Udo Jürgens, den kennt doch jeder. Besser gesagt, seine Lieder. Unabhängig davon, ob man sie mag oder nicht – der Mann, der hinter ihnen steht, hat eine hochinteressante Lebensgeschichte. Und die ist dermaßen spannend, dass man kaum merkt, dass dieser Film geschlagene 212 Minuten dauert.
Udo Jürgens hatte wahrhaftig ein filmreifes Leben. Die Familiensaga beginnt Ende des 19. Jahrhunderts in Bremen. Dort begegnet ein gewisser Heinrich Bockelmann, der Großvater von Udo Jürgens, einem Straßenmusiker mit einem Fagott. Bockelmann wird nicht viel später zu einem der einflussreichsten Bankiers Russlands in Moskau. In den 30er-Jahren lebt Udo Jürgens in Österreich. Die Hitlerjugend ist ihm suspekt, er sitzt lieber am Klavier und spielt. Bei einer Übung in der Hitlerjugend verletzt ein Rottenführer Udo so stark, dass ihm ein Trommelfell platzt und sein Gehör von nun an stark eingeschränkt ist.
In der schwerreichen Familie der Bockelmanns war Udo anfangs ein mittelloses schwarzes Schaf, der sich als Barmusiker durchschlug. Doch es sollte noch dauern, bis er den Durchbruch schafft. Der gelang dem 32-Jährigen beim Grand Prix Eurovision de la Chanson in Luxemburg im Jahr 1966 mit „Merci, Chérie". Das Lied gewinnt, es folgen ausverkaufte Tourneen. Der Rest ist bekannt.
Der Film wurde 2010 in Österreich, Tschechien, Deutschland und Russland gedreht. Ein Drehort war dabei Schloss Ottmanach, in dem Udo Jürgens aufwuchs.
Die Produktionskosten beliefen sich auf rund elf Millionen Euro.
Mit einer Einschaltquote allein bei der Erstausstrahlung von 4,19 Millionen Zuschauern in der ARD kann man von einem Publikumserfolg sprechen. Die Kritiker bemängelten damals die Beweihräucherung des Protagonisten und die fehlende Storyline. Andererseits garantiert das Großaufgebot von renommierten Schauspielern wie Christian Berkel, Ulrich Noethen, Valerie Niehaus, Melika Foroutan, Herbert Knaup und David Rott hohe Qualität.