Der Nissan X-Trail hat viel zu bieten, vor allem viel Platz für alle Fahrgäste. Auch die Ausstattungsreihen sind sehr vielfältig. Wir haben ihn in der Variante Acenta mit 1,6 Liter-Motor getestet – aus der Sicht des Beifahrers.
Den Nissan X-Trail habe ich mit Spannung erwartet. Obwohl ich kein Freund von Rottönen bin, begeistert mich allein der Anblick des Wagens in Monarch Orange – einer Perleffekt-Lackierung. Je nach Lichteinfall erscheint der Lack in immer anderen Farben. Die Lackierung ist am besten mit tiefgründig zu beschreiben – als wenn unter dem Orange noch eine andere Farbe liegen würde. Am besten ist Monarch Orange bei Sonnenschein mit der Farbe eines guten Cognacs zu beschreiben.
Von vorne betrachtet wirkt der X-Trail richtig bullig. Aber dennoch auf eine Art, die schön ist und nicht protzig wirkt. Denn seine Front trägt einen breiten und hohen Kühlergrill, der durch eine geschickte Untergliederung in verschiedene Felder und die Integration von vier Scheinwerfern ein echter Blickfang ist. Auch die seitliche Perspektive verdeutlicht dem Betrachter, dass da ein Raumschiff auf der Straße unterwegs ist. Alle Fenster, die hinter der B-Säule liegen, sind tief dunkel getönt. Das lässt den X-Trail noch hochwertiger erscheinen. Die Formen des Wagens sind bauchig und rund. Am Ende des Daches leitet ein integrierter Dachspoiler die Luft stromlinienförmig ab. Eine umlaufende Chromleiste begrenzt die Fenster und stellt somit eine Verbindung zu den verchromten Türgriffen dar.
Alternative zum Touchscreen
Die wuchtig ausgestellten Kotflügel beherbergen bei unserem Testwagen 17-Zoll-Räder. Kleiner sollten sie auch nicht sein, denn das würde nicht passen und etwas seltsam aussehen.
Unterhalb der Fenster zieht sich vom vorderen bis zum hinteren Kotflügel eine leicht nach außen gewölbte Linie, wodurch die Gestalt Kontur gewinnt. Zusammenhängend betrachtet verlaufen die Linien des X-Trail zum Heck hin ansteigend. Das führt dazu, dass das Zusammenspiel der hinteren Seitenfenster mit dem Heckfenster ausgesprochen harmonisch wirkt.
Beim Einstieg auf den vorderen Beifahrersitz gleite ich auf den in der Höhe für meine Größe bereits perfekt eingestellten Platz. Dabei fällt besonders die breite Vordertür auf, denn sie bietet ungewöhnlich viel Raum beim Einstieg. Nachdem ich sitze, erkunde ich meine neue Arbeitsumgebung und bin durchaus angetan von ihr. Auf meiner linken Seite finde ich eine gepolsterte Armlehne, genauso rechts von mir. Das Armaturenbrett ist ebenfalls gepolstert und gesteppt, was einen schönen optischen Akzent setzt. Das Handschuhfach ist riesig. In der Mittelkonsole dominiert das berührungsempfindliche Display für Navigation, Radio und einige Bordfunktionen. Besonders hervorzuheben ist, dass der Monitor von etlichen Knöpfen und Schaltern umgeben ist. Viele Funktionen sind somit auch per Schalter und nicht nur per Berührung zu aktivieren. Das mag lapidar klingen – es gibt jedoch auch Menschen, die eine etwas zittrige Hand haben. Für diese ist ein Touchscreen, über den viele Funktionen nur noch per Berührung steuerbar sind, ein Albtraum, weil sie Schwierigkeiten haben, die richtigen Menüpunkte zu treffen.
Ebenfalls in der Mittelkonsole finde ich die Bedienknöpfe für die beiden Klimazonen vorne. Die Anzeige der Temperatur ist gut lesbar und so groß, dass sogar ich als extrem kurzsichtiger Mensch sie lesen kann.
Die Konsole zwischen den Sitzen wartet mit einigen Ablagefächern für Kleingeld oder Parkkarten auf. Ein besonderer Clou ist die Halterung für zwei Getränke. Hier könnten wir unsere Mineralwasserflaschen problemlos per Luftzug kühlen lassen.
Der Sitz passt sich schnell und perfekt meiner Körperform an, und im Fußraum habe ich viel Platz für meine langen Beine und selbst für große Füße. Der Knopf für die Sitzheizung findet sich direkt neben meinem Oberschenkel. Er ist so angebracht, dass unmissverständlich klar ist, dass ich mir hier das Gesäß und den Rücken wärmen lassen kann. Zwei Stufen stehen zur Verfügung, die solange heizen, bis ich den Schalter wieder in die Nullstellung bringe. Auch das gefällt mir sehr, weil hier keine Automatik für mich entscheidet, wann ich genug Wärme abbekommen habe.
Für Familien mit kleinem Geldbeutel
Das Fahrzeuginnere bietet jede Menge Platz. Und selbst, wenn körperlich große Fahrer ihren Sitz nach hinten schieben, bleibt auch im Fond jede Menge Platz für die Mitfahrenden. Die Rücksitze sind ebenfalls in Längsrichtung verstellbar, so dass der Kofferraum hierdurch in der Größe variabel ist. Dieser bietet ebenfalls sehr viel Platz, sodass eine vierköpfige Familie hier das Gepäck für einen längeren Sommerurlaub problemlos unterbringen kann. Der Kofferraum hat zudem einen zweiten Boden. Konkret heißt das, dass wir den Boden mit zwei Klappen öffnen können und darunter Fächer finden, in denen sich Einkäufe verstauen lassen – wenn man mal wieder vergessen hat, eine Klappkiste mitzunehmen. So kullert nichts durch die Gegend, und nachdem wir die Klappen wieder abgelegt haben, können wir größere Dinge wie Getränkekästen darauf stellen.
Per Knopfdruck lassen sich alle Türen verriegeln, sodass niemand sie von außen an der Ampel aufreißen kann. Nicht nur die hinteren Türen sind mit einer Kindersicherung gesperrt, sondern auch die vorderen. Erwähnenswert ist noch das DAB+-Radio mit eingebautem Navi. Das Navi arbeitet hervorragend. Es ist in seinen Angaben präzise, rechtzeitig und klar zu verstehen. Immer kurz bevor eine Ansage kommt, piept es einmal kurz, damit die Aufmerksamkeit des Fahrers geweckt wird. Das hat uns gut gefallen. Weniger gut war der Empfang des digitalen Radios – und dies trotz großer Nähe zu den jeweiligen Sendern.
Zusammenfassend ist zu sagen, dass der Nissan X-Trail ein großartiges Auto ist. Er bietet sehr viel Auto für das Geld, das er kostet. Er bietet zahlreiche Ausstattungsvarianten, sodass auch schon eine Familie mit eher kleinem Geldbeutel ein passendes Auto mit viel Platz kaufen kann. Wer es etwas luxuriöser und technisch aufwendiger möchte, findet hier auch ein Angebot, das seinen Vorstellungen entspricht.