Buch-Tipp: Gartenpassion auf Irisch

Was mit einer Enttäuschung und Gewissensbissen beginnt, entwickelt sich für Larissa zu einer Reise mit unerwartetem Ausgang, aber auch zu einer Reise in die Familiengeschichte und schließlich zu sich selbst. Denn die junge Ärztin aus Berlin will zusammen mit der besten Freundin die schönsten Gärten Irlands erkunden und gleichzeitig – trotz Widerstand des Vaters – Nachforschungen zu ihrer Tante anstellen. Die beste Freundin muss in letzter Minute krankheitsbedingt absagen, Larissa beschließt, dennoch auf die grüne Insel zu reisen. Eine Entscheidung, die sie zunächst noch hinterfragt, schon bald aber nicht mehr bereut. Schließlich trifft Larissa nicht nur auf den charmanten Alexander, der sie bei der Suche nach ihrer Tante unterstützen wird. Nach und nach lernt die gartenbegeisterte Deutsche nicht nur einige der herausragendsten Anwesen und Gartenanlagen Irlands kennen, sondern auch irische Lebensart. 

Nach ihrem Debüt, einer in Frankreich angesiedelten deutsch-französischen Liebesgeschichte, hat die Autorin Elena Eden in „Der Garten der Harfe“ einen vielschichtigen Plot mit Handlungssträngen in Gegenwart und Vergangenheit erdacht. Neben Larissa lernen Leserinnen und Leser deren Tante Maria kennen, die es als junge Künstlerin nach Irland gezogen und die trotz mehrerer Schicksalsschläge eine neue Heimat gefunden hat. Eine weitere, erst auf den zweiten Blick „starke Frau“ findet Erwähnung: Larissas Großmutter, die nach dem Zweiten Weltkrieg deutsche Kinder im Rahmen der „Operation Shamrock“ nach Dublin begleitete. Mehrere hundert Kinder wurden so bei irischen Familien „aufgepäppelt“. Die Verbindung nach Irland, so deutet es die Autorin an, hat es also schon lange vor Larissas Reise und Marias Flucht auf die Insel gegeben. 

Nach knapp 400 Seiten bekommt man Lust, die im Roman erwähnten Orte, Parks und Pubs selbst zu besuchen. So kommt der angehängte kleine Gartenreiseführer für Irland als praktischer Serviceteil für den nächsten Urlaub daher.