Urlaubsgeld wird in West- und Ostdeutschland unterschiedlich gezahlt. Während im Westen der Bundesrepublik 52 Prozent der abhängig Erwerbstätigen diese Leistung erhalten, sind es im Osten nur 36 Prozent. Auch die Betriebsgröße spielt eine Rolle. 65 Prozent der Beschäftigten in Betrieben mit mehr als 500 Beschäftigten erhalten Urlaubsgeld, bei den kleinen mit weniger als 100 Beschäftigten sind es nur 38 Prozent.
Zu diesen Ergebnissen kam eine Befragung der gewerkschaftsnahen Hans-Böckler-Stiftung mit rund 28.000 Teilnehmern.
Maßgeblich sei in jedem Fall die Tarifbindung der Betriebe: Gilt ein Tarifvertrag, können 71 Prozent der Erwerbstätigen mit Urlaubsgeld rechnen. Gilt keiner, sind es nur 38 Prozent. Bei der Höhe des Urlaubsgelds gibt es enorme Unterschiede. In der Holz- und Kunststoffverarbeitung sind es 2.355 Euro (1.435 Euro im Osten). Im Hotel- und Gaststättengewerbe werden nur 190 bis 240 Euro gezahlt.
Frauen erhalten mit einem Anteil von 41 Prozent seltener Urlaubsgeld als Männer (54 Prozent). Der Grund: Frauen arbeiten häufiger in kleineren Betrieben und im Sozial- und Gesundheitswesen.