De Niro ist eine lebende Leinwand-Legende voller Wunder und Widersprüche, die kontroverser kaum sein könnten.
Andere über ihn
„Es gibt nur ganz wenige Schauspieler, die so hart an sich arbeiten wie Robert. Er war der einzige, der mich fragte, ob wir auch am Sonntag proben könnten. Die meisten anderen spielen an diesem Tag Tennis", erinnerte sich Meisterregisseur Elia Kazan („Der letzte Tycoon", 1976) an Robert De Niro.
Ein Milchbubi
Aufgewachsen im New Yorker Problemviertel Little Italy, war Klein-Robert bald unter dem markanten Spitznamen „Bobby Milk" bekannt, weil er klein, dürr und blass wie ein Kalkeimer war.
Armselige Kindheit
Als er zwei Jahre alt war, ließen sich seine Eltern scheiden, Papa outete sich als homosexuell, Robert wächst bei der Mama auf. Die verdient ihren Lebensunterhalt mit Malerei und Poesietexten.
Sturm- und Drangzeit
Mit 16 Lenzen beschließt er, Schauspieler zu werden. Seine großen Idole sind von Anfang an Marlon Brando und Robert Mitchum. Mit beiden Kinotitanen wird er später gemeinsam auf der Leinwand zu bestaunen sein. Nach einigen Theater-Tourneen erlernt er das Metier von der Pike auf, nimmt ab 1960 Unterricht im HB Studio, am „Stella Adler Conservatory" und in Lee Strasberg‘s „Actor’s Studio".
Ein Part, zwei goldene Männchen
Mit Marlon Brando verbindet De Niro ein Kuriosum: Beide gaben in verschiedenen Teilen der „Der Pate"-Reihe den Mafiaboss Vito Corleone und kassierten dafür den Oscar.
Dem Ende so nah
De Niro ist zeitlebens eng mit Hollywood-Legenden befreundet. Al Pacino, Martin Scorsese oder auch John Belushi gehör(t)en zu seinen Vertrauten. Belushi war es, den De Niro am 5. März 1982 kurz zuvor besuchte, als dieser sein Leben mit nur 33 Jahren mit einem Injektionsmix aus Kokain und Heroin frühzeitig beendete.
Schlummerhilfe De-Niro-Filme
Millionen Fans vergöttern seine prämierten Movies. Doch jeder besitzt eine andere Wirkungswahrnehmung: Laut eigenen Angaben kann er sich seine eigenen Filme nicht anschauen, weil er „immer dabei einschlafe".
Model
Seinen ersten Werbespot drehte er 1970 – für die Autofirma AMC, seinen bislang letzten für das italienische Nobel-Modelabel Ermenegildo Zegna.
Bewährte Seilschaften
1973 drehte er mit „Hexenkessel" seinen ersten von acht gemeinsamen Filmen mit Martin Scorsese. Der neunte, „The Irishman", über den Mafiakiller Frank Sheeran, vereint erstmals die alten Freunde De Niro, Al Pacino, Joe Pesci und Harvey Keitel gemeinsam vor der Linse. Die beiden arbeiteten außerdem 2015 für den Kurzfilm „The Audition" zusammen. Der Werbefilm für die beiden neuen Casinos „Studio City" in Macau und „City of Dreams" in Manila gilt mit 70 Millionen Dollar als der teuerste Werbespot aller Zeiten.
Goldsammler
De Niro war bis sato ganze sieben Mal für den Oscar nominiert und gewann ihn zweimal. Einmal als „Bester Nebendarsteller" („Der Pate ‒ Teil II", 1974) und das andere Mal als „Bester Hauptdarsteller" („Wie ein wilder Stier", 1980). Mit Letzterem erspielte er sich auch den Golden Globe, für den er acht Mal nominiert war.
Musikalisches Denkmal
1984 widmete ihm die britische Popband Bananarama den Disco-Ohrwurm „Robert De Niro’s Waiting" und landete damit einen internationalen Hit. Erfreut arrangierte De Niro ein Treffen mit den drei hübschen Damen, die ihr extremes Lampenfieber mit reichlich Alkohol erfolgreich bekämpften und erfolgreich das Date überstanden.
Arrest
Während der Dreharbeiten zu „Ronin" geriet der damals 54-Jährige in die Schlagzeilen, als er im Februar 1998 von der französischen Polizei vernommen und neun Stunden im Pariser Justizpalast arretiert wurde. Man warf ihm vor, er habe über einen Callgirl-Ring Edel-Prostituierte engagiert, was De Niro über seine Anwälte strikt dementieren ließ. Wenige Tage später tauchte er unerwartet auf einer Pressekonferenz der Berliner Filmfestspiele auf.
Nicht einfach
„Schwierig? Ich? Ich denke nicht, dass ich schwierig bin. Filme zu drehen ist eine harte Angelegenheit, also muss man es den Leuten nicht auch noch unnötig schwer machen, indem man seine persönlichen Probleme mit auf das Set bringt. Wenn du Schwierigkeiten mit deinem Vater hast, solltest du damit nicht den Regisseur nerven."
Jähzorn
Genervt vom Geschäftsgebaren seiner Ehefrau Grace Hightower, die eine Fair-Trading-Kaffeefirma besitzt, die er großzügig finanziert, soll De Niro seine Frau laut Zeugenaussagen in einer New Yorker Bar angebrüllt haben, eine „Geldvernichtungsmaschine" zu sein: „Ich müsste diese sch… Filme nicht mehr drehen, wenn du nicht mein ganzes Geld ausgeben würdest", so die Whistleblower.