In gleich drei ostdeutschen Ländern wird in diesem Jahr ein neues Landesparlament gewählt: Brandenburg, Sachsen und Thüringen. Angesichts der Umfrageumstände hat das allbekannte Koalitionsspekulieren Fahrt aufgenommen. In Brandenburg hat CDU-Chef Ingo Senftleben schon mal vorab seine Bereitschaft erklärt, „die politische Farbenlehre zu erweitern". Er wolle nach der Wahl, soweit das CDU-Ergebnis das ermöglicht, mit allen Parteien Gespräche führen. Was er als neuen Politikstil sieht, wurde ihm gleich so ausgelegt, dass er eine Koalition CDU-Linke nicht ausschließen würde, zumal sein erklärtes Ziel ist, die seit zehn Jahren regierende Koalition von SPD und Linken abzulösen. Bereits zuvor hatte Daniel Günther, CDU-Ministerpräsident von Schleswig-Holstein, eine „Jamaika"-Koalition angeregt, insbesondere die CDU im Osten solle Koalitionsfragen „pragmatisch" erwägen. Das hatte ihm aus den eigenen Reihen den Vorwurf der „Prinzipienlosigkeit" eingebracht.
In Brandenburg liegen nach der aktuellsten Umfrage (durchgeführt von Forsa im Auftrag der „Märkischen Allgemeinen Zeitung" zwischen dem 17. und 20. Dezember) SPD, AfD (je 20 Prozent) und CDU (19 Prozent) gleichauf, dicht gefolgt von den Linken (17 Prozent), dahinter Grüne (12 Prozent) und FDP (5 Prozent). Demnach könnte nur eine Dreier-Koalition regieren. Gewählt wird am 1. September.