Bilder der Woche ausblenden
Bilder der Woche einblenden

WAS MACHT EIGENTLICH...

Schauspielerin und Model Mena Alexandra Suvari
Foto: picture alliance / Everett Collection

… Mena Suvari?

Mit dem oscarprämierten Film „American Beauty" und dem Kinohit „American-Pie" schaffte sie 1999 den internationalen Durchbruch. Die 39-Jährige, die auch als Model arbeitet, ist seit Juni in der neuen US-TV-Serie „American Woman" zu sehen.

Inmitten blutiger Federn protestierte Mena Suvari kürzlich gegen Grausamkeiten eines Bettdecken-Herstellers, der Enten die begehrten Daunen angeblich bei lebendigem Leib ausreißt. Zuvor hatte die engagierte Tierschützerin die Unternehmensleitung in einem drastischen Brief auf ihr grausames Tun hingewiesen und eine Abänderung ihrer Praxis gefordert. Schon längere Zeit ist die überzeugte Veganerin nämlich für die Tierschutzorganisation Peta aktiv, die das publikumswirksame Feder-Motiv für ihre aktuelle Anti-Daunen Kampagne nutzt. Ehrenamtlich tätig ist Suvari außerdem noch für einige Hilfsprojekte in Afrika.

Nicht nur in solchen Kampagnen ist die Schauspielerin derzeit in amerikanischen Medien präsent. Seit Juni dieses Jahres wirkt sie auch wieder in einer TV-Serie mit: In „American Woman" spielt Suvari eine Nebenrolle und macht damit ihrem seit 1999 von der Presse gern genutzten Namen als „All-American Girl" und der Auszeichnung als „patriotischste Schauspielerin" wieder alle Ehre. Damals schaffte sie es, drei aufeinanderfolgende Filme zu drehen, die im Titel das „Amerikanische" herausstellen: „American Beauty", „American Pie" und „American Virgin". Inzwischen sind noch drei weitere „American Pie"-Filme und ganz aktuell die neue TV-Serie „American Woman" hinzugekommen.

In „American Beauty“ verführt Mena Suvari als süßer Teenager Kevin Spacey.
In „American Beauty" verführt Mena Suvari als süßer Teenager Kevin Spacey. - Foto: picture alliance / Everett Collection 

„Ich habe genug Mist gespielt"

Diese neue Serie wurde inspiriert von dem Leben des US-Serienstars („Real Housewife") Kyle Richards, die auch als Co-Produzentin fungiert. Suvari versucht hier, von ihrem American-Beauty- und Teenie-Image wegzukommen und spielt altersgemäß eine gestandene Frau Mitte 30. Ein solcher Imagewandel sei kein leichtes Unterfangen, betonte sie kürzlich, denn bei der Rollenbesetzung seien ihre früheren Erfolge oft ein Nachteil. Wenn sie sich beim Casting anhören müsse: „Du bist immer noch so was von süß", empfindet sie das längst nicht mehr als Kompliment. Jahrelang seien ihr meist Rollen wie in „American Beauty" angeboten worden: Sie sollte das hübsche, oberflächliche Mädchen spielen, dessen weniger gut aussehender, aber interessanterer Freundin die Hauptrolle zukommt. „Die wollte ich auch immer gern spielen, aber in dieser Rolle hat mich niemand gesehen", bedauert sie heute. Inzwischen sucht Suvari sich andere Herausforderungen und hat zuletzt in einigen anspruchsvolleren Independent-Filmen mitgespielt: „Ich liebe Charakter-Stories. Denn ich habe erkannt, dass ich genug Mist gespielt habe", zeigt sie sich selbstkritisch. Trotzdem hatte sie in den zwei Jahrzehnten nach ihrem Teenie-Erfolg Ende der 90er-Jahre immer als Nebendarstellerin gut zu tun und arbeitete oft an mehreren Projekten im Jahr gleichzeitig. Dennoch sei sie in den vergangenen Jahren „oft unter dem Radar geflogen", wie es der Co-Autor und -Regisseur ihres letzten Kinofilms „Becks", Daniel Power, ausdrückt. Sie sei damals für „American Beauty" als eine Art weibliches Wunsch-Objekt gecastet worden: „So könnte der falsche Eindruck entstanden sein, dass ihre Schönheit ausschlaggebender für ihren Erfolg war als ihr Talent." Dass Suvari das Talent einer Charakterschauspielerin hat und zudem ein „granatenmäßiges Aussehen", habe die Filmbranche verwirrt. „Ihre Schauspielfähigkeiten sind kriminell unterbewertet worden", klagt Powell. Für Suvaris Performance in dem Film-Musical „Becks", das sich am Leben der Singer-Songwriterin Allyssa Robbins orientiert, gab es dann 2017 endlich zurecht gute Kritiken. Die 39-Jährige spielt dort eine junge Frau, die sich zu einer Bar-Sängerin hingezogen fühlt, und kann dabei wie schon in „American Pie" erneut ihr Gesangstalent unter Beweis stellen. „Sie hat mich schon bei der ersten Probe glatt weggehauen", lobt „Becks"-Co-Regisseurin Elizabeth Rohrbaugh. Ihrer Ansicht nach könnten sich für Suvari in der Rolle der älter werdenden Schönheit Zukunftschancen in ernsthafteren Filmen eröffnen. „Für mich ist das ihre nächste Stufe! Charakterdarsteller altern ja sozusagen in den Erfolg", prognostiziert Rohrbaugh.

Feministisches Engagement

Mena Suvari hat zuletzt auch damit begonnen, eigene Film-Ideen zu entwickeln und diese zu promoten: „Auf der anderen Seite des Tisches zu sitzen und an einem kreativen Meeting über meine eigene Ideen teilzunehmen und dafür ernst genommen zu werden, sogar als Frau – das ist toll!" Dieses Statement zeigt Suvaris feministisches Engagement, das auch in ihrer Forderung nach einer Aufwertung weiblicher Produzenten und nach einer an den Männern angeglichenen Bezahlung in der Filmbranche zum Ausdruck kommt: „Dazu muss es einen gesetzlichen Rahmen geben, denn wir Frauen sind hier nicht wirklich geschützt." In diesem Zusammenhang äußerte sie sich vor wenigen Wochen auch zu den Missbrauchsvorwürfen gegen Kevin Spacey, die sie schockierend fand: „Das ist wirklich herzzerreißend." Ihre Zusammenarbeit mit Spacey 1999 bei „American Beauty" sei ihr selbst jedoch bis heute in bester Erinnerung. „Ich war so jung und dankbar für diesen Job. Jeder am Set war wundervoll zu mir gewesen."

MEHR AUS DIESEM RESSORT

FORUM SERVICE