Wer gutes italienisches Essen mag und die authentische Küche Italiens liebt, der ist im Restaurant „Lea Cucina & Pizza" in St. Ingbert genau richtig. Hier kommen nur beste Zutaten auf den Teller und viele davon direkt aus Sizilien.
Vor ein paar Monaten wurde die Villa Almarin verkauft und sie beherbergt mittlerweile ein neues Restaurant. Das Haus liegt in einem ruhigen Wohngebiet, der Garten hinter dem Haus hat einen Teich. An meinem Besuchstag herrscht herrliches Wetter – wie eigentlich fast jeden Tag in diesem Sommer. Kein Wunder also, dass es sich die meisten Gäste auf der Terrasse gemütlich gemacht haben. Geschäftsführer Benedikt Dorscheid stellt mir das neue Konzept der Villa Almarin vor.
Ursprünglich war das Ganze hier einmal ein Privathaus, ehe es in den 90er-Jahren umgebaut wurde. Zuerst als Bürogebäude, wie Benedikt Dorscheid erzählt. „2015 wurde es dann ein Hotel mit Restaurant. Familie Holzer kaufte das Haus Ende 2017, und Anfang dieses Jahres starteten wir mit dem Hotel. Es hat sieben Zimmer, von einem kleinen Einzelzimmer bis zu zwei Suiten. Preislich geht es bei 79 Euro los, die teuerste Suite kostet 199 Euro. Im April haben wir dann unser Restaurant eröffnet."
Auf der rechten Seite im Restaurant steht ein Flügel, die Einrichtung ist eher zurückgenommen. Kein Tralala, viele Holztöne. Sieht wirklich toll aus. „Wir haben uns natürlich Gedanken gemacht, was wir hier anbieten könnten. Schließlich wollten wir uns nicht selbst direkte Konkurrenz zu unserem zweiten Restaurant ,Leos‘ in Elversberg machen. Da meine Frau Sizilianerin ist, bin ich seit vielen Jahren mit der Küche Siziliens vertraut."
Was lag also näher, als authentische Küche aus Italiens Süden anzubieten. Das Restaurant sollte allerdings nicht eines unter vielen sein, sondern sich schon deutlich unterscheiden von anderen italienischen Restaurants. Eine sehr traditionelle italienische Kochkunst sollte im Mittelpunkt stehen. „Wie in einer Trattoria Süditaliens", erzählt Dorscheid. „Etwa mit einer hausgemachten Caponata, also eingekochtem Gemüse, oder mit Arancini bis hin zu traditionellen Desserts. Etwa Cremerollen, den Cannoli."
Dorscheid erzählt von seinen vielen Besuchen auf Sizilien, wo er die Kochkünste der Mutter seiner Frau sehr schätzen gelernt hat. „In Italien startet ein Essen meistens mit einer kalten Platte aus Salami, Schinken und Käse. Diese wird oft mit Zahnstochern gegessen. So weit gehen wir hier nicht, bei uns gibt es dazu Besteck. Aber sonst ist alles sehr ähnlich". Danach essen Italiener gerne eine Portion Pasta, anschließend gibt es Pizza, Fisch oder Fleisch. Wichtig beim Fleisch ist auf Sizilien, dass die Einheimischen allenfalls Kartoffeln dazu essen, aber niemals Spaghetti. Man könne Pasta mit Fleisch essen, aber niemals Fleisch mit Pasta, heißt es. Genau so wird es im „Lea" gehandhabt.
Außergewöhnlich gute Vorspeisen
Auch solch deutsche Erfindungen wie Pizza Hawaii oder Pizza Sophia Loren sucht man auf der Speisekarte vergeblich – zum Glück. Genauso wenig gibt es eine Carbonara mit Sahne. An eine echte Carbonara kommen hier nur Pancetta, Fleischbrühe, Eigelb und Brühe, wie Dorscheid betont. Seine Produkte bezieht das „Lea" direkt aus Italien. Einmal die Woche kommt ein Lkw aus Sizilien, der nur die besten Produkte an Bord hat.
Zeit, das Ganze mal etwas näher zu testen. Als die Vorspeisenplatte kommt, präsentiert uns der Kellner, Ali Moke, Arancini siziliani – gefüllt mit Mozzarella, Bolognese, Erbsen. Im Prinzip also ein Safranrisotto, das mit Stärke geformt, gefüllt und auch frittiert wird. Dazu gibt es einen Rinderschinken, eine Spinettisalami, leicht pikant, dazu eine Büffelmozzarella mit Sardinen und Anchovis und hausgemachtes Pesto. Ebenfalls auf der Platte: Pancetta, Parmaschinken, Salami Milano und Barolokäse. Dies ist ein italienischer Hartkäse, der mit Trester von Barolo mariniert wird. Zudem entdecke ich Pecorino mit Pistazien und einen weiteren mit Pfeffer. Dazu ein Glas Caponata, eingekochtes Gemüse mit Essig. Nicht nur die Caponata schmeckt himmlisch, alles auf dieser Vorspeiseplatte ist außergewöhnlich gut. Und die mit viel Sachverstand zusammengestellte Weinkarte bietet die passenden Tropfen dazu.
Die oben erwähnte Carbonara mit Pancetta, Ei, Parmesan und Olivenöl ist ein Gedicht und bei einem Besuch im „Lea" nach meiner Meinung ein unbedingtes Muss. Selten habe ich so eine geschmackvolle Variante gegessen. Unbedingt bestellen!
Im Anschluss will ich die Pizzen probieren und erhalte gleich drei Varianten, bei denen man unisono schmeckt, dass hier wirklich nur ausgewählte Produkte zum Einsatz kommen. Abgerundet wird das Ganze vom hervorragenden und sehr aufmerksamen Personal, das alles dafür tut, dass sich die Gäste rundum wohlfühlen. Restaurantleiter Nikola Capelli hat als Italiener die Gastfreundlichkeit seines Landes sozusagen im Blut. Begeistert bin ich auch von Kellner Ali Moke, der uns durch seine Aufmerksamkeit und seine ausgesprochen hohe Kompetenz beeindruckte. Ich kenne ihn schon länger, und man merkt, dass er bereits bei Starköchen wie Christian Bau und Klaus Erfort gearbeitet hat.
In der Küche hat Ovidiu Valeanu das Sagen – ein Rumäne, der viele Jahre in Italien sein Handwerk gelernt hat. Auch seine Frau Joana arbeitet in der Küche. Die Pizzen werden von einem Italiener gemacht, Pasqualino Cammarata. Dorscheids Frau Teresa arbeitet im Service, Sebastian Holzer und Benedikt Dorscheid fungieren als Geschäftsführer.
Wer also einmal den Süden Italiens ganz authentisch schmecken möchte, der ist bei „Lea" genau richtig. Hier geht es um beste Produkte, sämtlichen überflüssigen Kram lassen sie hier weg. Die Qualität ihrer Produkte schmeckt man einfach. Eine Reise in den Süden kann für einen saarländischen Feinschmecker also bereits in St. Ingbert beginnen. Hier versteht man etwas von mediterraner Lebensart.