Der 1. FC Saarbrücken spielte in Offenbach nicht gut, erkämpfte sich aber ein Unentschieden. Spielerische Mängel bleiben unübersehbar.
Am Ende waren sich beide Trainer einig. Ein Abnutzungskampf sei es gewesen, sagte FCS-Coach Dirk Lottner, und sein Offenbacher Kollege Daniel Steuernagel ergänzte, dass es „am Ende so war, dass beide Teams nicht mehr als zwei, drei Chancen hatten". Das Duell zwischen den beiden Favoriten, die so gar nicht in einen Lauf zu kommen scheinen, war harte Kost, das 1:1-Unentschieden folgerichtig. Waren die Duelle zwischen FCS und OFC in der Vergangenheit wilde Spiele, so lieferten beide Teams diesmal mäßigen Fußball ab.
Viel Kampf, noch mehr Krampf, wenig Vorzeigbares. Nach 53 Minuten gingen die Gastgeber durch einen Kopfballtreffer von Benjamin Kirchhoff in Führung, es war die erste konkrete Aktion im Spiel. „Die sind natürlich schwer zu verteidigen, aber es ist schon typisch für solch ein Spiel, das ein Standard zu einem Tor führt", sagte Verteidiger Marco Kehl-Gomez.
Startelf-Debüt für Miotke
Der FCS brauchte mehr als eine Stunde, um wirklich in die Partie zu kommen. Dies war auch personellen Dingen geschuldet. Kapitän Manuel Zeitz musste passen, weil die Geburt seines Sohnes bevorstand. Und da Lottner während der gesamten Trainingswoche ein 4-1-4-1-System einstudiert hatte, warf er Youngster Nino Miotke ins kalte Wasser. „Er hat sich das durch gute Trainingsleistungen verdient und es ordentlich gemacht. Es war natürlich eine schwierige Situation für den Jungen, aber wie er defensiv gearbeitet hat, war absolut in Ordnung", sagte Lottner. Geplant war allerdings, dass Marcel Carl den linken Flügel beackern sollte. Eine Maßnahme, die allerdings keine Wirkung zeigte, im Gegenteil. Defensiv stand der FCS gut, auch weil Kehl-Gomez fast jeden Zweikampf gewann und Steven Zellner jedes Laufduell für sich entschied. Aber ab dem Mittelfeld war es dann bereits vorbei mit gelungenen Aktionen. Ersatz-Kapitän Marco Holz verletzte sich früh und quälte sich über die Runden, auch weil sein Ausfall dazu geführt hätte, „dass wir alles über den Haufen hätten werfen müssen", wie Lottner erklärte. „Natürlich hätte ich mir mehr Aktionen nach vorne gewünscht, aber der Gegner war sehr kompakt." Besser wurde das Spiel erst, als Lottner wechselte und mit Markus Mendler und Gillian Jurcher die Außenpositionen neu besetzte.
Richtig gefährlich wurde der FCS dann, als Sebastian Jacob ins Spiel kam und den Ausgleich markierte. „Wir haben eine Reaktion gezeigt in einem schwierigen Spiel. Ich glaube, wenn es noch ein bisschen länger gedauert hätte, hätten wir am Ende noch gewonnen", sagte Jacob. „Für die Moral ist es ein gewonnener Punkt, auf dem wir aufbauen können." Dass nach dem Aufbauen das Nachlegen kommen muss, steht außer Frage. Am Samstag kommt Wormatia Worms nach Völklingen. Das Wort vom Pflichtsieg war selten angebrachter als dieses Mal.