Am kommenden Wochenende beginnt in der Regionalliga die Rückrunde. Das Zwischenfazit nach der Hinrunde fällt durchwachsen aus. Alle drei Mannschaften wurden bei einer Umfrage unter den Trainern als Favoriten für den Aufstieg genannt. Der 1. FC Saarbrücken galt sogar als Topfavorit. Die Gründe dafür, dass es für die Blau-Schwarzen zu viele Enttäuschungen gab, sind vielschichtig. Außer Frage steht, dass der auf so unglückliche Weise verpasste Aufstieg seine Spuren hinterlassen hat. Sicher ist es richtig, dass der Abschied des Sturmduos Patrick Schmidt und Kevin Behrens eine neue Spielweise erforderlich machte. Erschwerend kam hinzu, dass der Saisonbeginn von zahlreichen Verletzungen überschattet war. Marcel Carl, José Vunguidcia und Sebastian Jacob sollten in die Fußstapfen von Schmidt und Behrens treten, alle drei waren verletzt. Carl und Vunguidica hatten zudem deutliche Eingewöhnungsschwierigkeiten. Zuletzt deuteten sie aber ebenso wie Benjamin Kessel ihre Qualitäten an. Mit Gillian Jurcher ist dem FCS ohnehin ein Glücksgriff gelungen. Katastrophal muss dagegen die Zwischenbilanz bei der SV Elversberg ausfallen. Der x-te Umbruch im Sommer endete in einem Desaster. Der mit allen Freiheiten ausgestattete Trainer-Sportdirektor Roland Seitz stellte ein durchaus spielstarkes Team zusammen, dass im Regionalliga-Alltag allerdings gar nicht in die Spur kam. Es fehlt an allen Ecken und Enden – an Tempo in der Defensive, an Robustheit im Mittelfeld sowie an Torgefahr im Angriff. Absteigen wird die SVE sicherlich nicht. Dafür werden die Winternachkäufe ebenso sorgen wie der neue Trainer Horst Steffen, der Kompetenz und Ruhe ausstrahlt. Bleibt der FC Homburg. PR-technisch geschickt verkaufen sich die Saarpfälzer als Underdog, obwohl der Verein in der Geldrangliste zu den Top Five gehört. Nach einem guten Start geriet das Team ins Straucheln, stabilisierte sich zuletzt aber wieder. Wie der FCS hatte der FCH auch personell einige Rückschläge zu verdauen. Dass mit Daniel di Gregorio der Kopf der Mannschaft langfristig ausfällt, ist eine Katastrophe. Unter dem Strich bleibt die Erkenntnis, dass bei allen drei Saar-Vereinen (zu) viel nicht passte, um eine Konkurrenz für Waldhof Mannheim darzustellen.
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Foto: Andreas Schlichter
Nachspielzeit: Hinter den Erwartungen
Sport - Kolumne
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