Johannes Lauer (36)
Posaunist und Komponist | Wedding
In dem Arbeitsraum mit Kachelofen stapeln sich CDs und Schallplatten. Darunter sind Duke Ellington, Johann Sebastian Bach und Prince. Im Regal ein Sammelsurium von Instrumenten, die der gebürtige Tübinger von Konzertreisen mitgebracht hat: das afrikanische Xylofon Balafon oder die afroamerikanische Rassel Shékere. Bei dem Unterkiefer eines Esels handelt es sich um ein peruanisches Rhythmusinstrument, das der Musiker mit Faible fürs Improvisieren und Experimentieren spielen kann. Auf dem Tisch liegt seine neueste Komposition „Drei-Fünf-Sieben". Die Spektralmusik, ein Geflecht aus Ober- und Untertönen, wurde 2018 in Wien uraufgeführt, seine Komposition „Kein Mensch Hats Ausstudieret" wurde vom Rias-Kammerchor gesungen. Johannes Lauer, der an der Berliner UdK, der Musikhochschule in Luzern, sowie in New York Jazz-Posaune studierte, gilt als einer der talentiertesten Bläser und Komponisten Deutschlands. Der Musiker mit Lehrauftrag an der Leipziger Hochschule für Musik und Theater versucht, in unterschiedlichen Projekten seinen musikalischen Leidenschaften gerecht zu werden. Mit dem mikrotonalen Labor „MORF" oder dem deutsch-schweizerischen Jazzorchester Lauer Large setzt er eigene Kompositionen in Szene. In Jazzformationen wie dem Glenn Miller Orchestra und Big Bands von WDR und HR gibt er sein Können als Posaunist zum Besten.