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WAS MACHT EIGENTLICH...

 Paul Anka in den 60er-Jahren. Neben der Musik fing er zu der Zeit auch mit der Schauspielerei an
Foto: picture alliance / United Archives / Siegfried Pilz

… Paul Anka?

Seine Eigenkomposition „Diana" gehört zu den erfolgreichsten Singles weltweit und machte ihn 1957 zum Teenie-Star. Zudem komponierte und textete er etliche Welthits und war auch als Schauspieler zu sehen. Der 81-Jährige steht heute noch immer auf der Bühne.

Schon als 13-Jähriger gründete Paul Anka 1954 die Band „Bobby­soxers". 1956 ergatterte er dann einen Plattenvertrag, doch seine erste Platte verkaufte sich nur 3.000 mal. Bei einem anderen Label stieß er aber 1957 mit seinen Eigenkompositionen auf offene Ohren. Die erste Produktion „Diana" fand weltweit über 15 Millionen Käufer und gehört zu den zehn meistverkauften Singles weltweit. Hits wie „Lonely boy", „Put your head on my shoulder" oder „You are my destiny" machten den Teenager zum Millionär und führten ihn auf Tourneen bis nach Osteuropa und Japan. Nach seinem ersten Auftritt als Filmschauspieler in „Blonde Locken – scharfe Krallen" (1959) übernahm Anka 1962 in dem Kriegsfilm „Der längste Tag" eine weitere Rolle und wurde mit seiner für diesen Film komponierten Titelmelodie sogar für den Oscar nominiert. Als Anfang der 60er-Jahre mit Beginn der Beatles-Ära ein musikalischer Wandel eintrat, konzentrierte Anka sich stärker auf den europäischen Markt. Er hatte 1964 mit „Zwei Mädchen aus Germany" auch in Deutschland einen Charterfolg und nahm zu dieser Zeit zweimal mit italienischen Songs am San-Remo-Festival teil. Während eines Frankreich-Besuchs entdeckte Anka das Chanson „Comme dhabitude" und sicherte sich sofort die Rechte daran. Er schrieb dazu den englischen Text „My Way" und bescherte damit seinem Freund Frank Sinatra 1968 einen Welterfolg. Anka selbst konnte bei seinem US-Comeback 1974 mit „Having my baby" zum ersten Mal seit 15 Jahren wieder einen Nummer-eins-Hit landen.

Der 81-Jährige steht heute noch immer auf der Bühne
Der 81-Jährige steht heute noch immer auf der Bühne - Foto: picture alliance / mpi04 / MediaPunch

International ausgezeichnet

2021 feierte Anka seinen 80. Geburtstag mit einem neuen Album und einer Welttour: „Making Memories" enthält einige der 20 neuen Songs, die er während der anderthalbjährigen Corona-Pause geschrieben hat, ergänzt durch ein paar alte Titel, die er mit Olivia Newton-John („Put your head on my shoulder") oder Michael Bublé und Andrea Bocelli („My Way") neu interpretiert hat. Dieses Album wurde auch ein Riesenerfolg auf TicToc. Anka zeigt sich überrascht, dass Nachbarskinder heute seine alten Songs beim Spielen auf der Straße singen. Zu aktueller Popularität verhalf ihm auch sein Auftritt 2020 bei „The Masked Singer", was er heute als guten Test für seine Stimme und die bevorstehende Rückkehr auf die Bühne bezeichnet. Vor ein paar Wochen legte Anka mit „Sessions" nun sein neuestes Album vor, auf dem er auch Klassiker seiner Lieblingsinterpreten der 1950er- und 60er-Jahre intoniert. Seine aktuelle, im Oktober 2021 gestartete Tour führt ihn auch nach Asien und Europa, wo Mitte Juli 2022 in Köln auch sein einziges deutsches Gastspiel stattfand.

Anka, weltweit mit Auszeichnungen und Orden geschmückt, kann inzwischen auf ein umfangreiches Werk an Eigenkompositionen verweisen und war schon mit Anfang 20 Leiter seines eigenen weltweit verzweigten Pop-Konzerns. 2019 hat er mit seiner Musik noch mal einen langfristigen Millionen-Deal gemacht, indem er einem Musikkonzern all seine Musikveröffentlichungen und -rechte sowie die Verwertung seines Namens überließ. Während viele Musiker Ankas Songs coverten oder von ihm geschriebene Titel erfolgreich interpretierten, hat er selbst auch immer wieder Kooperationen mit anderen Künstlern wie Michael Jackson, Bon Jovi oder Eric Clapton gesucht und trat gemeinsam mit ihnen auf.

Hatte sich mit Mafia eingelassen

In diesem Jahr steht Anka mit seinem aktuellen Programm „Anka sings Sinatra" auf der Bühne. Um geeignete Titel für seine Interpretationen zu finden, spannt er auch seine fünf Töchter ein, indem er mit ihnen die Musik der 80er- und 90er-Jahre nach Songs durchstöbert, die in neuem Kontext funktionieren könnten. Von den aktuellen Musikkollegen schätzt Anka besonders Michael Bublé, Adele, Beyoncé, Bruno Mars oder The Weeknd.

In einem „Spiegel"-Interview hat Anka kürzlich zugegeben, dass er sich ebenso wie seine Vorbilder Sinatra und Dean Martin in den 60er-Jahren mit der Mafia eingelassen hatte, die damals „alles kontrolliert" habe: „Es war die aufregendste und lehrreichste Zeit meines Lebens." Dass er heute mit 81 Jahren immer noch fit auf der Bühne stehen kann, führt der Nichtraucher auf seine gesunde Lebensweise mit bewusster Ernährung und wenig Alkohol zurück. Gesund halte ihn aber auch seine anhaltende Kreativität als Komponist. Es mache ihn stolz, dass weltweit auch heutige Kinder seine Musik lieben.

Darüber hinaus sei ihm seine Familie sehr wichtig, auch wenn drei seiner Töchter und neun Enkel inzwischen in Europa leben, sodass er sie während der Corona-Pandemie fast zwei Jahre nicht sehen konnte. Umso mehr widme er sich seinen beiden noch in den USA lebenden Kindern, die „das Haus eigentlich nie verlassen haben", sodass er mit seinem Sohn öfters Tennis spielen kann.

Als „Hobby" nennt Anka sein langjähriges Engagement für wohltätige Zwecke. Daneben liebt er Hockey, das er selbst als Kind betrieben hat und das auch seine Söhne heute spielen.

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