Die Berliner Feuerwehrleute sind sauer: Seit ihrem jüngsten Protest gegen schlechte Arbeitsbedingungen im April hat sich nichts geändert. Jetzt brennt wieder jeden Freitag vor dem Roten Rathaus eine Tonne. „Wir sind die Feuerwehr in Deutschland mit den höchsten Einsatzzahlen und der schlechtesten Bezahlung", sagt Thorsten Bobert von „Berlin Brennt". Seit Langem beklagen sich die Brandschützer über zu wenig Einsatzkräfte, kaputte Fahrzeuge und marode Wachen. Dabei steigen die Einsätze in Berlin weiter an. Im Jahr 2015 waren es noch 434.309, im Jahr 2017 rückten Feuerwehrleute in 458.138 Fällen aus – ein Anstieg von 24.000 Einsätzen innerhalb von zwei Jahren.
Die Protestierenden wollen eine Reduzierung der Fehleinsätze, die Erhöhung der Feuerwehrzulage, eine Verbesserung der Dienstpläne sowie mehr Karrieremöglichkeiten. Außerdem sei die im April zugesagte Feuerwehrzulage sowie die Bezahlung der Überstunden nur zum Teil überwiesen worden. Innensenator Andreas Geisel (SPD) hatte bereits nach der ersten Einigung erklärt, dass „durch die dargestellten Verbesserungen für die Kräfte der Berliner Feuerwehr und deren Ausstattung noch nicht alle Bedürfnisse und Wünsche erfüllt werden".