadet. Dass er im Jugendbereich teilweise hinterherläuft, ist vor allem diesem Umstand geschuldet. Wichtig ist, dass der eingeschlagene Weg eingehalten wird, dass der Verein auf Kurs bleibt. In den vergangenen beiden Jahren wurde richtig gute Arbeit geleistet. Hartmut Ostermann hat es geschafft, alle Strömungen des Vereins zu integrieren. Die erste Mannschaft, einige Zeit ein Sammelbecken von Söldnern und Abzockern, hat ein vorzeigbares Gesicht mit regionaler Prägung bekommen.
Vizepräsident Dieter Ferner ist ein Glücksgriff gelungen, als er seinen früheren Kapitän Marcus Mann als Sportdirektor aus dem Hut zauberte. Ferner ist ein großes Risiko gegangen, als er Mann, der gerade erst Fußball-Schuhe gegen das Manager-Sakko getauscht hat, mit dem Neuaufbau der Profiabteilung betraut hat. Dafür darf sich der alte Fuchs getrost feiern lassen. Unabhängig vom Ausgang der Relegationsspiele sollten die Werte, die in den vergangenen Jahren Einzug gehalten haben, weiter gelebt werden. Demut, Regionalität sowie Professionalität gepaart mit Bescheidenheit. Dann wird der FCS auch dauerhaft erfolgreich sein.