Das Bundeslandwirtschaftsministerium will deutschen Bauern erlauben, bei der Kastration von Ferkeln das Narkosemittel Isofluran einzusetzen. Eine entsprechende Verordnung sei in Arbeit, erklärte eine Sprecherin, und es sei damit zu rechnen, dass in Kürze eine Zulassung für das Mittel in Deutschland vorliegen werde. Landwirte benötigen dann einen Sachkundenachweis, um Ferkel mit Isofluran betäuben zu dürfen. In der Schweiz ist das Mittel zur Betäubung bei einer Ferkelkastration bereits seit fast zehn Jahren vorgeschrieben. Die große Koalition hatte zuvor entschieden, die Kastration männlicher Ferkel ohne Betäubung noch zwei Jahre länger zu erlauben und war dafür scharf kritisiert worden. Ursprünglich sollte diese Praxis von Januar an verboten werden. An dieser Verlängerung gab es auch Kritik aus dem Saarland. Umweltminister Reinhold Jost (SPD) bezeichnete die Übergangsfrist als „verhängnisvolle Fehlentscheidung und eine Brüskierung der Mehrheit der im Bundesrat vertretenen Länder." Die Saar-Grünen-Chefs Tina Schöpfer und Markus Tressel sagten, dass man mit der Fristverlängerung das im Grundgesetz verankerte Staatsziel Tierschutz mit Füßen trete.
WIRTSCHAFT
Foto: picture alliance / Jens Büttner
Streitfall: Ferkel-Betäubung
Wirtschaft - Kurz & Knapp
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