Nach der Entdeckung von Plastik im Magen von tot angespülten Walen warnen Forscher vor einer weiteren Vermüllung der Meere. „Jetzt geht es darum, sein eigenes Verhalten zu ändern", sagte Michael Dähne, Kurator für Meeressäugetiere am Deutschen Meeresmuseum Ozeaneum in Stralsund. Der Biologe wünscht sich weitreichendere politische Vorgaben. „Warum verbietet die EU nicht alle Plastiktüten?" Kürzlich hatte die Umweltschutzorganisation WWF berichtet, dass ein Pottwal mit 22 Kilogramm Plastik im Magen tot vor der Küste der italienischen Insel Sardinien entdeckt worden war. In dem Tier waren Einkaufstaschen, Schnüre, Einwegteller, eine Waschmittelverpackung und Schläuche von Elektroinstallationen gefunden worden.
Bianca Unger hat Müllfunde in gestrandeten Seehunden, Kegelrobben und Schweinswalen an Nord- und Ostsee untersucht. Wie viele Meeresbewohner an der ständig wachsenden Menge an Plastik zugrunde gehen, sei schwer einzuschätzen, sagte die Biologin an der Tierärztlichen Hochschule Hannover am Standort Büsum in Schleswig-Holstein. „Die Dunkelziffer ist vermutlich groß, weil viele Tiere auf dem offenen Meer verenden und uns somit nicht zur Untersuchung zur Verfügung stehen."