Mit dem zweiten A7 Sportback hat Audi eine neue Designsprache verwirklicht und das viertürige Coupé mit etlichen Innovationen ausgestattet. Das betrifft Vernetzung und Digitalisierung ebenso wie das Raumgefühl und das sportliche Fahrerlebnis. Doch unter 66.300 Euro ist das Fließheckmodell nicht zu haben.
Der Audi A7 Sportback präsentiert innovative Technik in schickem Design. Zunächst mal wären da die Proportionen des Sportlers mit dem tief und breit platzierten Singleframegrill, von dem alle benachbarten Flächen und Linien ausgehen. Das Oberklasse-Coupé misst fast 4,97 Meter in der Länge, 1,91 Meter in der Breite, 1,42 Meter in der Höhe und hat einen großzügigen Radstand von fast 2,93 Meter. Der Neue ist also im Vergleich zum Vorgängermodell in der Länge um gut zwei Zentimeter gewachsen.
Die sportliche Note des Designs wird besonders von den seitlichen Lufteinlässen betont. Konturen, die an die Frontsplitter eines Renntourenwagens erinnern, bilden die unteren Ränder der beiden großen Einlässe. Ähnlich wie beim Vorgängermodell ist das Heck im Stil einer Jacht eingezogen. Der Heckabschluss liegt etwa drei Zentimeter höher, was die Aerodynamik verbessern soll. Bei 120 Kilometern pro Stunde fährt zudem ein Spoiler aus der Heckklappe aus. Auch im Innenraum haben die Autobauer die Formensprache der vorhergehenden Studie übernommen, was das Ambiente ein wenig futuristisch anmuten lässt. Alle Designmotive sind aber logisch miteinander verbunden. Fahrer und Beifahrer erleben zudem einen großzügig gestalteten Innenraum mit klaren Konturen.
Knapp 40 mögliche Assistenzsysteme
Die Instrumententafel ist so angeordnet, dass der Fahrer alles im Blick hat. Im Mitteltunnel befindet sich ein zweites Display, mit dem er per Handschrift oder auch Tastenfeld die Navigation bedienen kann. Der Gepäckraum schließlich fasst im Grundmaß 535 Liter und lässt sich mit geklappten Fondlehnen auf bis zu 1.390 Liter erweitern. Im neuen A7 Sportback kommen bis zu 39 Fahrerassistenzsysteme zum Einsatz. Dabei können drei Pakete gewählt werden: „Tour", „Stadt" und „Parken". Das wichtigste System im Assistenzpaket „Tour" ist ein adaptiver Fahrassistent. Er baut auf der adaptiven „Cruise Control" des Vorgängers auf, erweitert sie aber um eine Spurführungsfunktion, die auch im Stau wirksam wird. Von null bis 250 km/h hält das System den gewünschten Abstand zum vorausfahrenden Fahrzeug ein. Das Paket „Stadt" bietet unter anderem einen neu entwickelten Kreuzungsassistenten. Dessen Sensoren erfassen etwa 75 Meter und erkennen Querverkehr. Mit dem Paket „Parken" kann man den A7 Sportback selbstständig in eine Längs- oder Querparklücke einparken. Der Fahrer überwacht das Manöver lediglich und aktiviert die Systeme übers Smartphone. Serienmäßig an Bord sind außerdem Sicherheitssysteme, die Kollisionsgefahren erkennen und Schutzmaßnahmen einleiten können.
Neue Technologien wie die Dynamik-Allradlenkung, die Dämpferregelung und die gezielte Antriebsmomentenverteilung lassen den A7 Sportback so agil unterwegs sein, dass das Fahren auf kurvenreichen Landstraßen dem sportlichen Fahrer noch mehr Spaß macht – erst recht mit dem 5.0 TDI quattro mit der achtstufigen Tiptronic unter der Haube. Mit 286 PS bei 2.250 bis 3.000 Touren geht der mit einem Gewicht von fast 1,9 Tonnen nicht eben leichte Wagen ab wie Schmidts Katze. Spontane Gasannahme und druckvolle Leistungsentfaltung verstärken das souveräne Fahrgefühl. Ausfahren lässt sich der Audi aber nur auf einer leeren Autobahn, wo der Spaß dann bei 250 km/h aufhört. Der zu erwartende Verbrauch wird nicht nur von Fahrweise und Verkehrsgeschehen, sondern auch vom verwendeten Räder- und Reifen-Paket beeinflusst. Der mit 21-Zoll-Rädern bestückte Testwagen absolvierte eine gemütlich gefahrene Proberunde mit sechseinhalb Litern im Schnitt, was etwa 1,5 Liter über dem offiziellen Wert liegt. Im Alltag erweist sich der A7 Sportback in der Stadt als souveräner Begleiter. Für lebhaftes Handling sorgt dort die neue Allradlenkung, die auf zwei verschiedene Weisen wirkt. Als aufpreispflichtiges Extra variiert sie je nach Fahrsituation an der Vorderachse die Übersetzung, an der Hinterachse schlägt sie je nach Tempo gleich- oder gegensinnig ein. Bei langsamem Tempo kann der Einschlag dabei bis zu fünf Grad betragen, was den Wendekreis gegenüber dem Vorgänger spürbar vermindert.