Der 1. FC Saarbrücken hat sich kurz vor der Winterpause im Meisterschaftskampf zurückgemeldet. Am Samstag soll gegen die U23 des VfB Stuttgart der Jahresabschluss vergoldet werden.
Sechs Siege und zwei Unentschieden ergeben am Ende 20 von 24 möglichen Punkten. Der 1. FC Saarbrücken ist die Mannschaft der Stunde und hat den Abstand auf Spitzenreiter Waldhof Mannheim mittlerweile auf fünf Punkte zurückgefahren. „Der FCS ist wieder da", sangen die Fans im Hermann-Neuberger-Stadion euphorisch. Mit 3:0 siegte der FCS hochverdient gegen die Zweite Mannschaft des SC Freiburg. Und das, obwohl die Breisgauer mit Florian Niederlechner sogar einen Angreifer aus dem Bundesliga-Aufgebot in der Startelf hatten. Doch nach einer schwierigen Anfangsphase, „in der wir richtig Probleme hatten", wie es FCS-Trainer Dirk Lottner hinterher formulierte, war der FCS absoluter Herr im Haus. Lottner nutzte den verletzungsbedingten Ausfall von Benjamin Kessel, um zur Viererkette zurückzukehren. „Das hatten wir ohnehin vor, aber es war geplant, dass Benni hinten rechts spielt. Durch die Verletzung mussten wir dann etwas improvisieren", sagte Lottner. Mit José Vunguidica und Tobias Jänicke fanden sich plötzlich zwei Spieler auf den defensiven Außenbahnen wieder, die das wenig bis gar nicht gespielt haben. „Tobi hat es vor Jahren mal in Rostock gespielt. Er ist taktisch sehr diszipliniert, ich wusste, dass er es kann. Und auch José hat die Aufgabe prima gelöst", lobte Lottner. Lob gab es auch für die gesamte Mannschaftsleistung und dafür, dass es mit Marco Holz, Sebastian Jacob und Gillian Jurcher drei unterschiedliche Torschützen gab. Lottner darf sich mittlerweile bestätigt fühlen, dass er vor Saisonbeginn sagte, dass die Mannschaft „die Last des Toreschießens" auf mehrere Schultern verteilen müsse. Das aktuelle Sturmduo mit Jacob und Jurcher hat zusammen 13 Treffer erzielt, die Vorgänger Patrick Schmidt und Kevin Behrens kamen zum gleichen Zeitpunkt der vergangenen Saison auf die doppelte Anzahl. Und doch: Der lange Schatten der abgewanderten Torjäger verblasst. Youngster Jurcher ist mit 21 noch am Anfang einer Entwicklung, der frühere Jugendspieler Jacob mit 25 nach drei schlimmen Jahren voller Verletzungen mittlerweile einer der Anführer der Mannschaft. Sieben Treffer stehen nach elf Einsätzen zu Buche, gegen Freiburg stellte sich der gebürtige Saarlouiser trotz einer schweren Erkältung in den Dienst der Mannschaft. „Wir sind froh, dass er wieder fit ist", sagt Trainer Lottner, der nicht darüber philosophieren will, wo sein Team stehen würde, wäre Jacob nicht die ersten beiden Monate komplett ausgefallen. „Wäre er gesund geblieben, würde er nicht in dieser Liga spielen", sagt der Trainer und fügt hinzu, „dass er ein Spieler ist, den ich niemals nur an seinen Tore messen werde. Was er läuft, was er arbeitet und wie er mitdenkt, das macht ihn zu einem außergewöhnlichen Spieler."
Nun steht am Samstag der Jahresabschluss gegen die U23 des VfB Stuttgart an. Torschütze Jacob will vorerst nicht auf die Tabelle schauen. „Wir haben noch 15 Spiele und haben den Anspruch, 15 Mal zu gewinnen. Schaffen wir das, haben wir gute Chancen, doch noch Meister zu werden. Es bringt nichts auf Mannheim zu schauen, wenn wir unsere eigenen Spiele nicht gewinnen." Dass die Winterpause zur Unzeit kommt, sieht der 25-Jährige nicht: „Wir haben schon die eine oder andere Verletzung, die Hinrunde war für viele Akteure fordernd. Noch ein Sieg, dann durchschnaufen, dann angreifen."