Sie hat ein umwerfendes Äußeres und ein grandioses Singorgan. Dazu kommen Stil, Selbstbewusstsein und Power. Rihanna ist ein Gesamtkunstwerk – und präsentierte der Welt auch noch den am großartigsten in Szene gesetzten Baby-Bauch.
Jeder präsentiert sich jede Karibische Insel als Kleinod mit weißen Puderzuckersandstränden und üppiger tropischer Vegetation. Noch sind Bob Marley und Reggae der einzige Musik-Export von Weltrang. Wer Karibik sagt, verwechselt dies landschaftlich meist mit den Malediven. Das Inselland im Indischen Ozean ist es, das genau diese Naturschönheiten auf den meisten ihrer mehr als 1.000 Inseln vorweisen kann. Natürlich ist der jamaikanische Reggae-Sänger bis heute unvergessen. Und Hits wie „Buffalo Soldier" „I Shot the Sheriff", „No Woman, No Cry" oder „Could You Be Loved?" werden auch mehr als 40 Jahre nach seinem Tod immer noch gespielt.
Doch da gibt es eine andere Insel, und vor allem eine Sängerin, die im dritten Jahrtausend die Musikwelt global geflasht hat und ihre Heimat wie sonst niemand in die Öffentlichkeit gebracht hat: Rihanna. Geboren wurde sie als Robyn Rihanna Fenty am 20. Februar 1988 in Saint Michel auf Barbados – und global bekannt als R&B- und Popsängerin mit zahlreichen Nummer-eins-Hits. Mit mehr als 250 Millionen verkauften Tonträgern gehört sie zu den erfolgreichsten Künstlerinnen unseres Planeten. Zudem schauspielt sie, macht Mode und ist im Gesamtpaket eine Unternehmerin mit vielen Talenten. Letztes Jahr wurde ihr Vermögen auf satte 1,7 Milliarden Euro geschätzt – was ihr die Ernennung zur reichsten Musikerin überhaupt einbrachte. Auch in Sachen Auszeichnungen darf man vor ihr den Hut ziehen. Die Musik-Ikone hat bereits neun Grammys eingeheimst, was ihr jedoch im Moment wahrscheinlich zweitrangig erscheint. Schließlich ist die 34-Jährige Mitte Mai zum ersten Mal Mutter geworden. Es ist ein Sohn, Vater ist der Rapper A$AP Rocky. Ihre Schwangerschaft hatte sie nicht einfach nur öffentlich gemacht – sie hat sie vor aller Welt zelebriert. Der hübscheste Baby-Bauch, könnte man sagen. Die wachsende Kugel nicht zu verstecken, sondern stolz zu zeigen, ist nichts Neues. Sie aber hat die beste Inszenierung hingelegt. Mit einem Hauch von Nichts drüber, einem Negligé oder gleich ohne jeglichen textilen Überwurf. Auf einem „Vogue"-Cover trug sie einen roten, hautengen und schulterfreien Spitzen-Einteiler und passend dazu rote lange Handschuhe. „Oh, Baby!" wurde getitelt und wahrscheinlich jeder, der das Titelbild gewollt oder ungewollt gesehen hat, wird es in Erinnerung behalten. Eben weil es sich um Rihanna handelt, die natürlich mit vielen Gaben gesegnet ist, jedoch auch weiß, damit umzugehen. Dabei legt sie ein Selbstbewusstsein an den Tag, das ihre Generation definitiv positiv beeinflusst hat.
Vater arbeitete in einer Fabrik
Die karibische Schönheit kommt aus einer „ganz normalen" Familie. Ihre Mutter, eine gebürtige Südamerikanerin, ist Buchhalterin. Ihr Vater, der irische und barbadische Wurzeln hat, Lagerarbeiter in einer Textilfabrik. Es ist auch eine Patchwork-Familie: Sie hat zwei jüngere Brüder und drei aus anderen Beziehungen ihres Vaters stammende Halbgeschwister. „Ganz normal" muss jedoch in einer Hinsicht revidiert werden. Als Rihanna ein Kind war, nahm ihr Vater Drogen und verprügelte ihre Mutter. Vielleicht ist das ein Muster, das sich bei ihr später wiederholte. Dem Ende ihrer Beziehung mit dem Sänger Chris Brown ging ebenfalls Gewalt voraus. Das Ganze endete vor Gericht und brachte ihm eine mehrjährige Freiheitsstrafe auf Bewährung ein.
Rihanna ist in Bridgetown, der Hauptstadt von Barbados, aufgewachsen und besuchte die weiterführende Schule, die Combermere School. Diese wurde 1695 gegründet, ist damit eine der ältesten in der Karibik und brachte auch weitere Prominente hervor, etwa bekannte Cricketspieler und Autoren sowie den 2010 verstorbenen ehemaligen Premierminister von Barbados, David Thompson. An der Schule nahm sie 2004 an einem Schönheitswettbewerb teil, den sie gewann und der ihr den Titel „Miss Combermere School" einbrachte.
Schon einmal von Shontelle Layne gehört? Wahrscheinlich weniger. Wie Rihanna ist sie eine R&B- und Popsängerin aus Barbados, nur eben deutlich weniger berühmt. Und wenn man sie kennt, dann nicht vorrangig wegen ihres Songs „Impossible", sondern wegen ihrer Freundschaft zu Rihanna. Das wäre nicht weiter berichtenswert, wäre da nicht der Umstand, dass die weltberühmte Sängerin als Jugendliche an einem Militärprogramm auf ihrer Heimatinsel teilgenommen hat und ihre Ausbildungsleiterin eben jene Shontelle Layne war.
2003, im Jahr bevor sie zur Schönheitskönigin erklärt wurde, begann ihre Musikkarriere. Zusammen mit zwei Klassenkameradinnen gründete sie eine Mädchenband, die sich aber schnell wieder auflöste. Beim Vorsingen vor dem Produzenten Evan Rogers wurde Rihanna noch einmal zum Solo-Auftritt gerufen. Schnell wurde eine Demo-CD erstellt und an verschiedene Platten-Labels verschickt – daraufhin wurde sie von Rap-Megastar und CEO Jay-Z vom New Yorker Label Def Jam Recordings unter Vertrag genommen.
Begehrtes Model mit eigenem Label
Ihre erste Single „Pon de Replay" erreichte gleich Platz zwei in Amerika und wurde ein Welterfolg. 2005, im Herbst, landete sie dann auch mit „SOS" ihren ersten Nummer-eins-Hit in den USA. Zwei Jahre später verkaufte sich ihr Album „Good Girl Gone Bad" neun Millionen Mal, ihr bisheriger Rekord. Die Single-Auskopplung „Umbrella" wurde ein Welthit. Immer wieder hat sie auch mit anderen Musikerinnen und Musikern zusammengearbeitet, so mit Justin Timberlake oder Eminem. Sie schreibt auch an den Texten mit, ist immer wieder Co-Produzentin. Auch wenn sie anfangs gern als Reggae-Musikerin bezeichnet wurde, war sie dies nie. Vielmehr sind ihre musikalischen Vorbilder Madonna, Mariah Carey und Beyoncé.
Als Schauspielerin hat sie ein breites Repertoire zu bieten, von einer „Goldenen Himbeere" als schlechteste Nebendarstellerin in „Battleship" bis zu einer Hauptrolle 2018 in „Ocean’s 8". Erfolg kann die 1,73 Meter große Schönheit auch als Fotomodel verbuchen – mehrmals war sie auf „Vogue"-Covern, war Werbegesicht von Dior – sowie als Unternehmerin in der Mode- und Kosmetikbranche verbuchen. Rihanna, 130 Millionen Follower auf Instagram, hat Fashion-Kollektionen für die englische Marke River Island entworfen, Beauty-Produkte mit und für Mac Cosmetics, war Marken-Botschafterin für Puma.
Ihre eigenen Labels wie das Make-up für verschiedene Hauttöne offerierende Kosmetikunternehmen Fenty Beauty und ihr Unterwäschelabel Savage X Fenty hob sie 2017 aus der Taufe. Dabei hat sie vermutlich schon von ihrer Zeit als Schwangere geträumt: Auf der New York Fashion Week waren es nämlich auch schwangere Models, die ihre Kollektion auf dem Catwalk präsentierten. Zwei Jahre später dann, in Kooperation mit dem französischen Luxusunternehmen LVMH, gründete sie ihre zweite Modemarke, Fenty für Accessoires.
Seit nunmehr 17 Jahren engagiert sich die Schönheit aus Barbados sozial, etwa bei der Spendenorganisation Believe Foundation für krebskranke Kinder oder, nach dem Erdbeben auf Haiti 2010, bei der Hilfsorganisation Hope for Haiti, um nur einen Einblick zu geben. 2017 wurde sie von einer Foundation der Harvard-Universität als „Humanitäre des Jahres" ausgezeichnet.
Aktuell brodelt jedoch die Gerüchteküche wieder. Und das nicht in Sachen Musik, sondern vielmehr im Privaten. Es heißt, Rihanna wolle schnellstmöglich vor den Altar treten und ein weiteres Kind bekommen. Um eines Tages, und nach vielen weiteren Schwangerschaften –
die erste hat sie sichtlich genossen – eine Großfamilie gegründet zu haben. Anders als in ihrer eigenen Kindheit jedoch ohne Gewalt. Genügend Wohnsitze hat sie dafür, so besitzt Rihanna eine Villa auf Barbados, ein Penthouse und eine weitere Wohnung in Los Angeles. Sollten die nicht kindgerecht sein, wird eben weiter Immobilien-Shopping betrieben.