Wenn man in der Öffentlichkeit steht, hat man die Pflicht, Verantwortung zu übernehmen. Das weiß auch Rea Garvey. Der Sohn eines Polizisten engagiert sich seit Jahren für Leute, denen es schlechter geht als ihm selbst. Unter anderem setzt er sich für Menschen in Südamerika ein, die dort mit der schlechten Trinkwasserqualität und deren Folgen zu kämpfen haben.
Inzwischen hat der charismatische Sänger mit dem unverwechselbaren irischen Akzent ein neues Album veröffentlicht. Es trägt den Titel „Neon" und beschreibt das aktuelle Lebensgefühl des Musikers. Bereits der Eröffnungstitel „Beautiful Life" ist geprägt von einer starken Aufbruchstimmung, dem für Künstler typischen Bestreben, seinen eigenen Träumen zu folgen – und dem Gefühl von Freiheit.
Kein Wunder, dass sich damit sehr viele Zuhörer identifizieren können: Denn welcher Mensch möchte nicht wissen, was die Welt so alles zu bieten hat – insbesondere, wenn man mit dem Rest der Welt die Tatsache teilt, dass das eigene Zuhause irgendwann nicht mehr das ist, was es einmal gewesen ist („Hometown").
Zuhause wartet der Alltag „And we won’t go down/ You won’t bring us down (…) We’re water/we’re stronger": Die Ruhe des Wassers ist stärker als das hitzige Feuer. Unter den Wellen des Wassers erlischt jeder Brand. Und dies lässt sich auf fast jeden Lebensbereich übertragen.
Musikalisch gesehen wird gerade dieser Song getragen von dem Sound seiner Heimat: den Ethno-Pop-Klängen der grünen Insel und der brummenden Stimmfarbe eines herzlichen Sympathen, der auch bei Live-Auftritten stets deutlich werden lässt, dass er im Gegensatz zu einigen anderen im Musikbusiness wirklich das fühlt, was er singt und tut. Rea Garvey ist darüber hinaus seine Lebenserfahrung anzumerken. Er weiß, wovon und worüber er singt. Daher ist insbesondere der Titel „Lions in Cages", der mit dem deprimierenden Statement „I got a big heart/I got a big mouth" startet und sich im Laufe des Songs zu einem mitreißenden Song mit Ohrwurmcharakter entwickelt, eine der herausragenden Perlen des Albums.