Der „Margaretenhof" liegt hoch über dem kleinen Örtchen Berus. Besonders beliebt bei den Gästen ist der Buchenholzgrill mitten im Restaurant – und das bereits seit 44 Jahren.
Der Saargau ist eine sehr beeindruckende Landschaft. Neben vielen kulturellen Zielen ist es vor allem die Nähe zu Frankreich, die viele Menschen hierher lockt. Auch kulinarisch hat das Gebiet einiges zu bieten. Hoch über Berus, im „Margaretenhof". Christoph Schneider und seine Frau Bianca betreiben das Hotel-Restaurant, das schon seit langer Zeit in Familienhand ist. Die Gaststätte bietet Platz für 120 Gäste, im Sommer kommen auf der Außenterrasse mehr als 100 Plätze dazu.
„Ich bin als Kind auf dem Margaretenhof aufgewachsen", erzählt Christoph Schneider. „Ich war gerade drei Jahre alt, als meine Eltern 1975 hier anfingen." Im Zuge des Programms „Ferien auf dem Lande" bauten sie auch gleich zwei Pensionszimmer, drei weitere folgten kurze Zeit später. 1980 zog die Familie nach nebenan, um die restlichen sieben Zimmer anlegen zu können, und im selben Jahr wurde auch der Wintergarten angebaut. 1991 wurde dieser nochmals vergrößert. Von 1997 bis 2012 betrieb ein Pächter das Anwesen, ehe Christoph Schneider das Zepter übernahm. Er machte das Haus zukunftssicher und renovierte zunächst kräftig: Unter anderem wurde das Dach, die Küche und die Versorgungsleitungen erneuert.
Schneider hat gleich mehrere Ausbildungen. Zunächst hat er bei Jaguar und Ferrari den Beruf des Mechanikers erlernt. Anschließend machte er eine Kaufmannsausbildung und studierte Betriebswirtschaft. Später arbeitete er zuerst mit Oldtimern. Gastronomie kennt er wie erwähnt seit seinem dritten Lebensjahr. Schon früh hatte er immer bei den Eltern mitgearbeitet. Seit 2013 ist er mit Bianca verheiratet, die die gesamte Organisation des Hauses managt und ohne die wohl nichts laufen würde.
Saisonale Salate ergänzen das Angebot
Der Blickfang des Gasthauses ist der Grill mitten im Raum. In den 1970ern Jahren war dies en vogue. „Bei uns war der Schwenker anfangs eigentlich eher als Dekorationsobjekt gedacht", erzählt Scheider. Doch die Gäste sahen dies von Anfang an anders, und so ist er seit mehr als vier Jahrzehnten täglich in Betrieb. „Die gesamte Karte läuft bei uns über den Buchenholzkamin", erklärt Schneider. „Und bei der Qualität unserer Produkte gibt es für uns keine Kompromisse. Mein Vater sagte schon immer, dass die beste Qualität die einfachste Reklame sei." Das Angebot am Buchenholzgrill ist vielfältig: von klassischen Schwenkern und Putenschwenkbraten über Feuerspieße bis hin zu Entrecôtes und Steaks in allen erdenklichen Varianten.
Die Steaks sind für viele Gäste das Highlight. Das Fleisch stammt von Charolais-Rindern aus Frankreich. Entsprechend landet auch gerne mal ein Ochsenkotelett mit 550 Gramm auf dem Teller. Eventuell soll im Sommer noch ein Tomahawk-Steak für zwei Personen die Karte ergänzen. Bei der Salatkarte setzen die Schneiders stark auf saisonale Angebote, beispielsweise mit Löwenzahn oder jungem Feldsalat. Bei den Vorspeisen finden sich unter anderem Klassiker der französischen Küche wie warme Gänseleber mit Quittengelee auf Toast, Froschschenkel, gebeizter Lachs oder Weinbergschnecken. Auch ein paar Fischpositionen gibt es. Diese kommen aber nicht vom Grill, sondern werden klassisch in der Küche zubereitet. Gemüsespieß mit Ratatouille, Bandnudeln mit Lachs und verschiedene Salatteller – etwa mit Bratkartoffeln und Spiegelei oder mit Crevetten – und andere Empfehlungen der Küche runden das Angebot ab.
Die Weinkarte ist mit zwölf Positionen, die im Glas ausgeschenkt werden, überschaubar, aber gut. Beispielsweise ein Auxerrois von Petgen-Dahm oder ein Elsässer Riesling aus Hunawihr sind darauf zu finden. Dazu Rosé aus der Provence und aus der Pfalz. Die Roten, die es ebenfalls glasweise gibt, stammen von der Rhône in Frankreich oder sind Spätburgunder aus der Pfalz. Das Flaschenangebot umfasst knapp drei Seiten, darunter Champagner etwa von Veuve Clicquot oder Crémants aus dem Elsass, beispielsweise von der Familie Gilg aus Mittelbergheim, der sich vor keinem normalen Champagner verstecken muss. Weißweine stammen aus Nennig von Karl Petgen, von der Mosel, aus Frankreich, etwa aus dem Minervois, dem Elsass und aus Sancerre. Auch ein Rosé von Karl Petgen stammt aus dem Saarland, die anderen aus Frankreich. Die Anbaugebiete der Rotweine liegen überwiegend in Frankreich. Etwa ein Santenay aus Burgund von Giradin, ein Chateauneuf-du-Pape von der Closerie de Vaudieu, aus dem Minervois (findet man in Deutschland nicht so häufig), ein Cru bourgeois Chateau Fontesteau aus dem Haut-Médoc oder aus Saint Emilion.
Kleine, aber feine Weinkarte
In Überherrn, ein paar Meter weiter, wird im August dieses Jahres die erste „Europäische Grill- und Schwenkmeisterschaft" ausgetragen. Aber auch auf dem „Margaretenhof" gibt es das ganze Jahr über viele Musikveranstaltungen, die schon einige Zeit von dem Saarbrücker Musiker Elmar Federkeil organisiert werden. Schneider plant auch noch eine Ladestation für E-Bike-Radler, die zahlreich bei ihm vorbeischauen. Kein Wunder, denn der Gast verlässt hier das Haus stets mit einem zufriedenen Lächeln. Das ist doch der beste Grund, den „Margaretenhof" anzusteuern.