Wegen Diebstahls muss sich ein Mann vor Gericht verantworten, der weggeworfene Skizzen des Malers Gerhard Richter aus dessen Altpapier gefischt haben soll. Jetzt ist die Verhandlung auf unbestimmte Zeit verschoben worden.Der 49-Jährige wird beschuldigt, aus der Altpapiertonne vor Richters Haus in Köln vier Entwürfe an sich genommen zu haben. Anschließend habe er versucht, die Werke zu Geld zu machen, und dafür Kontakt mit einem Auktionshaus aufgenommen. Der Wert der Werke werde vorläufig auf 60.000 Euro geschätzt. Das Gericht hat die juristisch interessante Frage zu klären, ob der Müll noch als Eigentum dessen betrachtet werden müsse, der ihn vor die Tür gestellt habe, sagte eine Gerichtssprecherin. Dabei gebe es einen Unterschied zwischen einem Joghurtbecher und einem Werk von Richter.
Richter, der als einer der am höchsten dotierten lebenden Künstler gilt, hat immer schon einen Teil seiner Arbeiten verworfen und dann zerstört oder weggeworfen, darunter auch großformatige Gemälde.