Jerome Müller und Lars Weissgerber bildeten bis 2018 die starke rechte Seite der HG Saarlouis in der 2. Handball-Bundesliga. Die HG stieg trotzdem ab, die beiden Junioren-Nationalspieler hingegen auf. Beide sind dabei, in der stärksten Liga der Welt Fuß zu fassen.
Von den Gegenspielern wurden sie gefürchtet, von Mannschaftskollegen trotz ihres jungen Alters geschätzt: Jerome Müller (22) und Lars Weissgerber (21). Die talentierten Saarländer waren die Lichtblicke im Team der HG Saarlouis der Saison 2017/2018. Den Abstieg aus der Zweiten Bundesliga konnten aber auch sie nicht verhindern. Während ihr Ex-Club in der Dritten Liga spielt, sind die Linkshänder drauf und dran, sich in der Ersten Bundesliga zurechtzufinden. Rechtsaußen Weissgerber steht noch bis 2020 bei der HSG Wetzlar unter Vertrag, Rückraumspieler Müller genauso lange bei den Eulen Ludwigshafen. Am 24. November hätte eigentlich das Aufeinandertreffen stattfinden sollen.
Die „Eulen" mussten nach Wetzlar, wo Weissgerber auf der Tribüne Platz nimmt. Er ist verletzt. Die Gastgeber gewannen klar. Mit den Eulen belegt Jerome Müller derzeit den letzten Tabellenplatz. Dass er es auf Anhieb in die Startformation geschafft hat und mit mehr als 50 Toren sogar bester Schütze seines Teams ist, ist ein schwacher Trost. „Bis auf die Tabellensituation empfinde ich hier alles als positiv. Wir haben eine Supertruppe, die auch außerhalb der Halle viel miteinander unternimmt. Obwohl es sportlich nicht gut läuft, haben wir ein tolles Mannschaftsklima", schwärmt Müller. Ein Aspekt, der für ihn den größten Unterschied zur Zweiten Liga ausmacht, aber auch für die magere Punktausbeute von vier Zählern verantwortlich zu sein scheint, ist folgender: „Fehler werden in der Ersten Liga noch gnadenloser bestraft. Die individuelle Stärke und Cleverness der Spieler ist noch einmal eine ganz andere Hausnummer", weiß er. „Alles ist in der Bundesliga eine Intensitätsstufe höher", beschreibt Lars Weissgerber seine ersten Eindrücke aus dem Handball-Oberhaus, das immer noch als stärkste Liga der Welt gilt: „Die Spieler sind fitter und schneller, es wird intensiver trainiert und auch taktisch ist es etwas anders. Man muss wirklich immer 100 Prozent geben, um sich zu beweisen." Den deutlichsten Unterschied zur Zweiten Bundesliga sieht er „eindeutig in der Körperkraft. Im Rückraum spielt fast keiner, der unter zwei Metern groß ist oder unter 100 Kilo wiegt", sagt er. Jerome Müller gehört mit seinen 186 Zentimetern Länge zu den Ausnahmen.
Beide Junioren-Nationalspieler wohnen zum ersten Mal allein. Jerome Müller in Mannheim, Lars Weissgerber in Lahnau. „Ich hatte Glück und wohne in einer ruhigen Gegend und trotzdem zentral. Ich bin super zufrieden", beschreibt Müller, der in Heidelberg Mathematik und Sport auf Lehramt studiert. „Ich kann ganz ordentlich mit Zahlen umgehen, aber es ist schon schwer, mit den ‚normalen‘ Mathe-Studenten mitzuhalten", gibt er zu. Alles in allem hat sich Müller an der Uni und auch im familiären Vereinsumfeld schnell eingelebt.
on den Gegenspielern wurden sie gefürchtet, von Mannschaftskollegen trotz ihres jungen Alters geschätzt: Jerome Müller (22) und Lars Weissgerber (21). Die talentierten Saarländer waren die Lichtblicke im Team der HG Saarlouis der Saison 2017/2018. Den Abstieg aus der Zweiten Bundesliga konnten aber auch sie nicht verhindern. Während ihr Ex-Club in der Dritten Liga spielt, sind die Linkshänder drauf und dran, sich in der Ersten Bundesliga zurechtzufinden. Rechtsaußen Weissgerber steht noch bis 2020 bei der HSG Wetzlar unter Vertrag, Rückraumspieler Müller genauso lange bei den Eulen Ludwigshafen. Am 24. November hätte eigentlich das Aufeinandertreffen stattfinden sollen.
Die „Eulen" mussten nach Wetzlar, wo Weissgerber auf der Tribüne Platz nimmt. Er ist verletzt. Die Gastgeber gewannen klar. Mit den Eulen belegt Jerome Müller derzeit den letzten Tabellenplatz. Dass er es auf Anhieb in die Startformation geschafft hat und mit mehr als 50 Toren sogar bester Schütze seines Teams ist, ist ein schwacher Trost. „Bis auf die Tabellensituation empfinde ich hier alles als positiv. Wir haben eine Supertruppe, die auch außerhalb der Halle viel miteinander unternimmt. Obwohl es sportlich nicht gut läuft, haben wir ein tolles Mannschaftsklima", schwärmt Müller. Ein Aspekt, der für ihn den größten Unterschied zur Zweiten Liga ausmacht, aber auch für die magere Punktausbeute von vier Zählern verantwortlich zu sein scheint, ist folgender: „Fehler werden in der Ersten Liga noch gnadenloser bestraft. Die individuelle Stärke und Cleverness der Spieler ist noch einmal eine ganz andere Hausnummer", weiß er. „Alles ist in der Bundesliga eine Intensitätsstufe höher", beschreibt Lars Weissgerber seine ersten Eindrücke aus dem Handball-Oberhaus, das immer noch als stärkste Liga der Welt gilt: „Die Spieler sind fitter und schneller, es wird intensiver trainiert und auch taktisch ist es etwas anders. Man muss wirklich immer 100 Prozent geben, um sich zu beweisen." Den deutlichsten Unterschied zur Zweiten Bundesliga sieht er „eindeutig in der Körperkraft. Im Rückraum spielt fast keiner, der unter zwei Metern groß ist oder unter 100 Kilo wiegt", sagt er. Jerome Müller gehört mit seinen 186 Zentimetern Länge zu den Ausnahmen.
Weissgerber muss pausieren
Beide Junioren-Nationalspieler wohnen zum ersten Mal allein. Jerome Müller in Mannheim, Lars Weissgerber in Lahnau. „Ich hatte Glück und wohne in einer ruhigen Gegend und trotzdem zentral. Ich bin super zufrieden", beschreibt Müller, der in Heidelberg Mathematik und Sport auf Lehramt studiert. „Ich kann ganz ordentlich mit Zahlen umgehen, aber es ist schon schwer, mit den ‚normalen‘ Mathe-Studenten mitzuhalten", gibt er zu. Alles in allem hat sich Müller an der Uni und auch im familiären Vereinsumfeld schnell eingelebt.
Das gilt auch für Wirtschafts-Student Weissgerber: „Ich habe eine schöne Wohnung." Selbst das bisschen Haushalt hat er im Griff: „Kochen und Wäsche waschen funktioniert mittlerweile ganz gut", verrät er lachend. Wenn er sich nicht gerade um die Wäsche kümmert, steht meistens Training auf dem Stundenplan. Morgens findet die erste Einheit statt, die zweite nachmittags. Dazwischen geht’s zur Uni. An Wetzlar schätzt Weissgerber die schöne Altstadt, die sich wie jene in seiner Heimatstadt Saarlouis hervorragend dazu eigne, „gut zu entspannen, einen Kaffee zu trinken oder was essen gehen". Vorausgesetzt, das mit dem Gehen klappt wieder reibungslos. Sein guter Bundesliga-Start mit zehn Toren und der bärenstarken Trefferquote von 91 Prozent wurde nämlich jäh durch eine Verletzung gestoppt. Ausgerechnet im Spiel gegen den THW Kiel, als ihm die Erfüllung seines Kindheitstraums so richtig klar wurde. „Ich durfte von Beginn an spielen, weil sich der andere Rechtsaußen Kristian Björnsen davor schon verletzt hatte. Das war schon ein besonderer Moment für mich", erinnert sich Weissgerber an die starken ersten 20 Minuten des Bundesligaspiels, in denen er aus drei Chancen drei Treffer erzielte. Dann ließ sich ein Gegenspieler auf ihn fallen und brach ihm den Innenknöchel des linken Fußes – seine erste schwere Verletzung. „Natürlich war ich im ersten Moment niedergeschlagen und traurig. Bis dahin lief ja alles positiv. Die vielen erfahrenen Spieler hatten mich sehr herzlich aufgenommen. Ich fühlte mich hier von Anfang an sehr wohl", berichtet der 21-Jährige: „Ich habe auch meine Einsatzminuten bekommen – mal mehr, mal weniger. Die Leistung war bis dahin auch ziemlich okay." Nun bleibt ihm vorerst nur eines: „Ich konzentriere mich jetzt voll auf mein Comeback", gibt sich „Whity" kämpferisch. Am 26. Oktober wurde er operiert, vergangene Woche stieg er ins Reha-Training ein. Bis zum Rückrunden-Beginn Anfang Februar will der Jungspund wieder fit sein.
Gegen Kiel hat auch Jerome Müller mit den Eulen schon gespielt. Gleich am zweiten Spieltag kassierte Ludwigshafen eine 19:26-Niederlage. Wenigstens blieb Müller unverletzt. „Am Anfang hat man zu den Gegenspielern schon hochgeschaut. Gerade im ersten Heimspiel gegen Kiel. Wenn so ein Filip Jicha, Marko Vujin oder Niklas Landin an einem vorbeigelaufen sind, hat man schon das Charisma gespürt", beschreibt Müller. Bis dahin kannte er die internationalen Handball-Größen nur aus dem Fernsehen. „Das sind Weltstars, und die strahlen schon etwas aus, das Eindruck schafft", gibt er zu. Mit dem nächsten Atemzug klingt allerdings schon das Selbstbewusstsein durch, das es braucht, um sich Woche für Woche mit den Stars auseinanderzusetzen: „Im weiteren Verlauf des Spiels legt sich das, und dann ist es mir egal, wer mir gegenübersteht. Dann versuche ich nur noch, mein Bestes zu geben und an meine 100 Prozent zu kommen." Gelingt ihm dies so oft wie möglich, dürfte sich der Rückraumspieler ins Blickfeld jener Vereine spielen, die in der Tabelle höher angesiedelt sind. Vielleicht sogar in das von Bundestrainer Christian Prokop. Vorher will er mit seinem Team den Abstieg verhindern. Auch der mit Wetzlar besser platzierte Lars Weissgerber sagt: „Wir wollen so früh wie möglich nichts mehr mit dem Abstieg zu tun haben." Er will so schnell wie möglich wieder mitmischen, um „so viel Spielzeit zu sammeln, wie es nur geht" und „mit Leistung zu überzeugen".
Das gilt auch für Wirtschafts-Student Weissgerber: „Ich habe eine schöne Wohnung." Selbst das bisschen Haushalt hat er im Griff: „Kochen und Wäsche waschen funktioniert mittlerweile ganz gut", verrät er lachend. Wenn er sich nicht gerade um die Wäsche kümmert, steht meistens Training auf dem Stundenplan. Morgens findet die erste Einheit statt, die zweite nachmittags. Dazwischen geht’s zur Uni. An Wetzlar schätzt Weissgerber die schöne Altstadt, die sich wie jene in seiner Heimatstadt Saarlouis hervorragend dazu eigne, „gut zu entspannen, einen Kaffee zu trinken oder was essen gehen". Vorausgesetzt, das mit dem Gehen klappt wieder reibungslos. Sein guter Bundesliga-Start mit zehn Toren und der bärenstarken Trefferquote von 91 Prozent wurde nämlich jäh durch eine Verletzung gestoppt. Ausgerechnet im Spiel gegen den THW Kiel, als ihm die Erfüllung seines Kindheitstraums so richtig klar wurde. „Ich durfte von Beginn an spielen, weil sich der andere Rechtsaußen Kristian Björnsen davor schon verletzt hatte. Das war schon ein besonderer Moment für mich", erinnert sich Weissgerber an die starken ersten 20 Minuten des Bundesligaspiels, in denen er aus drei Chancen drei Treffer erzielte. Dann ließ sich ein Gegenspieler auf ihn fallen und brach ihm den Innenknöchel des linken Fußes – seine erste schwere Verletzung. „Natürlich war ich im ersten Moment niedergeschlagen und traurig. Bis dahin lief ja alles positiv. Die vielen erfahrenen Spieler hatten mich sehr herzlich aufgenommen. Ich fühlte mich hier von Anfang an sehr wohl", berichtet der 21-Jährige: „Ich habe auch meine Einsatzminuten bekommen – mal mehr, mal weniger. Die Leistung war bis dahin auch ziemlich okay." Nun bleibt ihm vorerst nur eines: „Ich konzentriere mich jetzt voll auf mein Comeback", gibt sich „Whity" kämpferisch. Am 26. Oktober wurde er operiert, vergangene Woche stieg er ins Reha-Training ein. Bis zum Rückrunden-Beginn Anfang Februar will der Jungspund wieder fit sein.
Gegen Kiel hat auch Jerome Müller mit den Eulen schon gespielt. Gleich am zweiten Spieltag kassierte Ludwigshafen eine 19:26-Niederlage. Wenigstens blieb Müller unverletzt. „Am Anfang hat man zu den Gegenspielern schon hochgeschaut. Gerade im ersten Heimspiel gegen Kiel. Wenn so ein Filip Jicha, Marko Vujin oder Niklas Landin an einem vorbeigelaufen sind, hat man schon das Charisma gespürt", beschreibt Müller. Bis dahin kannte er die internationalen Handball-Größen nur aus dem Fernsehen. „Das sind Weltstars, und die strahlen schon etwas aus, das Eindruck schafft", gibt er zu. Mit dem nächsten Atemzug klingt allerdings schon das Selbstbewusstsein durch, das es braucht, um sich Woche für Woche mit den Stars auseinanderzusetzen: „Im weiteren Verlauf des Spiels legt sich das, und dann ist es mir egal, wer mir gegenübersteht. Dann versuche ich nur noch, mein Bestes zu geben und an meine 100 Prozent zu kommen." Gelingt ihm dies so oft wie möglich, dürfte sich der Rückraumspieler ins Blickfeld jener Vereine spielen, die in der Tabelle höher angesiedelt sind. Vielleicht sogar in das von Bundestrainer Christian Prokop. Vorher will er mit seinem Team den Abstieg verhindern. Auch der mit Wetzlar besser platzierte Lars Weissgerber sagt: „Wir wollen so früh wie möglich nichts mehr mit dem Abstieg zu tun haben." Er will so schnell wie möglich wieder mitmischen, um „so viel Spielzeit zu sammeln, wie es nur geht" und „mit Leistung zu überzeugen".