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WAS MACHT EIGENTLICH...

Peter Illmann wurde als Rundfunkmoderator bekannt.
Foto: picture alliance / AP Photo

...Peter Illmann

Der Rundfunkmoderator und Schauspieler wurde in den 80er-Jahren durch seine Musiksendungen „Formel Eins", „P.I.T. – Peter Illmann Treff" und „Peter’s Pop-Show" einem breiten Fernsehpublikum bekannt. Heute moderiert der 59-Jährige Galas, macht wieder Radio und arbeitet an einer Art Autobiografie und einem Buch über seine Reise- und Hotelentdeckungen.

Seine Kult-Sendung der 80er-Jahre begleitet Peter Illmann bis heute. Nicht nur, dass er immer noch auf „Formel Eins" angesprochen wird, sondern er hatte 2013 bei RTL Nitro anlässlich des 30. Sendungs-Jubiläums jeden Samstagabend auch wieder eine neue „Formel Eins"-Ausgabe gestartet: „Nach vier Jahren haben wir 2017 eine Pause eingelegt. Wann es damit weitergeht, ist derzeit noch offen", sagt Illman gegenüber FORUM.

Immer noch ist er in der Branche als Musikexperte gefragt und hat auch die jüngsten Probleme bei der Echo-Verleihung an die Rapper Kollegah und Farid Bang kommentiert. Illmann zeigte sich in einem Interview entsetzt über diese beiden Preisträger und sieht den Musikpreis nun beschädigt. Er findet es „von jedem Künstler gut, jetzt Farbe zu bekennen, ob mit Rückgabe des Echos oder ohne." Er vermisse bei den Protesten aber immer noch die jüngeren Künstler: „Die hätten bei der entsprechenden Zielgruppe ein viel höheres Gewicht." Jetzt, da der Echo abgeschafft wurde, hofft Illmann, „dass es trotzdem wieder einen Musikpreis geben wird, denn den braucht Deutschland auch weiterhin."

Seine Musikerfahrung bringt der Dortmunder auch noch anderweitig ein: Da er oft von Freunden gebeten worden war, ihnen Musik zusammenzustellen, die sich von den üblichen Radio-Hits abhebt, habe er aus seinem reichhaltigen privaten Repertoire eine passende Auswahl getroffen. Ende 2012 veröffentlichte er eine Doppel-CD unter dem Titel „Private Collection" und plant nun ein weiteres, ähnlich konzipiertes Album. „Mich hat vor allem gefreut, dass alle Hörer der ersten CD positiv reagiert haben. Es war eben keine einfache Hit-Kompilation, sondern eine sehr persönliche Auswahl bestimmter Songs, abseits der Charts."

Falco ist ihm in guter Erinnerung

Peter Illmann (rechts) gibt 1984 die Moderation von „Formel Eins“ an Ingolf Lück ab.
Peter Illmann (rechts) gibt 1984 die Moderation von „Formel Eins" an Ingolf Lück ab. Foto: imago/United Archives

Die Compilations zu „Formel Eins" erscheinen weiterhin mit ihm als Herausgeber, und Illmann moderiert die „Konzerte der Filmmusik" mit dem Radio Symphonie Orchester Warschau.

Bei den aktuellen Musiktrends war Illmann zuletzt von der neuen Generation der deutschen Song-Poeten angetan. „Aber inzwischen ist mir vieles etwas zu ähnlich und larmoyant geworden." Weiterhin großer Fan ist er dagegen von Bruno Mars, London Grammar „und immer noch Depeche Mode."

Ebenfalls in Sachen Musik aktiv ist Illmann als Präsentator der periodisch erscheinenden CD. Der „Formel Eins"-Moderator bedauert auch, dass es derzeit eigentlich recht wenig Musik im Fernsehen gibt, wenn man von den speziellen Musiksendern absieht. „Ich glaube, dass eine moderne Form der alten ,ZDF-Hitparade‘ durchaus auch heute Erfolg haben könnte."

Im Rückblick auf die spannende TV-Zeit der 80er-Jahre, wo er für seine Sendungen viele große Stars zu Hause besucht hat, ist ihm die Begegnung mit Falco noch ganz besonders in Erinnerung. „Er war anders als ich dachte: kein bisschen exzentrisch, ganz normal und angenehm", erzählt Illmann. Am meisten aber habe ihn Dieter Meier von „Yellow" beeindruckt, den er vergangenes Jahr getroffen hat: „Er ist nicht nur in der Musik neue Wege gegangen, sondern auch offen in anderen Bereichen. Jetzt finanziert er eine neue Art der Schokoladenherstellung." Als seine derzeitige Haupttätigkeit bezeichnet Illmann das Schreiben eines Buches: „Eine Mischung aus Autobiografischem und der Sicht von heute auf die Zeit der 80er-Jahre." Trotzdem macht er sich schon Gedanken über sein nächstes Projekt als Autor, in das ganz wesentlich sein großes Hobby einfließt: „Meine Freizeit nutze ich für ein zugegebenermaßen etwas seltsames Hobby. Ich tue das, was ich am liebsten mag: Reisen und mir neue interessante Hotels ansehen. Ich werde darüber demnächst auch schreiben", blickt Illmann in die nähere Zukunft.

Arbeit hat der vielseitige Wahl-Münchener genug. Er moderiert viele Galas und Veranstaltungen, wird häufig als Sprecher für Werbe- und Industriefilme oder für Film-Synchronisation gebucht und ist auch als Radio-Coach gefragt. Außerdem berät er Filmproduktionen in musikalischen Fragen.

Filmrollen macht er nur aus Spaß

Bei der Moderation des Münchener Nachwuchs-Film-Festivals „Die jungen Sterne" konnte Illmann eigene Schauspielerfahrungen aus einigen Kinofilmen einbringen: „Der Atemkünstler" (2000), „Verschwende deine Jugend" (2003) und „Ganz und gar" (2003). Zuletzt war er im Kino 2012 in dem Streifen „Fraktus" und Ende 2013 in „König von Deutschland" zu sehen. Daneben hatte er noch Auftritte in TV-Serien wie „Marienhof" und „Der Landarzt". Aber das ist für ihn nur eine Nebenbeschäftigung, die Spaß macht.

Schon seit einiger Zeit engagiert sich Illmann ehrenamtlich für einen guten Zweck: „Ich bin Botschafter der Hilfsorganisation Kinderlachen e.V. Hier geht es darum, Kindern – vor allem in Deutschland – durch Sachspenden zu helfen, und das ist leider auch sehr nötig." Aber auch das Radiomachen, das Illmann 1980 beim Bayerischen Rundfunk von der Pike auf erlernt hat, lässt ihn noch nicht los. Nachdem er bis 2009 beim Sender Hitradio gerne vergessene Hit-Klassiker zu Gehör brachte und von 2010 bis 2012 bei HörbuchFM die Kriminalroman-Sendung „Formel Mord" moderierte, deutete er jetzt an, dass er „demnächst wieder mal Radio macht".

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