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WAS MACHT EIGENTLICH...

Jackie Chan spielte in einer Vielzahl Action-Hits mit. Hier in „Der Protektor“ (1985)
Foto: imago images / Everett Collection

… Jackie Chan?

Vor allem mit seinen gewagten Stunts wurde er in den 90er-Jahren zum Actionfilm-Star. Zudem war er als Regisseur, Produzent und Drehbuchautor erfolgreich. In einer Neuauflage des Klassikers „Karate-Kid“ kommt er ins Kino zurück. Am 7. April feiert er seinen 70. Geburtstag.

Jackie Chan, der schon 2010 im „Karate Kid“-Remake als „Mister Han“ zu sehen war, dreht derzeit gerade gemeinsam mit dem Ur-Karate-Kid Ralph Macchio eine weitere Fortsetzung des erfolgreichen Action-Klassikers. Chan war auch an der Suche nach dem neuen, traditionell jugendlichen Hauptdarsteller beteiligt, der dann mit dem 24-jährigen Ben Wang gefunden worden ist. Der neue „Karate Kid“ soll am 13. Dezember in die Kinos kommen. Fast hätte Chan im Vorjahr auch in der mit sieben Oscars ausgezeichneten Science-Fiction-Komödie „Everything everywehre all at once“ die Hauptrolle übernehmen können: Die Drehbuchautoren hatten beim Schreiben ursprünglich ihn im Kopf, änderten ihr Script dann aber auf eine weibliche Hauptfigur um und verhalfen so 2023 Michelle Yoah zum Oscar.

Chan, der in seinen Filmen meist gute, rechtschaffene Figuren darstellte, war im Privaten oft umstritten. So stand er 2011 beim Staatsbesuch der chinesischen Staatsführung in den USA auf der Einladungsliste von US-Präsident Obama, aber 2016 auch auf der „Panama-Papers“-Liste als Steuer- und Geldwäschesünder. Auf einem Symposium chinesischer Filmschaffender rühmte Chan vor drei Jahren die „Größe der Kommunistischen Partei“, der er schon länger nahesteht und laut Parteizeitung auch Interesse an einer Mitgliedschaft gezeigt hat. Damit geht er auch auf Distanz zu der Demokratiebewegung Hongkongs und hat auch die Zustände in dem von China beanspruchten Taiwan als „chaotisch“ kritisiert. Die Nähe Chans zum chinesischen Staat zeigte sich auch darin, dass er 2022 bei den olympischen Spielen in Peking zu den Fackelträgern gehörte und dass er durch Charity-Engagements versucht, bei der Bekämpfung von Armut in China zu helfen.

Am 7. April feiert Jackie Chan seinen 70. Geburtstag
Am 7. April feiert Jackie Chan seinen 70. Geburtstag - Foto: IMAGO / Newscom World

Verhalf Michelle Yoah zum Oscar

Seit seinem letzten großen internationalen Kinoerfolg „Karate Kid“ von 2010 hat Chan sich auf den chinesischen Filmmarkt konzentriert, wo er seitdem in über 20 Streifen mitwirkte, davon waren allein 17 Abenteuerfilme für Kinder. 2022 kam zudem sein Liebesdrama „The Diary“ mit seinem Sohn Jaycee (41) in der Hauptrolle auf den Markt, für das er das Drehbuch geschrieben und Regie geführt hatte. 2017 war Chan an der Seite von Pierce Brosnan in „The Foreigner“ zu sehen und übernahm auch Sprechrollen in den Animationsfilmen „Kung Fu Panda 3“ (2016) und „LEGO Ninjago Movie“ (2017). Im April 2023 gestand er bei der Vorstellung seines bisher letzten Filmes „Ride on“: „Ich bin bereit, mein Leben einzusetzen, solange man mir sagt, ich solle anfangen zu drehen!“ Deshalb kam Chan mit Krücken zum Set und konnte die Rolle des alternden Kampfkünstlers auch nur mit schmerzstillenden Spritzen spielen. Neu sei für ihn gewesen, dass er in dieser Rolle auch eine „einsame und sensible Seite“ zeigen konnte, wie es in seinen früheren Filmen nicht möglich war.

Deshalb will die Kampfkunst-Legende künftig auch gern andere Rollen übernehmen, weil altersbedingt die Darstellung des „ewigen Kämpfers“ nicht mehr so recht passt und sein Körper die waghalsigen Stunts nicht mehr mitmacht. Sogar vor Liebesfilmen und Filmküssen scheint Chan heute nicht mehr zurückzuschrecken: „Wenn mich jemand dafür bezahlt, würde ich es tun!“, gesteht er der „Süddeutschen Zeitung“. 

„Der Rücken zieht“

Seine filmischen Kampfeinsätze hat Chan mit etlichen Verletzungen bezahlt und ist nach einer schweren Rückenverletzung nur knapp an einer Querschnittslähmung vorbeigeschrammt: vom Schädelbasisbruch mit Notoperation über Baumstürze mit Hörschaden, gebrochenen Fußgelenken und ausgekugeltem Brustbein bis hin zu mehreren Nasenbrüchen: „Der Rücken zieht. Ich habe deswegen auch immer Schmerzmittel dabei. Rennen kann ich auch nicht mehr lange, weil meine Knöchel wehtun. Und ich kann nichts mehr Schweres heben wegen der Schulter!“, zählt der Action-Star einen Teil seiner Leiden auf. Trotzdem denke er beim Drehen nie an mögliche Verletzungen, deshalb rufe er bei jeder gefährlichen Stuntszene zu sich selbst „Action“, um danach an nichts mehr zu denken.

Neben seinen filmischen Aktivitäten ist Chan auch als Sänger erfolgreich und war im Soundtrack einiger Filme zu hören, beispielsweise 1992 im Disney-Klassiker „Die Schöne und das Biest“, 1994 in „Rumble in der Bronx“ und 1998 in „Rush Hour“. Zudem brachte er seit 1980 jedes Jahr mindestens ein Album heraus. Auch bei offiziellen Anlässen gab er schon Kostproben seines musikalischen Talents. So sang er beispielsweise 2022 beim 25-jährigen Jubiläum der Übergabe Hongkongs an China die Songs „Force of China“ und „Ode to my Homeland“.

Privat führt Jackie Chan ein zurückgezogenes Leben mit seiner Frau Fengh-Jiao Lin, mit der er seit 1982 den ebenfalls schauspielenden Sohn Jaycee hat. Sein von der Fachpresse auf knapp 400 Millionen Euro geschätztes Vermögen will er komplett seiner Stiftung „Jackie Chan Charible Foundation“ vermachen. 

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