Mit „Rooftoop" landete Nico Santos seinen ersten eigenen Hit. Der 1993 in Bremen geborene und auf Mallorca aufgewachsene Musiker hat auch schon für renommierte Künstler wie Helene Fischer, Mark Forster und Lena gearbeitet sowie am Soundtrack verschiedener Filme, darunter der SR-Tatort „Söhne & Väter", mitgeschrieben. Am 22. Juni gehört er zu den Top-Acts des „SR Ferien Open Airs".
Nico, Sie schreiben viele Songs, auch für andere Künstler. Wissen Sie schon bei der Entstehung des Liedes, ob dieses für Sie oder andere ist?
Manchmal schreibe ich Songs für mich selbst. In diesem Fall bewegt sich dieser Titel sofort auf dieser Ebene. Wenn ich einen Track nicht selbst verwende, biete ich diesen aber gelegentlich auch anderen an.
Haben Sie irgendwann schon mal einen Song für jemand anderen geschrieben, von dem Sie anschließend dachten „Den hätte ich besser selbst gesungen …"?
Nein, glücklicherweise noch nicht. Denn wenn ich mit anderen gemeinsam Nummern schreibe, trifft man sich genau aus diesem Grund mit diesen Leuten. In diesem Fall ist es von vornherein klar, dass dieser Track nicht mein eigener Titel sein wird.
Kooperationen zwischen Künstlern stellt man sich als Laie oft so vor, dass sich die Künstler im Studio treffen und gemeinsam den Song aufnehmen. Aber das ist oft nicht so, oder?
Das stimmt. Bei mir ist das aber normalerweise nicht so, sieht man einmal von Helene Fischer ab, zu der kein näherer Kontakt entstanden ist.
Beim „SR Ferien Open Air" in St. Wendel feiern die Kids den Start in die großen Ferien. Sie sind auf Mallorca zur Schule gegangen. Wurde der Ferienbeginn dort anders gefeiert?
Genau genommen hatten wird dort ab Anfang oder Mitte Juni drei Monate Ferien – bis Ende September. Bereits die letzten Wochen waren so hitzig, dass man sich kaum noch konzentrieren konnte. Eigentlich hatten wir bereits Ende Mai im Kopf abgeschaltet. Während dieser Zeit sind wir mit den Lehrern oft zum Strand gegangen oder haben irgendwelche anderen Sachen gemacht. Die Schule ist dort etwas entspannter gewesen als hier.
Eigentlich haben Sie damals ja schon in einem Urlaubsland gelebt. Sind Sie trotzdem verreist?
Nein, für uns war es daher Urlaub, wenn wir nach Deutschland gefahren sind: Oma und Opa sehen.
Ist Ihre nächste Reise schon gebucht?
Ja, nach Mallorca – zu meinen Kumpels. Ich habe als Live-Animateur im Robinson-Club gearbeitet. Inzwischen mache ich dort mit meinen Freunden nur noch gemeinsam Urlaub. Es macht immer wieder Spaß. Und vorher möchte man natürlich, wenn es gerade passt, seine Familie sehen. Das klappt aber nicht immer.
Bei der EM waren Sie – musikalisch gesehen – mit Mark Forster und dem Hit „Wir sind groß" mit von der Partie. Nun steht die WM an. Werden Sie auch einen Song dazu beitragen?
Nein. Es gibt so viele WM-Songs, daher mache ich dieses Mal nicht mit. Ich habe mich da bewusst rausgehalten. Ich wollte stattdessen einen neuen Track schreiben, der von Herzen kommt. Meine neue Nummer „Faith" gab es eigentlich bereits vor „Rooftop" und hat dieser den Weg geebnet. Lustigerweise war „Rooftop" aber zuerst fertig bearbeitet und wurde daher auch zuerst veröffentlicht.
Ist auch schon ein Album in Planung?
Das Album befindet sich momentan noch im Entstehungsprozess. Ich habe ungefähr 50 bis 70 Songs geschrieben – zehn davon kamen in die nähere Auswahl. Es sind unsere Favoriten, die auf jeden Fall auf das Album kommen. Die Titel werden in den nächsten Monaten bearbeitet. Es fehlen noch vier bis fünf Nummern. Ich muss mich also beeilen …
Welchen Tipp würden Sie Newcomern geben?
Ich schreibe im Jahr ungefähr 250 Songs. Von diesen Titeln wird ungefähr ein einziger verwendet. Man muss also stets viel arbeiten. Das zahlt sich am Ende auch aus. Außerdem muss man mit Raffinesse an die Dinge herangehen. Diesen Tipp hat mir Mark Forster mal gegeben. Man sollte aus seinen Fehlern und den Dingen, die einem nicht so gut passen, lernen.
Was steht in naher Zukunft an?
Ich habe noch einiges vor. So habe ich beispielsweise einen neuen Song mit meinem Kumpel Topic kreiert, mit dem ich „Home" gemacht hatte. Darüber hinaus habe ich noch an einem „Tatort" mitgewirkt. Dann gibt es ja noch meine neue Single, die gerade erschienen ist – und mein neues Album.