Was für ein Jahr! Ist doch ganz gut gelaufen aus saarländischer Sicht. Die von der „heute show" analysierte „Saarland-Verschwörung" ist mehr als aufgegangen. Dank Heiko Maas, Peter Altmeier, Annegret Kramp-Karrenbauer und Eberhard Zorn. Alle anderen mögen meinen Platzmangel an dieser Stelle verzeihen. Selbst dem „Postillon" ist aufgefallen, dass sich im Land, „dessen Fläche in etwa der Größe der Saarlandes entspricht", Epochales tut. Wobei, liebe Satiriker, die von Euch angekündigte Einführung des Euro zum Jahreswechsel für uns währungsumstellungsgewöhnte Halbfranzosen nichts Besonderes ist.
Einen neuen Ministerpräsidenten haben wir auch, und eine große Koalition, die zwar nicht völlig geräuschlos funktioniert, was auch gar nicht wünschenswert wäre, aber sichtlich bemüht ist, sich möglichst wenig vom Berliner Sommer-Modell abzugucken. Der große Kraftakt für die Kommunen („Saarlandpakt") hat aber auch die Grenzen des Möglichen gezeigt. Auch deshalb haben die Länder zurecht die geplante Grundgesetzänderung in den Vermittlungsausschuss geschickt. Die vorgesehene Beteiligung der Länder an Bundesförderung droht die Benachteiligung strukturschwacher Länder zu verschärfen. Gleichzeitig hat die GroKo in Berlin eine Kommission zur Gleichwertigkeit der Lebensverhältnisse eingesetzt, woran die neue CDU-Chefin damals noch als Ministerpräsidentin nicht ganz unschuldig ist.
Es wird eine der großen Baustellen im kommenden Jahr, diese Kommission mit den saarländischen Belangen zu bespielen. Erst recht angesichts des nächsten Strukturwandels im Automotiv-Bereich mit allen seinen Unwägbarkeiten. Erheblich kalkulierbarer dagegen sind die Herausforderungen durch CISPA/Helmholtz. Es ist eine einzigartige Chance, diese Vorlage eines internationalen Standorts zu nutzen, um eine Infrastruktur aus Bildung, Kultur, Freizeit zu schaffen, die zeigt, dass saarländische Gelassenheit und internationale Modernität kein Widerspruch sind. Da mutet die Vorstellung, das Saarland könne nach dem 26. Mai keinen Abgeordneten mehr im Europaparlament haben, fast schon grotesk an. Aber wer weiß, für was die „Verschwörung" im Land von fast der Größe des Saarlandes noch gut ist im nächsten Jahr.