Der 1. FC Saarbrücken kann nach drei Siegen in Folge durchatmen. Eine Alternative für den Angriff wird dennoch weiterhin gesucht.
Drei Siege, fünf Tore, null Gegentore – die Bilanz des 1. FC Saarbrücken ab dem zweiten Spieltag liest sich meisterlich. Die 0:3-Niederlage zum Auftakt gegen den FSV Frankfurt war offenbar ein Weckruf zur richtigen Zeit: „Das Programm war ordentlich, aber nicht extrem schwer. Viel weniger Punkte hätten es nicht sein sollen", sagte Sportdirektor Marcus Mann nach dem 1:0-Erfolg gegen Eintracht Stadtallendorf. In diesem Spiel zeigte der FCS zwei Gesichter. Vor der Pause war er drückend überlegen, hätte zwingend höher führen müssen. Nach dem Wechsel versuchte er zunächst die Partie zu verwalten, wurde dann schlampig und zitterte sich am Ende zum dritten Sieg in Folge. „Die ersten 45 Minuten kamen dem nahe, was ich mir vorstelle. Nach dem Wechsel waren wir dann fahrig. Ich weiß nicht, ob es Müdigkeit oder Arroganz war", schimpfte Trainer Dirk Lottner nach der Begegnung.
Drei Spiele innerhalb von acht Tagen bei hohen Temperaturen hatten ihren Tribut gefordert. Der Gegner aus Stadtallendorf war hingegen unter der Woche spielfrei, da die Partie gegen die U23 des SC Freiburg kurzfristig abgesagt wurde. „Wir können nun ein wenig durchschnaufen, bevor wir mit den Spielen in Steinbach und gegen Mannheim dann zwei Topduelle vor der Brust haben", sagte Lottner.
Nach freiem Wochenende: zwei Top-Duelle
Da der kommende Gegner am Wochenende im DFB-Pokal spielt, hat der FCS frei. Eine Zeit zum Durchschnaufen, aber auch zum Analysieren und Gegensteuern. Die Hintermannschaft hat sich gefunden, auch weil Torwart Daniel Batz und Abwehrchef Steven Zellner in überragender Form sind. Linksverteidiger Mario Müller nähert sich seinem gewohnten Leistungsniveau, und das Mittelfeld durch den Abgang des Stürmer-Duos Schmidt und Behrens mehr in der Pflicht, wird zunehmend torgefährlich. „Ich finde es ein bisschen respektlos denen gegenüber, die da sind, wenn wir immer über Schmidt und Behrens sprechen. Sie sind weg, sie spielen nicht mehr für uns, das ist Fußball, es geht weiter", sagte Torwart Batz. Dennoch ist der FCS im Angriff durch die personellen Ausfälle von Joe Vunguidica und Sebastian Jacob im Angriff derzeit völlig auf Neuzugang Marcel Carl angewiesen. In Stuttgart traf er zweimal, gegen Stadtallendorf war er in Halbzeit eins laufstark und präsent. Nach dem Wechsel war dann seine Müdigkeit regelrecht greifbar. „Eine weitere Alternative wäre nicht schlecht. Wir haben natürlich Spieler, die als zweite Spitze agieren können, aber einen echten Stoßstürmer haben wir derzeit nur einen", sagt Sportdirektor Mann.
Immerhin wird mittelfristig mit der Rückkehr von Sebastian Jacob gerechnet. Dessen Reha-Phase neigt sich dem Ende zu, allerdings will der Verein aufgrund der Historie des Spielers nichts überstürzen. „Wenn er Anfang September dabei ist, wäre das prima", sagt Sportchef Mann. So lange ist auch das Transferfenster noch offen. „Viele Drittligisten suchen, deswegen lassen sich die Spieler Zeit", erklärt Mann.
Namen gibt es einige, aber nicht jeder will wechseln. So hat beispielsweise 1860-Stürmer Markus Ziereis dem FCS abgesagt. „Seine Partnerin und er sehen ihren Lebensmittelpunkt in Bayern. Wir hatten Kontakt, aber er will nicht zwingend weg", sagt Mann.
Im Fokus des FCS-Interesses ist mittlerweile Lucas Musculus vom KFC Uerdingen, der allerdings auch mit dem Traditionsclub Rot-Weiß Essen in Verbindung gebracht wird. Erkundigt hat sich Mann auch nach Wiesbadens Jung-Stürmer Dominik Martinovic, „aber da war der letzte Stand, dass sie ihn nicht abgeben wollen." Kein Thema ist definitiv Kalle Lappe von der Mainzer Reserve: „Er bekommt keine Freigabe für die Regionalliga", sagt Mann.