Der Roman „Die Clique" ist jüngst im Geistkirch Verlag erschienen und handelt genau davon: In einem Alter von um die 80 verliert eine drohende lebenslange Freiheitsstrafe ihren Schrecken und präventiven Charakter. Acht Senioren dieser Altersklasse haben sich zu einer Clique zusammengefunden, um korrigierend ins Zeitgeschehen einzugreifen. Mit Mord –
oder besser: Morden. Jedes Mitglied der Clique, einer Art Alters-WG, darf einen Delinquenten vorschlagen, von dem er der Meinung ist, dieser habe das Schicksal aufgrund eklatanter Verfehlungen in seinem Leben verdient.
Der Autor Jörg Weber platziert die Handlung seines Krimis im Saarland. Das landestypische Idiom und die Tatsache, dass die Mitglieder der Clique nicht gerade die schlichtesten Gemüter sind, geben der Handlung Tiefe und Witz. Auch spielt die saarländische Interpretation des klassischen Hedonismus eine nicht unerhebliche Nebenrolle: Hauptsach gudd gess unn getrunk, gemordet han mir schnell.
Jörg Weber ist ein saarländisches Gewächs aus der Mitte der 50er-Jahre. Der gebürtige Saarbrücker ist erst spät zum Schreiben gekommen. Nach einer Reihe von Kurzgeschichten und einer Romantrilogie um Computerkriminalität rückt „Die Clique" den allgegenwärtigen demografischen Wandel in ein gänzlich anderes Licht.