Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) und die Chefs der vier deutschen Wirtschaftsverbände haben sich gegen ein verpflichtendes Schulpraktikum im Handwerk ausgesprochen. „Praktische Erfahrung kann ein Beitrag sein, aber es muss nicht immer gleich alles flächendeckend verpflichtend gemacht werden", sagte Merkel.
Was den Kontakt von Schulen und Wirtschaft angeht, gebe es schon ein sehr lebendiges regionales Netzwerk, sagte der Präsident des Arbeitgeberverbands (BDA), Ingo Kramer. „Ein generelles Praktikum, da unterstützen wir die Kanzlerin, das bundeseinheitlich ist, halten wir für nicht geboten." Die IG Bau hatte kürzlich angesichts des Mangels an Lehrlingen in Ausbildungsberufen ein verpflichtendes Schulpraktikum im Handwerk gefordert.
Im Kampf gegen den Fachkräftemangel forderten die Verbandschefs die schnelle Verabschiedung des Fachkräftezuwanderungsgesetzes. „Allein im Handwerk werden rund 250.000 Fachkräfte fehlen", warnte Hans Peter Wollseifer, Präsident des Zentralverbandes des Deutschen Handwerks (ZDH). Merkel bekräftigte, das entsprechende Gesetz schnell auf den Weg bringen zu wollen.