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WAS MACHT EIGENTLICH...

Kürzlich erhielt Elke Sommer (78) den Medienpreis „Goldene Sonne“ fürs Lebenswerk.
Foto: picture alliance / Eventpress Fuhr

… Elke Sommer?

Sie schaffte Mitte der 60er-Jahre den Sprung nach Holly­wood und spielte seitdem in knapp 100 Kino- und Fernseh­filmen mit. Die Golden-Globe-Preisträgerin und zweimalige amerikanische Theaterschauspielerin des Jahres ver­öffentlichte auch mehrere Musik-Alben und ist heute als Malerin tätig. Kürzlich erhielt die 78-Jährige den Medienpreis „Goldene Sonne" fürs Lebenswerk.

Älter ginge ja noch, aber ich bin alt", beantwortete Elke Sommer vor einem halben Jahr anlässlich der Verleihung des Touristik- und Medienpreises „Goldene Sonne" eine Reporterfrage, ob sie sich als ältere Frau fühle. Trotzdem zeigte sich die von der Funke-Mediengruppe für ihr Lebenswerk „60 Jahre internationaler Film" geehrte Berlinerin bei der feierlichen Zeremonie gut in Schuss: „Ich bin froh, dass ich noch gescheit laufen, meinen Sport machen und lachen kann", zeigt sie sich auch mit 78 Jahren noch recht fit. „Ich war nie eitel. Nicht so schön am Älterwerden ist, dass der Körper degeneriert", verriet sie kürzlich der „Mallorca-Zeitung". Sie müsse aber in der Öffentlichkeit nach wie vor gut aussehen, obwohl sie es doch „inzwischen verdient hätte, einfach so rumzulaufen". Zuletzt war Elke Sommer 2010 in dem deutschen Kinofilm „Das Leben ist zu kurz" des Schweizer Regisseurs Dani Levy auf der Leinwand als Mutter des Hauptdarstellers zu sehen. Damit hat sich sozusagen der Kreislauf ihres Filmschaffens geschlossen: Begonnen hat die Filmkarriere 1959 mit drei italienischen Filmen, bevor sie in Deutschland an der Seite von Horst Buchholz im „Totenschiff" auf sich aufmerksam machen konnte. Als sie 1962 in dem spanischen Film „Bahia de Palma" als Hauptdarstellerin im braven Bikini zu sehen war, löste diese Premiere unter Sittenwächtern große Empörung aus. „Dessen waren wir uns damals alle nicht bewusst. Für mich war der Zweiteiler nur Garderobe. Da war alles gut drin verpackt", blickt Elke Sommer heute auf den kleinen Skandal zurück. Gegenüber der „Mallorca-Zeitung" erklärte sie 2018, dass sie sich über den Begriff Sexbombe immer geärgert habe: „Die Leute wollten eben auch das in mir sehen, die vermeintliche Sexbombe – so idiotisch." Die Pfarrerstochter lebte privat auch gegen ihr marketingbedingtes Sexy-Image an: „Im ganzen Leben kann niemand im Showbusiness sagen, dass er mal was mit mir gehabt hat", verneint sie heute Affären mit Kollegen und Filmschaffenden. Und nach der kurzen Ehe mit dem amerikanischen Fotografen Joe Hyams, der sie 1970 für den „Playboy" ablichtete und ganz eigene Karrierevorstellungen für sie hatte, fand Elke Sommer 1993 in dem acht Jahre jüngeren Hotelier Wolf Walther ihren Mann fürs Leben. Noch heute bekundet sie bei fast jeder Gelegenheit öffentlich ihre Liebe zu ihm. „Wir haben lange gewartet, bis wir geheiratet haben. Wir kennen uns schon 33 Jahre. Dafür ist bei uns jeder Tag ein Hochzeitstag", schwärmt die Schauspielerin von ihrem Partner. „Wir sind im Winter in Los Angeles, im Sommer in Deutschland. Nach 96 Filmen und 58 Theaterstücken können wir uns das leisten. Ich genieße heute das Leben und den Zustand, nicht irgendwo sein zu müssen."

Elke Sommer 1964 mit ihrem damaligen Ehemann John Hyams kurz nach der Hochzeit.
Elke Sommer 1964 mit ihrem damaligen Ehemann John Hyams kurz nach der Hochzeit. - Foto: picture alliance / Keystone

Sie lebte gegen ihr sexy Image an

Für die „Goldene Sonne"-Verleihung im Mai 2018 habe sie das erste Mal seit 33 Jahren das wunderbare Naturerwachen in ihrem kalifornischen Haus verpasst, wo sie eigenes Obst und Gemüse anbaut und für ihre Pflanzen sorgt. Auch ein Herz für Tiere hat die Schauspielerin schon vielfach gezeigt und immer selbst einige zu Hause gehalten. Derzeit lebt im Hause Sommer nur noch eine kleine, zehnjährige Mischlingshündin, die das Ehepaar in Los Angeles in einem Tierheim gefunden hat.

Elke Sommer, die vor einigen Wochen in Mallorca eine Talkshow mit Thomas Gottschalks Schwester Raphaela Ackermann gedreht hat und in einer Folge der Ratesendung „Wer weiß denn sowas" zu sehen war, arbeitet heute überwiegend als Malerin. Ihre Themen: „Was ich fühle, wo ich sein möchte, mit wem ich gern sein möchte, wovor ich Angst habe, was mir Freude gibt", beschreibt sie das weite Themenfeld. „Wenn ich ein Bild kreiere, dann habe ich keinen Regisseur, keinen Produzenten, keinen, der mich beleuchtet. Das kommt aus meinem Herzen." Elke Sommers Werke werden weltweit gezeigt, und sie kann inzwischen auf 38 erfolgreiche internationale Kunstausstellungen stolz sein. Neben der Malerei und ihrer Gartenarbeit widmet sich die Schauspielerin manchmal noch dem Theater, das sie ab 1970 für sich entdeckt hat. 1972 und 1973 wurde sie in Chicago sogar zweimal als beste Theaterschauspielerin des Jahres ausgezeichnet. 1981 kam der Bühnenerfolg auch nach Deutschland: An der Seite von Otto Sander erwies sich Elke Sommer in „Der Mann im Pyjama" als ebenbürtige Komödiantin. Inzwischen hat die Golden-Globe-Preisträgerin von 1963 und Bambi-Gewinnerin von 1972 und 1973 auch bereits mehrfach Theaterregie geführt.

„Das kommt aus meinem Herzen"

Elke Sommer und Wolf Walther haben viele Freunde in den USA und in Deutschland. Gern sind sie auch jedes Jahr bei Franz Beckenbauers Golf-Turnier „Kaiser-Cup Bad Griesbach" am Start. Leider sei Franz nach Herz-, Hüft- und Knieoperationen nicht mehr so fit: „Er kann sein geliebtes Golf nicht mehr spielen, darf sein Weinchen nicht mehr trinken, und er wird kindlicher, sanfter", bedauert Elke Sommer die körperlichen Handicaps des „Kaisers".

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