Max Meyer klingt wie ein typisch deutscher Durchschnittsname. Es gibt ein paar tausend Menschen in der Republik, die so heißen. Der Max, über den kürzlich erneut viele Zeitungen berichteten, kommt aus dem Ruhrpott, kann ganz gut kicken und ist seit neuestem einer der bestbezahltesten deutschen Fußballspieler. Meyer bekommt von seinem neuen Club Crystal Palace rund zehn Millionen Euro pro Jahr, ohne Prämien und ohne Zusatzleistungen. Meyer wird in wenigen Wochen 23 Jahre alt. Geht er mit seinem Geld vernünftig um, dann hat er in Kürze ausgesorgt. Der Mittelfeldspieler, der vor Jahren mal als größtes deutsches Talent galt, stammt aus der Kaderschmiede des FC Schalke 04. Die ist ziemlich gut und produziert häufig Jung-Stars. Die fußballerische Ausbildung ist top, die Aufpasser sorgen zudem dafür, dass die Jungs einen ordentlichen Schulabschluss machen. Max Meyer besucht die Gesamtschule Berger Feld – wie vor ihm bereits Julian Draxler und Mesut Özil. Beide Namen haben in Deutschland derzeit nicht den besten Ruf. Draxler gilt als Innbegriff des satten Jungprofis, dem es nur um Kohle geht. Und um Özil ist jedes Wort zuviel. Nun also Meyer. Der auf Schalke monatelang den dicken Max markierte, von Berater Roger Wittmann als Mann für Weltklasse-Clubs gefeiert wurde und dem fünf Millionen Euro von seinem Jugendverein zu wenig waren. Nun geht er ins Eldorado der Abkassierer, die englische Premier League. Dort wo durch den Einstieg von Investoren Milch und Honig fließen. Dass er bei Crystal Palace kicken wird, ist dabei fast zweitrangig. London ist eine schöne Stadt, die für Jung-Millionäre viel zu bieten hat. Sportlich wird man vermutlich von Max Meyer nicht mehr viel hören. Der Vorortclub ist eine graue Maus in England, in London so was wie das fünfte Rad am Wagen. Aber das ist zweitrangig: Meyer und sein Berater-Stab haben dort zugegriffen, wo es das meiste Geld gibt. Das ist legitim und irgendwo auch verständlich. Um Fußball geht es schon lange nicht mehr.
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Foto: picture alliance/AP Photo
Was uns der Fall Meyer sagt
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