Ute Volknant (57)
Dramaturgin Grips Theater | Moabit
An der Wand hängen bunte Spielpläne und Plakate aktueller Produktionen. „Phantom" thematisiert die Situation von Migrantinnen aus Osteuropa, „Alle außer das Einhorn" Cybermobbing. Der gesellschaftskritische Ansatz ist das Markenzeichen des international renommierten Kinder- und Jungendtheaters, das vor 50 Jahren aus der Studentenbewegung hervorging. Grips-Stücke, zumeist Uraufführungen, wurden bisher weltweit über 1.800 Mal in etwa 40 Sprachen nachinszeniert. Schon legendär sind „Linie 1" oder „Die linke Geschichte". Ute Volknant, seit 20 Jahren Mitarbeiterin des Hauses und zunächst zuständig für die Öffentlichkeitsarbeit, betreut alle Phasen einer Produktion von der Planung bis zur Premiere. Häufig ein mehrjähriger Prozess. Auf ihrem Tisch liegen Manuskripte und Bücher mit Titeln wie „Als die Omma den Huren noch Taubensuppe kochte" oder „Wir 7 vom Reuterkiez". Immer ist sie auf der Suche nach neuen Stoffen. Zu ihren Aufgaben zählen neben der Autorensuche und -betreuung auch die Spielplan- und Programmheftgestaltungen. Es sind lange Arbeitstage, die morgens beginnen und nach den Abendproben oder Publikumsgesprächen schon mal um Mitternacht enden können und mitunter so spannend sind, dass die Germanistin auch mal das Essen vergisst. Wie gut, dass sie im Büro immer eine Notration Wasser und Erdnüsse stehen hat.