Hauptrundenprimus
Drei Punkte aus zwei Spielen, und die BR Volleys gingen als Hauptrunden-Erste in die VBL-Zwischenrunde. Vergangenen Mittwoch empfing der Serienmeister die SWD Powervolleys Düren, auch Champions-League-Teilnehmer. Ein würdiger Rahmen, um Berlins ehemaligen Diagonalangreifer von 2011-2018, Paul Carroll, in die Hall of Fame des Clubs aufzunehmen. Im Spiel selbst war zu Beginn keine Spur von Berliner Aufschlagdruck, der die Dürener am geschmeidigen Spielaufbau gehindert hätte. Satz 1 ging daher 33:31 an Düren. Bei weiter schwacher Annahme drohten die BR Volleys, auch den 2. Satz zu verspielen, doch eine Aufschlagserie von Anton Brehme brachte die Matchwende. Berlin gewann diesen und die beiden Folgedurchgänge zum 3:1. Zwei Tage danach als fixer Tabellenerster löste man auch die Pflichtaufgabe beim VC Olympia standesgemäß 3:0. Die Zwischenrunde der VBL beginnt am 4. Februar.
Eisbären schielen auf Play-offs
Geht nach all den Pleiten doch etwas für die Eisbären? Als DEL-Zehnter würde man es ja in die Pre-Playoffs schaffen. Der Rekordmeister und aktuelle Champ robbte sich vergangene Woche jedenfalls Sieg um Sieg voran. Am Donnerstag nahm man von den Löwen Frankfurt durch das 4:2 drei Zähler mit, und auch am Sonntag zu Hause gegen die Grizzlys Wolfsburg überzeugten Leo Pföderl, Giovanni Fiore und Co. An Tabellenplatz 13 änderte das verdiente 6:4 vorerst aber nichts.
Kantersieg
Nicht nur Rekordmeister, sondern auch Rekordpokalsieger sind die Wasserfreunde Spandau 04. In ihrem Achtelfinale am 21. Januar in der Schwimmhalle Schöneberg brachen die Berliner erst nach der Halbzeitpause den Widerstand der White Sharks Hannover, so dass noch ein überdeutliches 21:6 heraussprang.
Drama in Marzahn
Das Ziel des TTC Berlin Eastside in der Tischtennis-Champions-League heißt Halbfinale. Nur als Gruppenzweiter in die Playoffs gekommen, empfing man zum Viertelfinalhinspiel am 22. Januar im Freizeitforum Marzahn Metz TT. Gleich zwei Matches endeten im Sudden Death des Tiebreaks. Beide verlor Adina Diaconu/Metz, darunter das entscheidende gegen Nina Mittelham. Eine Partie endete „schon“ einen Punkt zuvor. Eastside mit Shan Xiaona (2 Punkte), Mittelham (1 Punkt) und Sabina Šurjan holte nach 1:2-Rückstand nervenstark den 3:2-Sieg. Europas Spitze liegt eng zusammen.
Basketball
Nemesis Maccabi
In der Euroleague ging es für das Männer-Team von Alba Berlin am 19. Januar zu Maccabi Tel Aviv. Dort hatte man zuletzt vor 17 Jahren gewonnen. Auch diesmal gab es nichts zu holen. Maccabi hatte jederzeit alles im Griff und siegte 87:74 (38:28), beste Berliner Werfer waren Jaleen Smith und Gabriele Procida (je zwölf Punkte). Albas Frauen traten tags darauf in Halle beim Gisa Lions MBC an, direkte Konkurrenten um einen Playoffplatz. Typisch der Berliner Fehlstart, doch in acht Minuten wurde aus einem 11:18 ein 32:24. In einer wechselvollen Partie hatte Alba mit Deeshyra Thomas’ 25 Punkten allerdings das entscheidende Plus und gewann verdient 78:74. Am 22. Januar beim Spitzenreiter TK Hannover wollte Alba wieder ins Spiel kommen. Das Hinspiel war erst in der Verlängerung verloren gegangen. Diesmal allerdings fiel vorne nichts bei den Gästen, wenn nach vielen Fehlern überhaupt ein Wurf zustandekam. Hannover traf sicher. Zur Halbzeit war bei 44:16 für den TKH die Messe bereits gelesen. Mit viel Einsatz kam Alba noch einmal auf 10 Punkte heran, musste aber ein 48:66 quittieren. Bis zum Heimspiel am 4. Februar gegen Marburg hat der Aufsteiger nun spielfrei.
Kein Start in China
Weltmeister Max Verstappen und Co. werden 2023 nicht nach China reisen, trotz der gelockerten Corona-Maßnahmen im Land wird der Formel-1-Zirkus nicht auf die Strecke in Shanghai zurückkehren. Damit werden in diesem Jahr 23 Rennen ausgetragen. „Die anderen Renntermine bleiben unverändert“, hieß es in einer Mitteilung, wodurch es zwischen dem Grand Prix von Australien in Melbourne am 2. April und dem Grand Prix von Aserbaidschan in Baku am 30. April kein Rennen geben wird. Die Saison beginnt am 5. März in Bahrain, das Finale ist für den 26. November in Abu Dhabi geplant. Durch die Absage fehlt China 2023 bereits zum vierten Mal in Folge im Formel-1-Kalender, das letzte Rennen 2019 gewann Lewis Hamilton vor Valtteri Bottas und Sebastian Vettel. Ursprünglich sollte das Rennen in Shanghai als vierter Saisonlauf am 16. April stattfinden, wurde dann aber im Dezember aufgrund der strikten Coronaregeln gestrichen. Mittlerweile hat China seine Coronapolitik jedoch gelockert, so müssen Einreisende nicht mehr in Quarantäne. Aus diesem Grund traten die Organisatoren des Events an die Formel 1 heran, jedoch ohne Erfolg.
HGS in der Krise
Die Krise des Handball-Drittligisten HG Saarlouis nimmt beängstigende Formen an. Fünf schwache Minuten, vier weggeworfene Bälle und vier einfachste Gegentore machten am Samstagabend in der Dreifachsporthalle in Kirchzell-Miltenberg den Unterschied und die Spielentscheidung aus. Zwischen der 42. (23:23) und der 47. Spielminute (27:23) verloren die Saarländer nicht nur die Bälle, sondern das Spiel und mögliche Punkte. Somit ist der Fehlstart ins Handballjahr 2023 komplett. Bemerkenswert: Auch in der Hinrunde gingen die Spiele gegen Mundenheim und Kirchzell verloren. Die 35:37 (17:18)-Niederlage gegen den TV Kirchzell war in weiten Teilen die Fortsetzung des Spiels gegen Mundenheim. Wieder waren eigene Fehler ausschlaggebend. Am Samstag ist ein Heimsieg gegen Dutenhofen Pflicht. Auch dabei werden die Saarländer auf Frano Vujovic verzichten müssen, dessen Saison nach einem Fingerbruch wohl vorzeitig zu Ende ist.
Recktenwald gewinnt Bronze
Die Marpingerin Johanna Recktenwald hat bei der Para-Ski-WM in Östersund Bronze gewonnen. Die 21-Jährige komplettierte den Dreifacherfolg des deutschen Teams im Biathlon-Sprint der Sehbehinderten. Über 7,5 Kilometer sicherte sich die Paralympics-Siegerin Leonie Walter den Titel vor Linn Kazmaier. Walter schoss einmal daneben, Kazmaier blieb fehlerfrei. Recktenwald unterlief ein Fehlschuss. Bei den Winterspielen in Peking war sie zweimal Vierte geworden. Insgesamt gewann das deutsche Team zum Auftakt der Weltmeisterschaft zwei Gold-, zwei Silber- und drei Bronze-Medaillen.
Handball
„Blacky“ bleibt hart
Trotz der zum Teil heftigen Reaktionen will Ex-Nationalspieler Christian Schwarzer nichts von seiner Kritik am erstmaligen Einsatz von Schiedsrichterinnen bei der Handball-WM zurücknehmen. „Ob das jetzt zeitgemäß ist oder nicht: es ist einfach meine Einstellung“, sagte der Weltmeister von 2007 in der neuesten Folge seines Podcasts „Erhellendes von Blacky Schwarzer“. In der vorangegangenen Sendung hatte Schwarzer über die WM-Premiere von Schiedsrichterinnen bei der Endrunde in Polen und Schweden – darunter die deutschen Schwestern Maike Merz und Tanja Kuttler – unter anderem gesagt: „Keine Ahnung, wie man da auf die Idee gekommen ist, Frauen bei den Männern pfeifen zu lassen.“ Dies hatte teilweise für großes Unverständnis in der Handball-Szene gesorgt. „Ich bedauere, dass sich ein so großer Nationalspieler so verrannt hat. Die Aussagen sind aus der Zeit gefallen und deplatziert“, sagte DHB-Präsident Andreas Michelmann. „Dass Frauen einen solchen Job wie die Spielleitung bei einer Männer-WM übernehmen, sollte selbstverständlich sein.“ Auch DHB-Sportvorstand Axel Kromer wurde deutlich: „Ich glaube, die meisten hier wissen, dass Christian Schwarzer und ich in den letzten Jahren nicht häufig einer Meinung waren. Das setzt sich heute fort“, sagte er und betonte: „Wir haben seit Jahren Schiedsrichterinnen auf allerhöchstem Niveau. Die deutschen WM-Unparteiischen Maike Merz und Tanja Kuttler ließen Schwarzers Äußerungen dagegen kalt. „Jeder hat das Recht, seine Meinung frei zu äußern. Ich glaube, mehr müssen wir dazu nicht sagen“, sagte Merz in einem ARD-Interview.