Scooter feiert 25-jähriges Bandjubiläum mit einer ausgedehnten Tour. Am Freitag, 13. Juli, machen sie Station im Weltkulturerbe Völklinger Hütte, wo auch einen Tag später das Electro Magnetic stattfindet. Frontmann H.P. Baxxter gibt im Interview unter anderem Einblicke ins Tourleben der Dance-Gruppe.
H.P. Baxxter, 2018 feiert Scooter 25-jähriges Jubiläum. Mal ehrlich, hätten Sie gedacht, dass es die Gruppe so lange geben könnte?
Nein, ehrlich gesagt nicht. Am Anfang haben wir uns da auch gar nicht so große Gedanken darüber gemacht. Aber das hätte man sicherlich nie erwartet. 25 Jahre: Das ist ja schon wirklich eine lange Zeit. Wir haben über die Jahre eine riesige Fangemeinde aufgebaut. Darüber bin ich wirklich happy und auch stolz.
Zurzeit sind Sie auf Jubiläums-Tour. Was erwartet die Besucher?
Wir sind eigentlich schon seit Anfang des Jahres auf Tournee und spielen jetzt im Sommer hauptsächlich Festivals, wo alles etwas komprimierter ist. Eine Show auf einem Festival geht meistens eine bis eineinhalb Stunden. Uns ist es wichtig, einen Überblick aus 25 Jahren Scooter zu haben: die Klassiker, die Jumpstyle-Ära bis zu den ganz neuen Sachen. Eine gute Mischung eben. Das kommt bei unseren Fans auch sehr gut an.
Früher war Scooter für ausgelassene Partys nach den Shows bekannt. Hat sich das Tourleben inzwischen verändert?
Es ist immer noch so, dass wir vor jeder Show ein Warm-up haben. Etwa eine Stunde, in der wir Musik bis zum Anschlag hören, um richtig in Stimmung zu kommen. Wenn sich die Gelegenheit bietet, gibt es hinterher auch noch eine Aftershow-Party. Es sei denn, wir sind voll in einer laufenden Tour und haben jeden Abend eine Show. Das würde man nicht durchhalten. Partys gibt es nur vor einem Off-Day.
Festivals bieten sich da an. Die sind ja alle am Wochenende. Daher denke ich, dass wir in Völklingen schon noch ein bisschen Gas geben – sowohl auf der Bühne, als auch hinterher … (lacht)
Wie halten Sie sich für die energiegeladenen Shows fit?
Ich brauche immer einen Ausgleich, eine Balance. Wenn ich am Wochenende feiere, lebe ich in der Woche bewusster und gesünder. Ich gehe so oft es geht morgens joggen. Hin und wieder auch ins Fitnessstudio. Ich halte mich mehr an Tee und Apfelschorle. Und wenn ich dann am Wochenende mal feiere, dann kann es auch mal ein Glas mehr werden.
Sie haben auch schon bei mehreren Castingshows in der Jury gesessen. Würde Sie das noch mal reizen?
Ja, das habe ich jetzt ja auch schon ein paar Mal gemacht – zweimal bei „DSDS", einmal bei „X-Factor". Das hat mir auch sehr viel Spaß gemacht. Vor allem ist es gut, zwischendurch auch mal etwas anderes zu probieren. Das heißt ja nicht, dass man in eine völlig andere Richtung geht. Aber wenn Du viele Jahre nur im Studio sitzt, ist es eine schöne Abwechslung und bringt einen auch persönlich weiter. Ich würde also eine Wiederholung nie ausschließen.
Welche weiteren Zukunftspläne haben Sie?
Ich sage Dir ganz ehrlich: Ich mache mir sehr wenige Gedanken über die Zukunft. Das war schon immer so. Ich lebe im Hier und Jetzt. Selbst meinen Kalender plane ich nie weiter als ungefähr zwei Wochen. Was in einem oder drei Monaten ist, erfahre ich dann noch früh genug.
Vielleicht feiert Scooter ja auch noch das 50. Jubiläum?
(lacht) Das wage ich doch zu bezweifeln. Im Moment läuft alles super. Aber wie das so oft im Leben ist … Aber hoffen wir, dass es noch eine Zeit lang so weitergeht.
Am Freitag, 13. Juli, spielen Scooter im Weltkulturerbe Völklinger Hütte. Ist die Band in ihrer langen Karriere schon mal in so einer Location aufgetreten?
Echt? Freitag, der 13.? Ich habe da immer so ein ungutes Gefühl. Obwohl ich sonst eigentlich nicht abergläubisch bin (lacht).
An ein Weltkulturerbe kann ich mich konkret nicht erinnern. Wir hatten aber natürlich schon viele verrückte Locations, wie alte Burgen und Festivals vor irgendeinem Schloss … Es ist aber auch immer wieder schön, dass es noch Dinge gibt, die man in seiner Karriere noch nicht gemacht hat.
Was ist Ihnen von Ihrem letzten Besuch im Saarland besonders in Erinnerung geblieben?
Letztes Mal waren wir in einem Hotel, da gab es direkt um die Ecke einen Minigolfplatz. Das hatte ich seit meiner Kindheit nicht mehr gespielt. Wir haben mit der ganzen Band inklusive Tour-Manager ein Minigolf-Turnier gestartet. Das war sehr lustig (lacht).