Im Saarland soll es künftig eine weitgehende 2G-Regelungen geben. Das würde de facto einen Lockdown für Ungeimpfte bedeuten. Der Landtag hat das Covid-19-Gesetz geändert und damit den Weg für entsprechende Maßnahmen, die das Kabinett noch im Detail beschließen muss, frei gemacht. Das Infektionsgeschehen sei „virulent wie nie“, sagte Ministerpräsident Tobias Hans in einer Regierungserklärung. Deshalb werde der Landtag die epidemische Lage für das Land mit entsprechenden Maßnahmen beschließen. Kernpunkte sind Impfen, Testen und Kontaktbeschränkungen. Außerdem soll es wieder eine Maskenpflicht geben, wenn Mindestabstände von 1,5 Metern nicht eingehalten werden können. Für Freizeitaktivitäten soll es eine 2G-Regel geben, im Innenbereich, etwa Gastronomie, 2G plus. Für Nicht-Geimpfte gilt zudem, dass private Zusammenkünfte nur noch für einen Haushalt plus eine weitere Person erlaubt sind.
In einer intensiven Debatte um die Änderung des Maßnahmegesetzes warnte Oppositionsführer Oskar Lafontaine (Linke) davor, mit weiteren die Spaltung der Gesellschaft zu verschärfen und Teile auszugrenzen. Impfen schütze zwar vor schweren Krankheitsverläufen, verhindere aber nicht die Ausbreitung der Infektion. Hans forderte Lafontaine in einer Erwiderung auf, „Desinformationen zu unterlassen“.
Der Vorsitzende des Gesundheitsausschusses, Magnus Jung (SPD) betonte, man brauche „Verschärfungen nicht, um Ungeimpfte zu bestrafen“, vielmehr sei Schutz der Menschen der Grund. Er verwies darauf, dass es bereits im Sommer Hinweis auf die jetzige Entwicklung gab. Wenn jetzt gesagt werde: „Wir tun alles, was möglich ist“, sage er: „Es geht noch mehr“. Konkret nannte er Verimpfung aller zur Verfügung stehenden Dosen, Ausweitung der Testangebote, Personalisierung von Intensivstationen und Gesundheitsämter wieder handlungsfähig zu machen für eine effektive Nachverfolgung.