Die französische Architektin und Stadtplanerin Renée Gailhoustet erhält den Großen Kunstpreis 2019. Der mit 15.000 Euro dotierte Preis wird jährlich von der Akademie der Künste in Berlin vergeben.
Mit der Entscheidung würdigt die Jury das Lebenswerk einer Architektin, die in den 1970er Jahren mit ihren in Paris (Ivry-sur-Seine) errichteten begrünten Terrassenhäusern dem Massenwohnungsbau eine zukunftsweisende Alternative entgegensetzte. Auch heute sei das Werk Gailhoustets aktuell und exemplarisch, so die Jury, denn es nehme unter anderem stadtentwicklungspolitische Themen und das Engagement für eine soziale Architektur vorweg. Aber auch die nachhaltige Entwicklung spiele zum Beispiel mit den begrünten Gebäudeteilen eine wichtige Rolle. Auch 2019 gehe es um Verdichtung, bezahlbare Mieten, soziale Durchmischung und urbanes Grün.
Die Akademie hat sechs weitere Kunstpreise in Höhe von jeweils 5.000 Euro verliehen. Der Preis der Berliner Jubiläumsstiftung 1848/1948 wurde 1948 in Erinnerung an die März-Revolution von 1848 vom Berliner Senat gestiftet. Seit 1971 wird er von der Akademie der Künste im Auftrag des Landes verliehen. Preisträger des Großen Kunstpreises der letzten Jahre waren Thomas Demand (2018), Emin Alper (2017) und Frank Castorf (2016). Die diesjährige Preisverleihung findet am Montag, 18. März, im Akademiegebäude am Pariser Platz statt.