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WAS MACHT EIGENTLICH...

Sylvie Vartan
Foto: imago / Starface

… Sylvie Vartan?

Nach 1962 wurde sie in über fünf Jahrzehnten zu einer der erfolg­reichsten Sängerinnen im französisch­sprachigen Raum und war auch als Schauspielerin zu sehen. Die heute 73-Jährige plant gerade ein neues Album und eine internationale Tournee.

Ihr erster Mann, der französische Rock-Star Johnny Hallyday, spielt auch über seinen Tod im Dezember 2017 hinaus eine wichtige Rolle im Leben von Sylvie Vartan. Zum einen ist sie als Mutter des gemeinsamen Sohnes David in die weiter andauernden Erbauseinandersetzungen verwickelt.

Sylvie Vartan hat mit sehr viel Unverständnis reagiert, als bei der Eröffnung des Hallyday-Testaments vor ein paar Monaten offenbart wurde, dass der gemeinsame Sohn David und Hallyday-Tochter Laura Smet enterbt wurden und das gesamte Vermögen der letzten Frau des Sängers, Laetitia Boudou, vermacht wurde. Im Februar 2018 haben die Halbgeschwister David und Laura das Testament ihres Vaters angefochten. Sylvie Vartan, assistiert von etlichen französischen Stars, hat seither in der Öffentlichkeit mehrfach bezweifelt, dass Hallyday seine letzte Verfügung unbeeinflusst gemacht hat: „Johnny hat seine Kinder nicht freiwillig enterbt. Der Johnny, den ich kannte, war sensibel und generös. Das Testament passt einfach nicht zu ihm", erklärte sie kürzlich.

Ex-Frau von Johnny Hallyday

Sylvie Vartan im November 1965 in Paris. In den 60ern galt sie als Teenager-Idol in Frankreich.
Sylvie Vartan im November 1965 in Paris. In den 60ern galt sie als Teenager-Idol in Frankreich. - Foto: imago/United Archives International  

Kurz vor Hallydays Tod hatte Sylvie Vartan noch einen erfolgreichen Auftritt im Pariser „Olympia" absolviert, bei dem sie im ersten Teil musikalisch auf die 60er- und 70er-Jahre zurückblickte und danach die Jahre 1980 bis heute abhandelte: „Um das machen zu können, musste ich mich praktisch wieder durch mein ganzes Songrepertoire hören, das mehr als 1.300 Titel umfasst." Wie sie kürzlich in einem Interview erklärte, war das kein leichtes Unterfangen. „Manchmal sagten mir Titel meiner eigenen Songs gar nichts. Aber bei den ersten Tönen war dann die Erinnerung wieder zurück." Beim Erinnern geholfen hat ihr dabei vielleicht auch das Buch von Benoit Cachin, das Ende 2017 erschienen ist. Unter dem Titel „La plus belle pour aller chanter" lässt es anhand der Lieder, dazu passender Anekdoten und vieler Fotos die lange Karriere Sylvie Vartans Revue passieren. „Ich war verblüfft über die Präzision von Cachins Arbeit und seine Detailkenntnis über meine Karriere. Es scheint, er kennt mich besser als ich selbst", amüsiert sich die Sängerin. Die Möglichkeit, dass irgendwann eine Filmografie über sie gedreht wird, will Vartan nicht ausschließen. „Das ist schwer in Mode derzeit. Ich wäre sicher sehr bewegt, auf der Leinwand alle Perioden meines Lebens zu sehen. Aber für mich fühlt es sich nicht so gut an, dabei Menschen zu sehen, mit denen ich viel zu tun hatte, die aber heute nicht mehr leben." Nachdem im April ihr zweites Konzert im traditionsreichen Pariser Kino-Theater „Grand Rex" ein Erfolg war, absolviert Vartan noch bis im November 2018 eine Tournee mit einem knappen Dutzend Konzerten, die sie von Bulgarien über Japan, Russland und Belgien wieder nach Frankreich führen. Die Tour unter dem Titel „Nos retrouvailles" (Unser Wiedersehen) soll auch eine Hommage an ihren Ex-Mann Hallyday sein, von dem sie einige Lieder singt und Videos auf die Bühne bringt. Live-Aufnahmen aus Vartans vielen weltweiten Shows standen zuletzt auch im Mittelpunkt ihrer Plattenveröffentlichungen: Live in Japan, A l´Olympia (beide 2012), Sylvie in Nashville (2013) lauteten einige Alben-Titel, bevor 2015 ihre vorletzte CD „Une vie en Musique" erschien.

Nach längerer Pause ab 1994 konnte Sylvie Vartan 2013 in „Des Gens qui s´embrassent" und 2014 in „Er liebt mich, er liebt mich nicht – Toujours l’amour" auch wieder ihr Können als Schauspielerin zeigen und damit das Dutzend ihrer Filme komplett machen. Ein neues Film-Projekt der Regisseurin Stephanie Murat ist noch nicht ganz spruchreif. „Das vorgeschlagene Szenario ist wirklich originell. Ich hoffe, Stephanie wird ihr Projekt demnächst noch konkretisieren können", würde Vartan sich über einen weiteren Film freuen. Einige Male hat sie auch auf der Varieté-Theaterbühne gestanden, zuletzt etwa bei „Ne regardez pas comme ça", wo sie drei Monate lang an der Seite von Isabelle Mergault sehr viel Spaß gehabt habe.

Buch ist Hommage an ihre Mutter

2016 hat sich Sylvie Vartan, die 2004 bereits ihre Autobiografie „Zwischen Licht und Schatten" veröffentlichte, erneut als Autorin versucht. „Maman" ist eine Hommage an ihre Mutter, die ihrer Meinung nach durchaus auch als Film tauglich wäre. Ihre letzte CD „En Englais et en Americain" von 2016 umfasste viele ältere, bisher unveröffentlichte Songs. Derzeit arbeitet Vartan an ihrem neuen Album, das in Nashville oder Memphis produziert wird und noch 2018 erscheinen soll.

Privat verfolgt Vartan besonders interessiert den Werdegang ihrer bulgarischen Adoptivtochter Darina, die inzwischen fast 21 Jahre alt ist und ihr Vorhaben, in der Filmbranche zu arbeiten, anscheinend aufgegeben hat: „Im Moment wünscht sie sich, Stylistin zu werden." Wegen ihrer Kinder ist Vartan auch in den sozialen Netzwerken aktiv, „aber in einer sehr unregelmäßigen Art. Mit den Kindern kommuniziert sie über Facetime, „vor allem aber direkt am Telefon".

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