Die Bayer-Tochter Monsanto ist im ersten Prozess wegen verschleierter Krebsrisiken ihres Unkrautvernichters Roundup mit dem umstrittenen Wirkstoff Glyphosat zu hohem Schadensersatz verurteilt worden. Die Geschworenenjury des zuständigen Gerichts in San Francisco ordnete laut US-Medien nach dreitägigen Beratungen an, dass das Unternehmen dem Krebspatienten Dewayne Johnson insgesamt 289 Millionen Dollar (253 Millionen Euro) zahlen muss.
Bei dem 46-jährigen Johnson war 2014 Lymphdrüsenkrebs diagnostiziert worden, wofür er Monsantos Roundup – ein Breitbandherbizid, das auch Hobbygärtner verwenden – verantwortlich macht. Er warf dem Saatguthersteller vor, die Gefahren des Unkrautvernichters verschwiegen zu haben. Die Jury sah das genauso und folgte nach einem vierwöchigen Prozess weitgehend der Argumentation der Klägeranwälte.
Monsanto kündigte bereits an, gegen das Urteil in Berufung zu gehen. Das Unternehmen ist mit Tausenden ähnlichen US-Klagen konfrontiert. Trotz der zahlreichen vom Unternehmen selbst zitierten anderslautenden Studien stufte die Internationale Krebsforschungsagentur der Weltgesundheitsorganisation (WHO) den Unkrautvernichter 2015 als „wahrscheinlich krebserregend" für Menschen ein.