Die Gäste der „Mein Schiff 3" können auf einer zwölftägigen Kreuzfahrt die Mystik Schottlands, die sattgrünen Landschaften Irlands sowie Großstädte wie Dublin und London entdecken.
Die tanzenden Seefahrer und singenden Piraten sind los! Schon beim Auslaufen aus Bremerhaven stimmt die Willkommens-Show auf dem Pooldeck die Gäste auf die keltischen Wurzeln und reiche Geschichte der Destination ein. Das 293 Meter lange, 15 Decks umfassende, schwimmende Urlaubsdomizil nimmt Kurs auf Invergordon.
Den folgenden ersten von vier Seetagen nutzen die Passagiere, um ihr „Zuhause auf dem Meer" zu erkunden. Sie tanken auf den rund 18.000 Quadratmeter großen Außenbereich Seeluft, drehen ihre ersten Runden in dem 25 Meter langen, beheizten Außenpool oder gönnen sich eine Auszeit im Spa-Bereich. Andere sehen sich schon mal das Fitness-Studio an. Seeluft macht ja bekanntlich hungrig und das gute Essen an Bord kann schnell auf die Hüften schlagen. Doch dazu später mehr.
Am nächsten Morgen legt der Kreuzfahrt-Riese in dem kleinen, beschaulichen Hafenstädtchen Invergordon an. Für einen Großteil der Gäste geht es durch die schottischen Highlands nach Loch Ness. Am Ufer des sagenumwobenen, 37 Kilometer langen Sees begeben sie sich auf die Spuren des Ungeheuers Nessie. Sie erklimmen die Ruinen des Urquhart Castles und erleben an manchen Tagen während ihres Ausfluges die ganze Bandbreite des typisch britischen Wetters – von strahlendem Sonnenschein bis zum heftigen Schauer inklusive Regenbogen über dem Gewässer.
Ein Besuch in den schottischen Highlands
Zurück an Bord der „Mein Schiff 3" erwartet die Gäste dann ein Kurztrip nach Hamburg. Die Show „Ich mach mein Ding" in dem drei Decks umfassenden Theater vereint Deutschrock-Klassiker. Das weitere Unterhaltungs-Programm der Kreuzfahrt reicht dort von einer Musical-Gala über eine High-Tech-Multimedia-Revue bis zu Abenden mit Gastkünstlern und der Crew-Show, in der die Besatzung ihr künstlerisches Talent beweist. Im „Klanghaus" liegt der Schwerpunkt dagegen auf klassischen Konzerten, Solo-Auftritten der Ensemble-Mitglieder, Lesungen und Theater-Aufführungen. Die laut der Reederei „weltweit erste kammermusikalische Philharmonie auf See" beeindruckt mit ihren technischen Möglichkeiten.
Von Invergordon geht es durch die Hebriden weiter nach Greenock. Während die Gäste an Bord entspannen, sich zum Beispiel ein ruhiges Plätzchen in der „Himmel und Meer Lounge" mit Fernblick suchen, wartet auf Kapitän Thomas Roth und sein Brückenteam zwischen den Inseln eine anspruchsvolle nautische Aufgabe: „Wenn es dann noch ein bisschen neblig ist, muss man schon sehr vorsichtig navigieren", weiß er aus Erfahrung und ergänzt: „Da bin ich oft auch nachts auf der Brücke und fahre selbst mit den Offizieren zusammen durch diese Inselwelt." In Greenock angekommen, besuchen viele Passagiere entweder die schottische Hauptstadt Edinburgh oder das näher gelegene, nur 45 Minuten entfernte Glasgow. Die Metropole erstreckt sich rund um die sehenswerte Kathedrale aus dem sechsten Jahrhundert. Nach deren Besuch unternehmen viele in dem quirligen Zentrum der Stadt noch einen Shopping-Bummel.
In den nächsten Tagen pendelt das schwimmende Hotel zwischen England und Irland hin und her. Für diejenigen, die das erste Mal in Belfast sind, empfiehlt sich eine geführte Tour durch die zweitgrößte Stadt der Insel. Diese führt an prachtvollen Bauten wie dem Parlament und der City Hall vorbei. Aber auch die einstigen Schauplätze des Nordirland-Konfliktes werden ebenso besucht wie das „Titanic"-Denkmal am Rathaus, das an die Opfer der Schiffs-Katastrophe erinnert. Wer sich mehr für den Unglücks-Dampfer interessiert, wird im „Titanic Quarter" fündig. Auf dem ehemaligen Gelände der Harland & Wolff-Werft, wo das einst größte Schiff der Welt gebaut wurde, steht heute ein Museum. Auf 11.000 Quadratmetern wird die Geschichte des Luxusliners erzählt. Bei den folgenden Stationen der Reise können sich Interessierte noch weiter über die „Titanic" informieren.
Doch zunächst geht die „Mein Schiff 3" erst einmal in Dublin vor Anker. Die zirka 600.000 Einwohner zählende Hauptstadt Irlands lässt sich gut individuell erkunden. Den kostenpflichtigen Shuttlebus ins Zentrum sollte man sich allerdings gönnen. Dort gibt es zahlreiche Sehenswürdigkeiten wie das Dublin Castle und das berühmte Trinity College zu besichtigen. In der ältesten Universität lohnt es sich auf alle Fälle, die 1732 errichtete alte Bibliothek zu besuchen. Hier werden neben unzähligen historischen Werken das berühmte „Book of Kells" und die älteste Harfe Irlands aufbewahrt. Da das Schiff bis Mitternacht in Dublin liegt, bleibt noch genügend Zeit für einen Besuch eines Pubs im Ausgehviertel Temple Bar.
Zwischen England und Irland pendeln
Nach dem turbulenten Tag in der Metropole nutzen viele Reisende ihren Aufenthalt im nächsten Hafen Holyhead zu einer entspannten Landschaftsfahrt durch Wales. An naturbelassenen Stränden und von sanftem Grün bewachsenen Hügeln vorbei geht es unter anderem nach Beaumaris, wo Eduard I. eine unvollendete Festung bauen ließ. Auch ein Fotostop am Bahnhof von Llanfairpwllgwyngyllgogerychwyrndrobwllllantysiliogogogoch – das ist kein Schreibfehler, sondern der Ort mit dem längsten Namen Europas – darf nicht fehlen.
Noch einmal geht es zurück nach Irland. In Cobh erwartet die Gäste eine für die Insel typische Kulisse mit bunten Häusern, blauem Meer und grüner Natur. Wen es nicht in die etwa 25 Kilometer entfernte „Kulturhauptstadt Europas 2005" Cork und das Blarney Castle zieht, kann seinen Landgang auch gut in dem Hafenörtchen verbringen – und erneut dem „Mythos Titanic" auf die Spur gehen.
Denn in Cobh ging das Schiff zum letzten Mal vor seiner schicksalhaften Jungfernfahrt vor Anker. In dem früheren Geschäftssitz der Reederei „White Star Line", wo die Passagiere darauf warteten, an Bord zu gehen, erhalten die Besucher Einblicke in das tragische Unglück. Sie sehen das Original-Pier von einst, erkunden Nachbauten der Kabinen und steigen in ein Rettungsboot. Das „Cobh Heritage Centre" erzählt dagegen allgemeiner von den 2,5 Millionen Emigranten, die von dort aus in ihre neue Heimat aufgebrochen sind.
Nach fünf Häfen in fünf Tagen am Stück ist es wieder Zeit, die Annehmlichkeiten des Wohlfühl-Schiffes zu genießen. Und dazu gehören natürlich die kulinarischen Genüsse. Zwischen zwölf Bars und Lounges sowie zehn Restaurants und Bistros haben die Passagiere die Wahl. Während in den A-la-Carte-Hauptrestaurants „Atlantik – Klassik" und „Atlantik – Mediterran" die Gäste das Menü serviert bekommen, herrscht im „Ankelmannplatz" Selbstbedienung. Getreu dem All-inclusive-Konzept von Tui Cruises sind die meisten Speisen und Getränke an Bord im Reisepreis inbegriffen. Der Verzehr in den Spezialitäten-Restaurants wie dem Steakhouse im sogenannten „Diamant", einer 167 Quadratmeter große Glasfassade, fallen dagegen Extrakosten an. Während die rund 2.500 Passagiere an den Seetagen entspannen, herrscht in der Kombüse Hochbetrieb. Miriam Graf ist die Chefin der über 200-köpfigen Küchencrew. Die geborene Ludwigshafenerin absolvierte ihre Ausbildung im Casino der BASF. „Inzwischen fahre ich schon seit 2002 zur See", sagt sie. Für Tui Cruises kocht sie bereits seit 2009, war also bereits bei der Geburtsstunde der alten „Mein Schiff 1" dabei.
Vielfältige kulinarische Genüsse an Bord
Auch auf einem Schiff werde nur mit Wasser gekocht, sagt sie grinsend: „Bei einer Suppe ist es egal, ob man zwei oder 200 Liter ansetzt." Egal, ob das schwimmende Hotel gerade auf dem Mittelmeer, in der Karibik oder in England unterwegs sei – der Verbrauch ändere sich nicht groß und werde zudem elektronisch erfasst. So könne sie nachschauen, wie oft ein Gericht in den vergangenen drei Jahren gegessen wurde.
Wer möchte, könne sich auf der Großbritannien-Kreuzfahrt auch typisch englisch mit Steak, Backfisch und Co. ernähren. Spezielle Gerichte wie Haggis stehen jedoch nicht auf der Karte, weil diese nichts für den Gaumen der meisten Gäste seien. Das Essen aus ihrer Heimat vermisst die Pfälzerin normalerweise nicht an Bord: „Aber wenn sich Besuch ankündigt, bringt der immer eine Dose Leberwust mit", sagt Graf lachend. Ihren Job auf dem Meer gegen eine Anstellung auf dem Festland einzutauschen, kann sich die Küchenchefin auch nach 16 Jahren nicht vorstellen: „Dafür macht mir meine Arbeit zu viel Spaß."
Gut gestärkt gehen die Gäste am nächsten Morgen in Southampton von Bord. Einige fahren in die Metropole London, andere besuchen das rätselhafte Stonehenge oder nehmen die Fähre zur Isle of Wight. Dort gibt es viele subtropische Pflanzen und Strände, die sogar ein wenig an die Côte d’Azur erinnern. Und auch in Southampton können „Titanic"-Fans noch mal auf Erkundungstour gehen. Hier startete die Jungfernfahrt des Luxusliners, an die verschiedene Denkmäler und ein eigenes Museum erinnern.
Während die „Mein Schiff 3" nach 2.329 Seemeilen, also rund 4.300 Kilometern, am letzten Seetag wieder Bremerhaven ansteuert, blickt Kapitän Thomas Roth auf die Tour zurück: Die Kreuzfahrt sei ein sehr schöner Rundkurs. „Man fährt ganz um Großbritannien herum, ist in England, Schottland, Irland." Auch das Mystische reizt den erfahrenen Seemann noch immer: „Wenn man auf der Brücke ist und zwischen den nebel-verhangenen Highlands durchfährt, ist das wirklich so, wie man es in den Geschichtsbüchern gelesen hat." Zudem würden hier „sehr gastfreundliche, hilfsbereite und liebe Menschen mit einem sehr guten Humor" leben, ergänzt Roth.
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