Der politische Robert Redford engagiert sich als Demokrat und Umweltschützer.
Umweltschutz ist sein großes Thema – und auch, wenn es um viele andere politische Themen geht, hat Robert Redford eine klare Position. Für die setzt er sich dann auch vehement ein. Redford hat im Laufe seiner Karriere immer wieder Rollen in Filmen übernommen, die eine klare Position einnehmen, in „Die Unbestechlichen" aus dem Jahr 1976 etwa, wo er einen der Journalisten spielt, die den Watergate-Skandal um den US-Präsidenten Richard Nixon aufdecken. Bei anderen kritischen Filmen hat er selbst Regie geführt. „Milagro – Krieg im Bohnenfeld" aus dem Jahr 1988 etwa thematisiert den Kampf der mexikanischen Landbevölkerung um Wasser. Schwer vorstellbar, dass er sich mit diesen Filmen befasst hätte, wenn er mit ihrem Anliegen nicht übereinstimmen würde.
Manchmal scheint es, Redford sei eine Ikone der Demokraten. Ihn eindeutig dieser Partei zuzuordnen, ist aber zu simpel. So unterstützte er auch schon mal republikanische Politiker, die seine Auffassungen teilten, etwa seinen Freund Gary Herbert, der später Gouverneur des US-Bundesstaats Utah wurde.
Der Schauspieler, der als Schüler eher als aufsässig gegolten haben soll, entwickelte schon früh eine ausgeprägte eigene Meinung. Schon Anfang der 70er-Jahre setzte er sich für saubere Luft und fürs Energiesparen ein. Er sitzt im Vorstand des „National Resources Defense Council" und ist für seine Umweltschutz-Aktivitäten unzählige Male ausgezeichnet worden. In jüngerer Zeit protestierte er gegen den Bau einer Pipeline, die die Ölsandfelder Kanadas mit den Raffinerien im Süden der USA verbinden soll. Auch gegen Kohlekraftwerke im Süden seiner Wahlheimat Utah sprach er sich aus. Redford soll ein Bewunderer des anarchistischen Schriftstellers Edward Abbey sein, der sich vehement für Umweltschutz einsetzte und in seinen Werken unter anderem technische Sabotage propagierte.
Bereits 1968 kaufte Robert Redford mit dem Geld aus seinen Filmen ein Skigebiet in den Bergen von Utah und benannte es „Sundance Mountain Resort", nach der Rolle, die in dem 69er Film „Butch Cassidy and the Sundance Kid" – der in Deutschland unter dem Titel „Zwei Banditen" lief – seinen Ruhm als Schauspieler festigte. Die Ferienanlage ist insbesondere auf eine schonende Nutzung der Natur durch den Menschen ausgelegt. Konsequenterweise kämpfte Redford gegen die Bebauung eines Canyons in der Nähe.
Ein harter Kritiker Bushs
Die politische Öffnung der Sowjetunion unter Michail Gorbatschow nutzte Robert Redford im Jahr 1988 zu einem Besuch. Dabei verband er seinen Beruf als Schauspieler und Produzent mit seinem politischen Engagement. So waren im Rahmen einer Veranstaltungsreihe, die er eröffnete, die Filme „Die Unbestechlichen" und „Milagro – Der Krieg im Bohnenfeld" zu sehen. Es sei eine sehr wichtige Zeit für die USA und die Sowjetunion, sagte Redford damals dem Publikum. Während seiner Reise nahm er in Moskau aber auch an einem Treffen zum Thema Ökologie teil. Das von ihm gegründete „Institute for Resource Management" arbeitete mit der Sowjetischen Akademie der Wissenschaften zusammen. Im Jahr 1989 war dann in Sundance ein Workshop zum Thema „Globale Erwärmung und Glasnost".
Redfords Nähe zu den Demokraten ist sicherlich auch darauf zurückzuführen, dass sie seinen Positionen am nächsten stehen und für Themen wie Umweltschutz in der Regel deutlich aufgeschlossener sind als die Republikaner. Auch die Außenpolitik der Republikaner hat Redford wiederholt kritisiert. Ebenso kritisierte er – der selbst Atheist ist – die von den Republikanern hergestellte Beziehung zwischen Politik und Religion. So beklagte er sich darüber, dass US-Präsident George W. Bush behauptete, unter Gottes Führung zu regieren.
Demokratische Politiker hat Robert Redford oft unterstützt. Der frühere amerikanische Präsident Jimmy Carter sagte sogar einmal, er habe ihn zum Präsidenten gemacht. Berichten zufolge hatte der Schauspieler Carter vor der Wahl im Jahr 1976 auf die TV-Duelle mit seinem Konkurrenten, dem amtierenden Präsidenten Gerald Ford, vorbereitet. Dazu hatten die beiden sich Filmaufnahmen der Debatten zwischen John F. Kennedy und dem damaligen Vizepräsidenten Richard Nixon im Vorfeld der Präsidentschaftswahl im Jahr 1960 angeschaut. Anhand dieser Aufnahmen sollen die beiden geübt haben, wie man sich bei solch einer Debatte am besten verhält. Später unterstützte Redford sowohl den Demokraten Michael Dukakis, der bei den Präsidentschaftswahlen 1988 gegen George Bush Senior verlor, als auch Al Gore, der 2000 hauchdünn George W. Bush unterlag. Wiederholt äußerte Redford harte Kritik an dessen Politik und der seines Vizepräsidenten Dick Cheney, die er für eine Gefahr für die USA hielt. Er unterstützte die Kandidatur Barack Obamas bei den Wahlen im Jahr 2008, kritisierte dann aber im Jahr 2011, dass er viele seiner Versprechen in Hinblick auf Umweltschutz nicht umgesetzt hatte. Obama verlieh Redford trotzdem 2016 die „Presidential Medal of Freedom".
Robert Redford ist sich im Laufe der Jahrzehnte treu geblieben. Wer die Natur zerstören will, hat bei ihm keine Chance. Wer sich dagegen für den Schutz der Umwelt, etwa für saubere Luft oder für erneuerbare Energien einsetzt, der hat eine gute Chance, von Redford unterstützt zu werden. So ist er schon bei einer Vielzahl von Veranstaltungen aufgetreten – und nutzt dabei seinen Bekanntheitsgrad, um für seine Ideen zu werben.